EU investiert bis 2024 13,5 Milliarden Euro in Forschung und Innovation © Europäische Gemeinschaften, 1996, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst

06.12.22 Brüssel. Mit rund 13,5 Milliarden Euro unterstützt die EU 2023-2024 Forschende in Europa dabei, bahnbrechende Lösungen für ökologische, energetische, digitale und geopolitische Herausforderungen zu finden. Grundlage für diese Investition ist das Hauptarbeitsprogramm für Horizont Europa 2023-2024, das die EU-Kommission heute angenommen hat.

Als Teil des EU-Forschungs- und Innovationsprogramms Horizont Europa mit einem Gesamtvolumen von 95,5 Milliarden Euro tragen die Mittel dazu bei, dass die EU ihre Klimaziele erreicht, die Widerstandsfähigkeit im Energiebereich erhöht und digitale Schlüsseltechnologien entwickelt. Gefördert werden auch gezielte Maßnahmen zur Unterstützung der Ukraine, zur Stärkung der wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit und zur nachhaltigen Erholung von der COVID-19-Pandemie. Die Investitionen fördern eine breitere Beteiligung von Forschenden in ganz Europa, Mobilität und die Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen von Weltklasse.

Klimaschutz und digitaler Wandel

5,67 Milliarden Euro (über 42 Prozent des Budgets des Arbeitsprogramms) sind für die Verwirklichung der wichtigsten Klimaziele bestimmt: die Suche nach innovativen Lösungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und die Anpassung an den Klimawandel. 1,67 Milliarden Euro tragen zur Förderung der biologischen Vielfalt bei. Über 4,5 Milliarden Euro werden den digitalen Wandel in der EU unterstützen, auch für die Entwicklung zentraler digitaler Technologien und die Förderung ihrer Integration in unser Leben. Umfangreiche Unterstützung wird auch für das Neue Europäische Bauhaus bereitgestellt, mit dem die Vorteile des ökologischen Wandels für das tägliche Leben und die Wohnräume der Menschen aufgezeigt werden sollen.

Unterstützung eines sicheren und widerstandsfähigen Europas

Fast 970 Millionen Euro werden investiert, um die Energiewende im Einklang mit dem REPowerEU-Plan zu beschleunigen und die Energieunabhängigkeit Europas von unzuverlässigen Lieferanten und volatilen fossilen Brennstoffen zu erhöhen. Im Jahr 2023 werden im Rahmen des Arbeitsprogramms Investitionen in Höhe von mehr als 1 Milliarde Euro aus NextGeneration EU in die Erholung Europas von den durch die COVID-19-Pandemie verursachten wirtschaftlichen und sozialen Schäden fließen. Darüber hinaus werden Forschung und Innovation mit 336 Millionen Euro unterstützt, um die Pandemievorsorge zu verbessern und auf Gesundheitskrisen zu reagieren. Dies steht im Einklang mit den Zielen der Europäischen Behörde für die Krisenvorsorge und -reaktion bei gesundheitlichen Notlagen (HERA).

Sie wird auch kritische Infrastrukturen gegen physische Bedrohungen und Cyberbedrohungen unterstützen, um die Resilienz der EU zu stärken.

Gezielte Unterstützung für die Ukraine

Die Ukraine wird zusätzlich zu den bereits 2022 eingeleiteten Maßnahmen in Höhe von 70 Millionen Euro gezielt unterstützt. Zu den neuen Maßnahmen gehören die Verbesserung des Zugangs von Forschern aus der Ukraine zu europäischen Forschungsinfrastrukturen, die fortgesetzte Unterstützung von Gesundheitswissenschaftlern aus der Ukraine und des klimaneutralen Wiederaufbaus mehrerer ukrainischer Städte durch die EU-Mission für klimaneutrale und intelligente Städte.

Globale Herausforderungen erfordern globale Lösungen

Das Arbeitsprogramm 2023-2024 im Rahmen von Horizont Europa umfasst Maßnahmen zur Unterstützung und Stärkung internationaler Initiativen in den Bereichen erneuerbare Energien, Lebensmittelsysteme, globale Gesundheit, Umweltbeobachtungen usw. Sie baut auf der „Afrika-Initiative“ auf und führt die neue „Mittelmeer-Initiative“ ein, mit der auf die neue Forschungs- und Innovationsagenda reagiert wird, die gemeinsam mit der Union für den Mittelmeerraum entwickelt wurde. Was die Zusammenarbeit mit China betrifft, so wird der Schwerpunkt des Arbeitsprogramms auf der Bewältigung globaler Herausforderungen durch zwei Forschungsvorzeigeinitiativen in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Biotechnologie sowie Klimawandel und biologische Vielfalt liegen. Die Offenheit für die internationale Zusammenarbeit steht im Einklang mit der Notwendigkeit, die Interessen der EU in strategischen Bereichen zu schützen, insbesondere um die offene strategische Autonomie der EU und ihre technologische Führungsrolle und Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.

EU-Missionen

Mehr als 600 Millionen Euro werden 2023 in die fünf EU-Missioneninvestiert. Dies wird Forschung und Innovation unterstützen, die beispielsweise zu einer besseren Vorbereitung der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften auf klimabedingte Risiken, zur Wiederherstellung von mindestens 25.000 km frei fließenden Flüssen, zu Climate City Contracts mit 100 Städten, zur Einführung von Bodenüberwachungsprogrammen oder zur Optimierung minimalinvasiver Diagnostika führen werden. Die Kommission geht davon aus, dass die Missionen Beiträge aus anderen Finanzierungsquellen mobilisieren und Ende 2023 ein Gesamtinvestitionsniveau erreichen werden, das die im Rahmen von Horizont Europa getätigten Investitionen übersteigt.

Die ersten Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen werden am 7. Dezember 2022 auf dem EU-Finanzierungs- und Ausschreibungsportal veröffentlicht. Zwischen dem 6. Dezember 2022 und dem 16. Februar 2023 finden Horizont Europa-Informationstage statt, die sich an potenzielle Antragsteller richten.

Europäisches Innovations- und Technologieinstitut investiert 890 Millionen Euro in Innovation in Europa

Seine bisher größte Mittelzuweisung hat das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) bekannt gegeben. Mit 890 Millionen Euro an Finanzhilfen werden die Aktivitäten der Wissens- und Innovationsgemeinschaften (KIC) des EIT in den strategischen Schlüsselbereichen Klima, Digitalisierung, Lebensmittel, Gesundheit, nachhaltige Energie, fortschrittliche und nachhaltige Werkstoffe, Fertigung und urbane Mobilität unterstützt. Darüber hinaus gewährte das EIT der neuen Wissens- und Innovationsgemeinschaft EIT Kultur und Kreativität eine Starthilfe in Höhe von 6 Millionen Euro. Damit kann das neue KIC 2023 seine Tätigkeit aufnehmen und das Innovationspotenzial der Kultur- und Kreativbranche erschließen.

Studierende aus ganz Europa bewerten Vorschläge zum Forschungsprogramm Horizont Europa

Im Rahmen des Europäischen Jahres der Jugend 2022 nehmen Masterstudierende in der EU als „Junge Beobachter“ an der Bewertung von Vorschlägen für das Forschungsprogramm Horizont Europa teil und sind in den Auswahlprozess für EU-Fördermittel einbezogen. Die Kommission hat die ersten 51 Studierenden bekannt gegeben, die als junge Beobachter ausgewählt wurden. Vier kommen aus Deutschland.

Die Bewertungen decken viele Themen ab, wie z. B. die Abschwächung der Auswirkungen der Klimakrise, die Verbesserung des Lebens von Migranten in Europa und die Erhöhung der Cybersicherheit. Die behandelten Bereiche fließen in wichtige EU-Politiken wie den Europäischen Grünen Deal, die Digitale Dekade und die EU-Missionen in Horizont Europa ein. Bewerben können sich Studierende, die derzeit an einer Universität in einem EU-Mitgliedstaat in einem Masterstudiengang eines beliebigen Fachgebiets eingeschrieben sind. Studierende mit benachteiligtem und unterschiedlichem Hintergrund oder aus benachteiligten und marginalisierten Gruppen werden besonders ermutigt, eine Bewerbung einzureichen.

Die Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen für junge Beobachter gilt noch bis zum 21. Dezember 2022.

Weitere Informationen:

Pressemitteilung: EU investiert 13,5 Milliarden Euro in Forschung und Innovation 2023-2024

Arbeitsprogramm Horizont Europa 2023-2024

Video mit MariyaGabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend

Horizont Europa Factsheets

Horizont Europa Website

 

Quelle dieser Informationen:  Vertretung der EU-Kommission in Deutschland