21.09.2018 Brüssel – Der Jahresbericht stellt fest: Es sind verstärkte Präventionsbemühungen erforderlich, um die wachsende Gefahr künftiger Vegetationsbrände einzudämmen.

Aus dem jüngsten Bericht der Kommission über Waldbrände geht hervor, dass gegen den Klimawandel vorgegangen werden muss, um künftigen Generationen einen gesünderen Planeten zu hinterlassen, wie Präsident Jean-Claude Juncker in seiner jüngsten Rede zur Lage der Union betonte. In dem Bericht werden strengere Maßnahmen zur Verhütung von Vegetationsbränden gefordert.

Heute hat die Europäische Kommission ihren Jahresbericht 2017 über Waldbrände in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika („Forest Fires in Europe, the Middle East and North Africa“) veröffentlicht. Danach haben Vegetationsbrände 2017 in Europa über 1,2 Millionen Hektar Wald und Land – eine Fläche größer als Zypern – zerstört. Die Brände haben 127 Todesopfer unter Zivilisten und Feuerwehrleuten gefordert und einen geschätzten wirtschaftlichen Schaden von fast 10 Mrd. EUR verursacht.

Mehr und schwerere Brände in Europa

Der jüngste Bericht zeigt einen klaren Trend zu einer längeren Brandsaison als in den Vorjahren, deutlich über die heißen, trockenen Sommermonate (Juli – September) hinaus. 2017 waren die kritischsten Monate Juni und Oktober, als tödliche Waldbrände in Portugal und Nordspanien wüteten.

Die Mittelmeerregion ist auch weiterhin das am stärksten betroffene Gebiet. Indessen haben in jüngster Zeit ungewöhnlich trockene Sommer in Mittel- und Nordeuropa zu großen Brände in Ländern wie Schweden, Deutschland und Polen geführt, in denen es bisher nur sehr wenige solche Feuersbrünste gab.

2017 gehörten über 25 % der verbrannten Flächen zum Natura2000-Netz. Daher müssen die EU-Länder ihre Bemühungen zur Wiederherstellung und Bewirtschaftung geschützter Lebensräume und ihrer Ökosystemdienstleistungen verstärken, auch im Hinblick auf die Verhütung von Waldbränden.

Vegetationsbrände können vermieden werden

Wie in den Jahren davor wurden auch 2017 die meisten Vegetationsbrände durch menschliches Handeln verursacht. Nicht nachhaltige Waldbewirtschaftung und die Verschlechterung der Ökosysteme fördern ebenso wie das Anpflanzen sehr leicht entflammbarer Baumarten das Entstehen von Bränden und ihre Ausbreitung.

Prävention ist mithin von zentraler Bedeutung für die Verringerung solcher Brände. Adäquate Waldbewirtschaftung und Bodennutzungsmethoden können das Brandrisiko senken und Wälder widerstandsfähiger gegen Brände machen. Aus dem Bericht geht auch hervor, dass Sensibilisierungsmaßnahmen und Schulungen für örtliche Gemeinschaften, Entscheider in der Politik und wichtiger Akteure deren Vorbereitung auf den Ernstfall verbessern.

Die Mitgliedstaaten und die EU-Institutionen sollten weiter Hand in Hand Leitlinien für das Verhalten bei Wald- und Flurbränden und für die Erhöhung der Resilienz erarbeiten und dabei auf nationaler Ebene gesammelte Erfahrungen und bewährte Praxis einfließen lassen.

Weitere Informationen:

Jahresbericht über Waldbrände in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika