11.06.2021 Brüssel. Die Europäische Kommission und USAID haben gestern (Donnerstag) gemeinsam per Videokonferenz die humanitäre und Menschenrechtskrise in der äthiopischen Region Tigray erörtert, die sich zuletzt weiter verschlechtert hat. In einer gemeinsamen Erklärung weisen die Partner auf die alarmierende Situation hin, die derzeit 400.000 unschuldige Menschen an den Rand einer Hungersnot und an den Verlust ihres Lebens bringt: „Dies muss sofort angegangen werden. Wir tun gut daran, uns an die Hungersnot in Äthiopien in den 1980er Jahren zu erinnern, die zu schätzungsweise einer Million Todesopfern führte, viele davon als Folge von blockierter Nahrungsmittelhilfe.“
Von den 6 Millionen Menschen in Tigray sind 5,2 Millionen von Hunger bedroht und benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe. 90 Prozent der Bevölkerung sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Wir haben immer wieder ein Ende der Gewalt und einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe zu allen Teilen von Tigray gefordert, aber wir erleben immer mehr Einschränkungen“, so der Hohe Vertreter der EU, Josep Borrell, Krisenkommissar Janez Lenarčič, die Kommissarin für Internationale Partnerschaften Jutta Urpilainen und die USAID-Chefin Samantha Power in ihrer Erklärung.
Die EU und USAID bekräftigen ihre Solidarität mit allen, die von dem Konflikt in Tigray betroffen sind und:
- fordern alle Konfliktparteien nachdrücklich auf, unverzüglich einem Waffenstillstand zuzustimmen;
- erinnern an die Verpflichtung aller Konfliktparteien, sich an das humanitäre Völkerrecht zu halten;
- fordern alle Konfliktparteien auf, einen sofortigen, ungehinderten und sicheren Zugang für humanitäre Hilfsorganisationen zu allen Teilen von Tigray zu ermöglichen;
- fordern die äthiopischen und eritreischen Behörden auf, dafür zu sorgen, dass die eritreischen Streitkräfte gemäß ihrer früheren Zusage unverzüglich aus Äthiopien abziehen;
- fordern die internationale Gemeinschaft auf, ihre lebensrettende Unterstützung in der Region zu verstärken.
Links zum Thema:
Vollständige Erklärung vom 10. Juni
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.