14.01.2019 Straßburg – Die Einführung des Euro hat Menschen und Unternehmen in der Europäischen Union spürbare Vorteile gebracht. Zu seinem 20-jährigen Jubiläum findet morgen (15.01) eine feierliche Sitzung des Parlaments statt.

Der Euro wurde am 1. Januar 1999 als Buchgeld und drei Jahre später, 2002, als Bargeld eingeführt. Die gemeinsame Währung hat es für die Menschen leichter gemacht, Preise grenzüberschreitend zu vergleichen, einzukaufen und zu reisen und in einer stabilen Währung zu sparen. Der Euro eröffnete auch mehr Möglichkeiten für Unternehmen, da die Kosten und Unsicherheiten im Umgang mit schwankenden Wechselkursen weggefallen sind.

Derzeit ist der Euro in 19 der 28 EU-Mitgliedstaaten die offizielle Währung. Gleichzeitig spielt er aber auch auf internationaler Ebene eine wichtige Rolle: 2017 wurde der Euro bei 36 Prozent der internationalen Zahlungen verwendet und liegt damit an zweiter Stelle nach dem US-Dollar (der bei 40 Prozent der Zahlungen verwendet wurde).

Eine Eurobarometer-Umfrage vom November 2018 zeigt eine Rekordunterstützung für den Euro in der Eurozone. Eine Mehrheit von 74 Prozent der Umfrageteilnehmer gab an, dass der Euro eine „gute Sache“ für die EU sei, und 64 Prozent der Befragten betonten, ihr Land profitiere vom Euro.

Der Euro ist für die Wirtschafts- und Währungsunion von zentraler Bedeutung, und die EU-Institutionen haben sich nach Beginn der Finanzkrise 2008 für eine stärkere Koordinierung in diesem Bereich eingesetzt. Zu den Maßnahmen gehören die Einführung des Europäischen Semesters, ein jährlicher Zyklus zur Überprüfung der Wirtschafts- und Haushaltspläne der EU-Länder, die EZB-Bankenaufsicht über die größten Banken des Euroraums und ein gemeinsames Konzept für die Abwicklung maroder Banken.

Zum 20-jährigen Jubiläum des Euro sagte EU-Parlamentspräsident Antonio Tajani: „Der Euro ist heute beliebter als je zuvor: Drei von vier Bürgerinnen und Bürgern sagen, dass er gut für unsere Wirtschaft ist. Damit die Europäerinnen und Europäer in vollem Umfang von den Arbeitsplätzen, dem Wachstum und der Solidarität profitieren können, die die gemeinsame Währung mit sich bringen soll, müssen wir unsere Wirtschafts- und Währungsunion durch eine echte Finanz-, Steuer- und politische Union vollenden. Dies wird es Europa auch ermöglichen, seine Bürgerinnen und Bürger besser vor möglichen zukünftigen Krisen zu schützen.“

Feierliche Sitzung im EU-Parlament

Das Europäische Parlament veranstaltet zum Euro-Jubiläum eine feierliche Sitzung am 15. November um 11.30 Uhr. Parlamentspräsident Antonio Tajani, Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, der Eurogruppenchef Mário Centeno, der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Währung Roberto Gualtieri und der ehemalige Präsident der EZB Jean-Claude Trichet werden über die Bedeutung des Euro und die Zukunft der gemeinsamen Währung sprechen.

Während der Plenartagung in Straßburg wird im Parlamentsgebäude auch eine Ausstellung über den Euro gezeigt. Lichtinstallationen zum Jubiläum sind seit Jahresbeginn auch vor dem Parlament in Brüssel zu sehen.