20.11.2020 Brüssel. Die Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit (ENISA) hat heute (Dienstag) ihren Jahresbericht über Cyber-Bedrohungen im Zeitraum zwischen Januar 2019 und April 2020 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass Cyber-Angriffe weiter zunehmen. Dabei werden die Angriffe raffinierter und zielgerichteter, sind weiter verbreitet und bleiben häufig unentdeckt. In den meisten Fällen stecken finanzielle Absichten hinter den Attacken. Zudem ist eine Zunahme von Phishing, Spam und gezielten Angriffen in den sozialen Medien zu beobachten.
Der ENISA-Bericht beschäftigt sich auch mit den Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie, die den digitalen Raum ebenfalls verändert hat. Herausforderungen sind etwa die Sicherheit der Gesundheitsdienste sowie die verstärkte Nutzung von Telearbeit, Videokonferenzen und Fernunterricht. Während der Pandemie hat sich gezeigt, dass Cyberkriminelle ihre Fähigkeiten schnell an diese neue Situation angepasst haben und effektiver auf relevante Opfergruppen abzielen. Der „ENISA Threat Landscape 2020“-Bericht warnt davor, dass es vor allem durch den Wandel bei Arbeitsabläufen und Infrastruktur noch ein langer Weg zu einer sichereren digitalen Umgebung ist.
Die EU handelt, um die Kapazitäten im Bereich der Cybersicherheit zu stärken. Es gibt bereits Regeln im Bereich der Cyber-Sicherheit im Rahmen einer neuen Cybersicherheits-Strategie, die bis Ende 2020 vorliegen soll. Zudem investiert die EU in die Cybersicherheits-Forschung und Capacity Building sowie in die Sensibilisierung für neue Cyber-Bedrohungen und -trends, beispielsweise durch den Europäischen Monat der Cybersicherheit. Der ENISA-Bericht ist hier verfügbar.
Links zum Thema:
Jahresbericht der Agentur der Europäischen Union für Cybersicherheit
Infografik: Top 15 Cyber-Bedrohungen
Infografik: Ausnutzung der COVID-19-Pandemie durch Cyber-Kriminelle
Europäischen Monat der Cybersicherheit
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.