03.09.2019 Brüssel. Der Europäische Forschungsrat unterstützt in diesem Jahr die Pionierarbeit von 408 Jungwissenschaftlern mit insgesamt 621 Millionen Euro. Von ihnen kommen 73 aus Deutschland, mehr als aus jedem anderen Land. In den geförderten Projekten arbeiten die Forscher zum Beispiel an Innovationen im Kampf gegen den Hunger und dem Umgang mit dem steigenden Meeresspiegel oder untersuchen die Überlebensmechanismen von Zellorganismen. Durch die Forschungsprojekte werden schätzungsweise 2.500 Arbeitsplätze entstehen.

Die meisten in Deutschland unterstützten Projekte stammen dieses Jahr von der „Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften“. Mit Hilfe der EU-Gelder wird beispielsweise über die Entscheidungsfindung in Tiergesellschaften geforscht. Andere geförderte Projekte beschäftigen sich mit der Ausbreitung von Entzündungen auf Gelenke (Uni Nürnberg) oder dem Einfluss von Nanoplastik-Partikeln auf Nervenkrankheiten (Universität Bonn).

Mit 51 verschiedenen vertretenen Nationalitäten unterstützt die EU Projekte in aller Welt, beispielsweise auch in Taiwan und in Kuba. Etwa 20 Forschende werden für ihre Arbeit in die EU ziehen.

Carlos Moedas, Europäischer Kommissar für Forschung, Wissenschaft und Innovation, sagte dazu: „Wenn wir die Antworten auf die schwierigsten Fragen unserer Zeit und unserer Zukunft finden wollen, brauchen Wissenschaftler Freiheit und Unterstützung, um ihrer wissenschaftlichen Neugier zu folgen. Dies ist die Stärke der Zuschüsse, die die EU durch den Europäischen Forschungsrat bietet: eine Möglichkeit für herausragenden Wissenschaftler die mutigsten Ideen zu verfolgen.“

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) wurde 2007 von der Europäischen Union zur Finanzierung herausragender Pionierforschung eingerichtet. Jedes Jahr werden unabhängig von Staatsangehörigkeit und Alter die besten kreativen Forscher ausgewählt und deren Projekte in Europa finanziert. Der ERC ist zudem bestrebt, Spitzenforscher aus der ganzen Welt zu gewinnen, die in Europa tätig sein möchten. Bislang hat der ERC Projekte von rund 9.000 Spitzenforschern in verschiedenen Phasen ihrer Laufbahn finanziert.

Es werden vier zentrale Förderprogramme angeboten: Starting Grants (Finanzhilfen für Nachwuchsforscher), Consolidator Grants (Finanzhilfen zur Konsolidierung), Advanced Grants (Finanzhilfen für etablierte Forscher) und Synergy Grants (Finanzhilfen für Gruppen herausragender Forscher).

Der ERC wird von einem unabhängigen Lenkungsorgan, dem wissenschaftlichen Rat, geleitet. Präsident des ERC ist Prof. Jean-Pierre Bourguignon. Der ERC verfügt über einen Haushalt von 13 Milliarden Euro für die Jahre 2014 bis 2020 als Teil des Programms Horizont 2020.

Links zum Thema:

Pressemitteilung des Europäischen Forschungsrates

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.