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Deutscher Physiker erhält für seine Pionierarbeit zu Leuchtdioden den Europäischen Erfinderpreis © Europäische Gemeinschaften, 1999, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst

18.06.2021 Brüssel. Das Europäische Patentamt (EPA) hat die Gewinner des Europäischen Erfinderpreises 2021 bekanntgegeben. Der deutsche Physiker Karl Leo wurde in der Kategorie „Lebenswerk“ für seine Pionierarbeit auf dem Gebiet hocheffizienter organischer Leuchtdioden (OLEDs) ausgezeichnet. Mit dem prestigeträchtigen Innovationspreis des EPA wurden dieses Jahr Erfinder, Erfinderinnen und Erfinderteams für ihre bahnbrechenden Beiträge in den Bereichen Medikamentengabe, DNA-basierte Datenspeicherung, Nanomaterialien in der Zahnbehandlung, Solarzellen für selbstaufladende Geräte, organische Halbleiter sowie für Fortschritte in der Gewebezüchtung gewürdigt.

Karl Leos Methode zur Verstärkung organischer Halbleiter mit elektronenerzeugenden Substanzen („Dotierung“) hat die Elektronikindustrie grundlegend verändert und Millionen von Menschen zu verbesserten Produkten verholfen. Seine hocheffiziente, organische OLED-Displaytechnologie (organische Leuchtdiode) sorgt für mehr Bildhelligkeit sowie eine höhere Farbauflösung und bietet eine bessere Energieeffizienz. OLED-Displays finden sich heute in fast allen neueren Smartphones und anderen elektronischen Geräten für den täglichen Bedarf.

Die diesjährigen Preisträger wurden aus einem Pool von hunderten Forschern ausgewählt. Sie stammen aus Deutschland, Indien, Norwegen, Österreich, Schweden, der Schweiz, Serbien sowie den USA. Die Gewinner in den vier weiteren Kategorien sind: Per Gisle Djupesland (Industrie), Robert N. Grass und Wendelin Stark (Forschung), Sumita Mitra (Nicht-EPO-Staaten) sowie Henrik Lindström und Giovanni Fili (KMU). Der Publikumspreis – und damit die öffentliche Abstimmung – ging an die serbisch-amerikanische Biomedizintechnikerin Gordana Vunjak-Novakovic.

Das EPA verleiht den Europäischen Erfinderpreis in diesem Jahr zum 15. Mal, um herausragende Persönlichkeiten aus Europa und der Welt zu ehren, die einen außergewöhnlichen Beitrag für die Gesellschaft sowie zu technologischem Fortschritt und wirtschaftlichem Wachstum geleistet haben. Die Finalisten und Gewinner der fünf Kategorien wurden von einer unabhängigen, internationalen Jury ausgewählt. Sie haben alle das europäische Patentsystem genutzt, um ihre Erfindungen zu schützen. Damit ermöglichen sie es auch anderen Forschern und Erfindern, auf ihren Innovationen aufzubauen und Technologien weiterzuentwickeln.

Die Preisverleihung wurde zum ersten Mal als virtuelle Veranstaltung durchgeführt, die sich an die breite Öffentlichkeit richtete und Zuschauer aus vielen Staaten für die Bekanntgabe der Preisträger gewinnen konnte.

Der Europäische Erfinderpreis ist einer der renommiertesten Innovationspreise Europas. Er wurde 2006 vom EPA ins Leben gerufen und ehrt einzelne Erfinder, Erfinderinnen und Erfinderteams, deren wegweisende Innovationen Antworten auf einige der größten Herausforderungen unserer Zeit geben. Die Finalisten und Gewinner werden von einer unabhängigen Jury bestehend aus internationalen Experten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Akademie und Forschung ausgewählt. Sie prüft die Vorschläge hinsichtlich ihres Beitrags zum technischen Fortschritt, zur gesellschaftlichen Entwicklung, zum wirtschaftlichen Wohlstand und zur Schaffung von Arbeitsplätzen in Europa. Der Preis wird in fünf Kategorien (Industrie, Forschung, KMU, Nicht-EPO Staaten und Lebenswerk) verliehen.

Mit 6.400 Bediensteten ist das Europäische Patentamt (EPA) eine der größten Behörden in Europa. Das EPA, das seinen Hauptsitz in München sowie Niederlassungen in Berlin, Brüssel, Den Haag und Wien hat, wurde mit dem Ziel gegründet, die Zusammenarbeit zwischen den Staaten Europas auf dem Gebiet des Patentwesens zu stärken. Dank des zentralisierten Verfahrens vor dem EPA können Erfinder hochwertigen Patentschutz in bis zu 44 Staaten erlangen, die zusammen einen Markt von rund 700 Millionen Menschen umfassen. Außerdem ist das EPA weltweit führend in den Bereichen Patentinformation und Patentrecherche.

Links zum Thema:

EPA-Pressemeldung: Gewinner und Gewinnerinnen des Europäischen Erfinderpreises 2021 bekannt gegeben

Bild- und Videomaterial zum Download

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.