04.02.2021 Kabul. Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič, hat im Rahmen eines offiziellen Besuchs in der afghanischen Hauptstadt Kabul weitere Unterstützung in Höhe von 32 Millionen Euro für das Jahr 2021 angekündigt, um die Zivilbevölkerung zu unterstützen. Das Land versucht einen seit Jahrzehnten andauernden Konflikt, der zu den tödlichsten weltweit zählt, hinter sich zu lassen. Janez Lenarčič‚ EU-Kommissar für Krisenmanagement, sagte: „Solange die Friedensverhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, kann humanitäre Hilfe das wichtigste Mittel sein, um mehr als die Hälfte der Bevölkerung des Landes, d. h. etwa 19 Millionen Menschen, zu erreichen.“
Lenarčič sagte weiter: „Es ist unabdingbar, dass alle Konfliktparteien humanitäre Hilfe ermöglichen und den sicheren und ungehinderten Zugang zu den am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen erleichtern. Außerdem muss der Schutz von Zivilpersonen, Bildungseinrichtungen und Krankenhäusern sowie der humanitären Einsätze bereits vor dem Abschluss der Friedensverhandlungen gewährleistet werden. Für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen ist es zudem erforderlich, dass das humanitäre Völkerrecht zum Schutz von Menschenleben eingehalten wird, um dauerhaften Frieden und eine nachhaltige Entwicklung des Landes sicherzustellen.“
Mit diesem Besuch – der erste eines EU-Kommissars für humanitäre Angelegenheiten seit mehreren Jahren – soll anknüpfend an die Afghanistan-Konferenz 2020 die Unterstützung der EU für Frieden im Land fortgesetzt werden.
Neue humanitäre Hilfe der EU
Während des Besuchs kündigte der EU-Kommissar für humanitäre Hilfe in Höhe von 32 Mio. Euro an, mit der vom Konflikt betroffene Zivilpersonen im Jahr 2021 unterstützt werden sollen. Damit beläuft sich die humanitäre Hilfe der EU in Afghanistan seit 1994 auf insgesamt über 1 Milliarde Euro.
Dank der zugesagten Soforthilfe können die humanitären Partner der EU grundlegende Hilfe wie lebensrettende Gesundheits- und Schutzdienste leisten und damit Menschen, die von Konflikten, Katastrophen und Epidemien betroffenen sind, unter anderem Nahrungsmittel, Notunterkünfte und Bildungsmaßnahmen in Notsituationen bereitstellen. Die gesamte humanitäre Hilfe der EU wird im Einklang mit den humanitären Grundsätzen der Menschlichkeit, Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit geleistet.
Hochrangige Treffen
Der EU-Kommissar kam während seines Besuchs mit dem afghanischen Präsidenten Ashraf Ghani sowie mit Dr. Abdullah Abdullah, Vorsitzender des Hohen Rates für nationale Aussöhnung, zusammen. Zudem fand ein Treffen mit Ramiz Alakbarov, stellvertretender SRSG/Koordinator für humanitäre Hilfe, sowie mit wichtigen UN-Partnern wie der WHO, dem WFP und UNICEF und mit internationalen Nichtregierungsorganisationen statt. Der EU-Kommissar traf außerdem Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft, um die Bedeutung der Beteiligung von Frauen beim Aufbau Afghanistans zu erörtern.
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Die ausführliche Pressemitteilung
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.