11.04.2019 Brüssel. Die Europäische Union ist mit 74,4 Milliarden Euro auch 2018 der weltweit der wichtigste Akteur in der Entwicklungszusammenarbeit gewesen. Dies geht aus einem Bericht des OECD-Ausschusses für Entwicklungshilfe (OECD-DAC) hervor, den die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) gestern (Mittwoch) veröffentlicht hat. Die gemeinsamen Hilfsgelder von EU und ihren Mitgliedstaaten beliefen sich auf 74,4 Milliarden Euro – mehr als die Hälfte der weltweiten Entwicklungsanstrengungen. Dies ist ein leichter Rückgang gegenüber 75,5 Milliarden Euro im Jahr 2017.

Der EU-Kommissar für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung Neven Mimica sagte dazu: „Die Entwicklungszusammenarbeit der EU trägt dazu bei, bessere Chancen für Millionen von Menschen in der ganzen Welt zu schaffen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben im Jahr 2018 über 74 Milliarden Euro in die Entwicklung investiert – mehr als die Hälfte der weltweiten Entwicklungsanstrengungen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten sollten in Zukunft nicht nur unsere führende Position behaupten, sondern auch die Bemühungen um eine weitere Erhöhung unserer Entwicklungshilfe fortsetzen.“

Die vorläufigen Zahlen für 2018 deuten auf einen leichten Rückgang der gesamten kollektiven öffentlichen Entwicklungshilfe (ODA) hin. Unter Berücksichtigung der jüngsten Änderung der Berechnungsmethode der OECD ergibt sich für die bereinigte Differenz zwischen 2017 und 2018 ein Rückgang um 731 Mio. Euro.

Dieser Rückgang ist auf eine deutliche Reduzierung der Ausgaben für Flüchtlinge im Jahr 2018 im Vergleich zu den Vorjahren zurückzuführen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben ihre Bemühungen um die Entwicklungszusammenarbeit um 4 Prozent gegenüber 2017 intensiviert, wobei die Kosten für Flüchtlinge, die von den Gebern übernommen werden, nicht berücksichtigt werden.

Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Zahl der Menschen, die nach Europa kommen, deutlich zurückgegangen. Infolgedessen sind auch die Ausgaben für interne Flüchtlingshilfe, die darauf abzielt, Flüchtlinge und Asylbewerber in Europa im ersten Jahr ihres Aufenthalts zu unterstützen, sei es für Lebensmittel, Unterkünfte oder Ausbildung um 3,3 Milliarden Euro gesunken, was einem Rückgang von 32 Prozent gegenüber 2017 entspricht.

Die öffentliche Entwicklungshilfe der EU und ihrer Mitgliedstaaten macht 0,47 Prozent des Bruttonationaleinkommens (BNE) der EU aus und liegt damit deutlich über dem Durchschnitt von 0,21 Prozent der Nicht-EU-Mitglieder des Entwicklungshilfeausschusses (DAC).

Hintergrund

Die gestern veröffentlichten Daten basieren auf vorläufigen Informationen, die die EU-Mitgliedstaaten der OECD übermittelt haben, bis die OECD im Dezember 2019 detaillierte endgültige Daten veröffentlicht hat. Die kollektive ODA der EU besteht aus den gesamten ODA-Ausgaben der EU-Mitgliedstaaten und der ODA der EU-Institutionen, die nicht einzelnen Mitgliedstaaten zugerechnet werden (d.h. Eigenmittel der Europäischen Investitionsbank).

Dem Entwicklungshilfeausschuss (DAC) gehören 30 Mitglieder an, darunter die Europäische Union, die als Vollmitglied des Ausschusses fungiert, und 20 EU-Mitgliedstaaten.

Links zum Thema:

Europe remains the world’s biggest development donor – €74.4 billion in 2018
Pressemitteilung der EU-Kommission vom 11.04.2019.

OECD press release

Die Entwicklungshilfepolitik der EU

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.