17,6 Millionen EU-Bürger lebten und arbeiteten 2018 im EU-Ausland © Europäische Union, 2000, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst

30.01.2020 Brüssel. Immer mehr Europäer leben und arbeiten in einem anderen EU-Land: 2018 machten 17,6 Millionen EU-Bürger von ihrem Recht Gebrauch, in einem anderen Mitgliedstaat zu leben und zu arbeiten. Nach Deutschland kamen 318.000 EU-Bürger, ins EU-Ausland gingen 163.000 Deutsche. Die Hälfte aller EU-Zuwanderer zog nach Deutschland oder ins Vereinigte Königreich, ein weiteres Viertel nach Spanien, Italien oder Frankreich. Die Zahl der Zuwanderer im erwerbstätigen Alter stieg europaweit im Vergleich zu 2017 um 3,4 Prozent und lag bei 12,9 Millionen. Mittlerweile leben 4,2 Prozent der EU-Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in einem anderen EU-Land. Das geht aus dem heute (Donnerstag) veröffentlichten Jahresbericht der Kommission über die Arbeitsmobilität in der EU hervor.

Die Hälfte der Zuwanderer kam aus Rumänien, Polen, Italien, Portugal und Bulgarien, im Verhältnis zur Einwohnerzahl des Landes stammten die meisten Zuwanderer allerdings aus Litauen, Rumänien, Kroatien, Lettland und Estland. Die Mobilitätsdauer wird dem Bericht zufolge immer kürzer, 50 Prozent der mobilen Arbeitskräfte bleiben ein bis vier Jahre im Gastland. Auch die Rückkehrmobilität hat zugenommen: auf vier Personen, die einen Mitgliedstaat verlassen, kommen drei zurück.

Die Veröffentlichung des Berichts über die Arbeitsmobilität fällt mit der Veranstaltung zum 25-jährigen Bestehen des Europäischen Netzwerks für berufliche Mobilität (EURES – European Employment Services) in Brüssel zusammen.

EURES ist ein Kooperationsnetz der öffentlichen Arbeitsverwaltungen. Auch Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände sind als Partner beteiligt. Ziel des EURES-Netzes ist es, die Freizügigkeit der Arbeitskräfte innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraums (die Mitgliedstaaten der Europäischen Union, Norwegen, Liechtenstein und Island) und der Schweiz zu erleichtern.

EURES verfügt über ein Netzwerk von 1.000 Beratern, die sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitsuchende persönlich unterstützen. EURES-Berater sind ausgebildete Fachkräfte, die den am europäischen Arbeitsmarkt interessierten Arbeitsuchenden und Arbeitgebern die drei grundlegenden EURES-Dienstleistungen – Information, Beratung und Vermittlung – anbieten. Zusätzlich gibt es das EURES-Portal zur beruflichen Mobilität, auf dem Arbeitsuchende und Arbeitgeber Lebensläufe, Stellenangebote und umfassende Informationen hochladen bzw. abrufen können. Derzeit sind mehr als 3,3 Millionen Stellenangebote auf dem Portal aufgelistet. Das EURES-Portal bietet nicht nur Informationen über Stellenangebote im Europäischen Wirtschaftsraum und in der Schweiz, sondern auch Angaben zur Arbeitsmarktentwicklung in sämtlichen Ländern und Regionen des Europäischen Wirtschaftsraums und praktische Informationen über Lebens- und Arbeitsbedingungen in Europa.

Links zum Thema:

Latest labour mobility report shows more Europeans than ever are living and working abroad
Nachricht der EU-Kommission vom 30.01.2020.

Bericht zur Arbeitsmobilität

EURES in Deutschland

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.