15.03.2019 Brüssel. Die Brüsseler Syrien-Konferenz unter dem Vorsitz der Europäischen Union und der Vereinten Nationen ist gestern (Donnerstag) mit Geldzusagen in Höhe von 8,3 Milliarden Euro zu Ende gegangen. Rund zwei Drittel davon kommen aus der Europäischen Union: 2,57 Milliarden Euro aus dem von der Europäischen Kommission verwalteten EU-Haushalt und 4,22 Milliarden Euro aus den EU-Mitgliedstaaten. Noch immer benötigen fast 12 Millionen Syrer Schutz und humanitäre Hilfe. Weitere 5,6 Millionen syrische Flüchtlinge befinden sich in den Nachbarländern.

Die Konferenz hat nicht nur die Unterstützung für eine dauerhafte politische Lösung zur Beendigung der Syrien-Krise im Einklang mit der Resolution 2254 des UN-Sicherheitsrates bekräftigt, sondern auch über die wichtigsten humanitären Fragen diskutiert, von denen die Syrer in ihrem Land und die Flüchtlinge und insbesondere in Jordanien, Libanon und der Türkei betroffen sind.

Mehr als 500 Vertreter der syrischen Zivilgesellschaft und von über 300 verschiedenen Nichtregierungsorganisationen, davon mehr als 200 aus Syrien und der Region, nahmen an den „Tagen des Dialogs“ im Rahmen der Konferenz teil. Besondere Aufmerksamkeit galt der Rolle der syrischen Frauen.

Zum Abschluss der Konferenz erklärte die Hohe Beauftragte der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini: „Wir müssen unseren Einfluss geltend machen, um die Genfer Verhandlungen wieder aufzunehmen und den Krieg in Syrien zu beenden. Den Konflikt in seinem jetzigen Stadium einzufrieren, ist keine Lösung.“ Ziel bleibe ein von Syrien geführter, syrischer politischer Prozess, der von den Vereinten Nationen unterstützt wird, für die Schaffung einer integrativen Regierungsführung für ein vereintes Syrien.

Der für Nachbarschaftspolitik und Erweiterung zuständige Kommissar Johannes Hahn sagte: „Eine ganze Generation, die keine Erfahrung mit dem, was ’normal‘ ist, hat, braucht uns noch. Die EU als führender globaler Geber für diese Krise wird die Nachbarländer Syriens weiterhin unterstützen, um die Widerstandsfähigkeit und die Wirtschaft zu stärken. Wir werden die Investitionen in Bildung, Gesundheitsversorgung und reguläre Beschäftigung erhöhen, damit die Flüchtlinge selbstständiger werden und in Würde und Normalität leben können.“

Der für humanitäre Hilfe und Krisenbewältigung zuständige EU-Kommissar Christos Stylianides fügte hinzu: „In Syrien bleibt die humanitäre Situation für Millionen von Menschen ein Alptraum. Die EU tut alles in ihrer Macht Stehende, um unsere Partner bei der Bereitstellung von Hilfe zu unterstützen, aber der Zugang bleibt ein ernstes Problem.“

Die EU und ihre Mitgliedstaaten sind der größte Geber zur Bewältigung der Syrien-Krise. Seit Beginn der Krise im Jahr 2011 haben die Kommission und die EU-Staaten gemeinsam rund 17 Milliarden Euro an Hilfen mobilisiert. Die EU-Hilfe hat mehr als vier Millionen Menschen durch gesundheitliche Versorgung und tausende Kinder über Bildungsprogrammen unterstützt. 850.000 Menschen haben Lebensmittel erhalten und eine Million Menschen erhielten lebenswichtige Güter und Unterkünfte. Mehr als zwei Millionen Menschen wurden über den Regionalen Treuhandfonds der EU erreicht.

Links zum Thema:

Syria crisis: EU mobilises renewed international support, record overall pledge of €8.3 billion for 2019 and beyond
Presseinformation der EU-Kommission vom 15.03.2019.

Konferenz-Website

Fotos und Videos

Tage des Dialogs

Factsheet: Antwort der EU auf die Syrien-Krise

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.