EU-Schnellwarnsystem sorgt weiterhin für höchste Lebensmittelsicherheit © Europäische Union, 2015, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Etienne Ansotte

17.09.2019 Brüssel. Das Europäische Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (RASFF) hat heute (Dienstag), in seinem Bericht Bilanz für das Jahr 2018 gezogen. Im vergangenen Jahr wurden besonders viele Meldungen von Listerien in gefrorenem Mais verzeichnet – unter anderem in Deutschland, Dänemark und Frankreich – wobei betroffene Produkte dank des Schnellwarnsystems schnell nachverfolgt und vom Markt genommen werden konnten. Deutschland hat im EU-Vergleich mit 363 Fällen die meisten Risikofälle gemeldet.

Nach dem Fipronil-Vorfall im Jahr 2017 haben sich die EU-Mitgliedstaaten und die Kommission auf 19 spezifische Maßnahmen zur Verstärkung der Maßnahmen der EU zur Bekämpfung von Lebensmittelbetrug geeinigt. Am Häufigsten wurden im vergangenen Jahr Pilzgifte in Nüssen und Quecksilber in Fischprodukten beanstandet.

Das Schnellwarnsystem RASFF besteht seit nun 40 Jahren und wird fortlaufend weiterentwickelt. Kommissar Vytenis Andriukaitis, zuständig für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte: „Die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln und, falls erforderlich, die rasche Entfernung von Waren vom Markt snd Verpflichtungen, die wir gegenüber den Verbrauchern haben. Die verstärkte Aktivität des RASFF-Netzes, wie der diesjährige Bericht zeigt, ist eine Bestätigung der verstärkten Zusammenarbeit zwischen den Lebensmittelunternehmern und den Behörden der Mitgliedstaaten. Das ist eine gute Nachricht für die Verbraucher.“

Im Jahr 2018 haben die Mitgliedstaaten 3699 Fälle von Lebensmittel- oder Futtermittelrisiken beim Europäischen Schnellwarnsystem gemeldet, von denen 1118 als „alarmierend“ eingestuft wurden – das heißt, dass ein schwerwiegendes Gesundheitsrisiko vorliegt und Lebensmittelunternehmen und -behörden schnell handeln müssen. Wie in den Vorjahren betraf 2018 nur ein kleiner Prozentsatz der Meldungen Futtermittel (9 Prozent) und Lebensmittelkontaktmaterialien (4 Prozent).

Nach der Ministerialen Konferenz nach dem Fipronil-Vorfall, die im September 2017 stattgefunden hat und bei der 19 spezifische Maßnahmen zur Verstärkung der Maßnahmen der EU zur Bekämpfung von Lebensmittelbetrug beschlossen wurden, hat die Kommission einen Durchführungsbeschluss angenommen, um das Krisenmanagement im Bereich der Lebensmittel – und Futtermittelsicherheit zu verbessern. Der Hauptzweck dieses Plans ist der Schutz der Öffentlichkeit, indem die Zusammenarbeit zwischen der EU und den Mitgliedstaaten weiter ausgebaut wird.

Hintergrund

Die EU hat einen der höchsten Lebensmittelsicherheitsstandards der Welt – vor allem dank des soliden EU-Rechts, das die Sicherheit von Lebensmitteln für die Verbraucher gewährleistet. Ein wichtiges Instrument, um den Informationsfluss sicherzustellen und eine schnelle Reaktion zu ermöglichen, wenn in der Lebensmittelkette Risiken für die öffentliche Gesundheit festgestellt werden, ist RASFF – das Schnellwarnsystem für Lebens- und Futtermittel.

Das 1979 geschaffene RASFF ermöglicht einen effizienten Informationsaustausch zwischen seinen Mitgliedern (nationale Lebensmittelsicherheitsbehörden der EU-Mitgliedstaaten, Kommission, EFSA, ESA, Norwegen, Liechtenstein, Island und der Schweiz) und bietet einen Rund-um-die-Uhr-Service, um sicherzustellen, dass dringende Mitteilungen gesendet, empfangen und beantwortet werden. Dank des RASFF konnten viele Risiken für die Lebensmittelsicherheit abgewendet werden, bevor sie für die europäischen Verbraucher schädlich hätten sein können.

Links zum Thema:

Der Bericht für das Jahr 2018

Fact Sheet zum RASFF Bericht 2018

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.