18.09.2018 Berlin – EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hat heute (Dienstag, 18.09.2018) gemeinsam mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer die Weltleitmesse für Schienenverkehrstechnik, die InnoTrans 2018, eröffnet. Vor zahlreichen Vertretern aus Politik und Wirtschaft unterstrich die Kommissarin in Berlin die Bedeutung der Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten für den einheitlichen europäischen Eisenbahnraum.

„Ein interoperables, harmonisiertes europaweites Netz ist die Voraussetzung für effiziente Schienendienste im einheitlichen europäischen Eisenbahnraum,“ so Bulc. Noch aber seien Hindernisse für die Interoperabilität alltäglich.

Gemeinsam mit der Europäischen Eisenbahnagentur und den Mitgliedstaaten sei es zwar beispielsweis gelungen, die Vorschriften für Schienenfahrzeuge von 14.000 in 2016 auf 5.000 in 2018, in manchen Staaten sogar auf weniger als 50 zu senken. Aber das reiche nicht aus. Nach wie vor trifft die Bahn auf administrative, operative und technische Hindernisse an den Binnengrenzen. Ein Schlüssel sei mehr Innovation, wie beispielsweise  das harmonisierte Verkehrsmanagementsystem ERMTS, das für mehr Interoperabilität und zu einer besseren Nutzung der Bahnkapazitäten führe.

Abschließend verwies die EU-Kommissarin auf die Rolle der Schiene in Bezug auf die Dekarbonisierung und Automatisierung. „Der Verkehrssektor trägt zu einem Viertel der Treihausgasemissionen der EU bei. Wenn wir nichts tun, wird er bis 2030 der größte Emittent noch vor dem Energiesektor sein. Wir können nicht zulassen, dass dies geschieht.“

Eurobarometer

Die Europäische Kommission hat heute zudem eine kürzlich durchgeführte Eurobarometer-Umfrage zum Bahnverkehr veröffentlicht. Sie zeigt, dass 66 Prozent der europäischen Fahrgäste mit der Frequenz der Zugverbindungen zufrieden sind (ein Anstieg um 7 Prozent seit 2013). Auch mit der Pünktlichkeit (59 Prozent) und der Bereitstellung von Informationen während der Fahrt (55 Prozent) sind die Nutzer zufrieden, wenn auch in geringerem Maße.  80 Prozent der Europäer nutzen den Zug mindestens einmal im Jahr, 13 Prozent jede Woche und 5 Prozent – das sind fast 25,5 Millionen Menschen fast jeden Tag.  75 Prozent stimmen zu, dass der Kauf von Bahnfahrkarten einfacher geworden ist.

Enttäuschend ist die Beschwerdebearbeitung, mit der nur 38 Prozent zufrieden sind und sehr wenig Verbesserung seit 2013 zu verzeichnen ist.

Weitere Informationen:

Eurobarometer-Umfrage zur Zufriedenheit der Bahngäste

Website der EU-Kommission zum Bahnverkehr