EU unterstützt Ausbau der panafrikanischen Internetanbindung © Europäische Union, 2015, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mohammed Didi

18.12.2019 Brüssel. Die EU hat Mittwoch (18. Dezember) angekündigt das Projekt „AfricaConnect“ mit weiteren 30 Mio. Euro zu unterstützen, um erschwingliche und leistungsfähige Internetverbindungen für Forschungs- und Bildungsnetze in ganz Afrika aufzubauen. Seit dem Projektstart im Jahr 2014 wurden mehr als 800 Hochschul- und Forschungseinrichtungen mit Internetanbindungen ausgestattet, ihre Hochgeschwindigkeitskapazität wurde deutlich erhöht und die Kosten gesenkt. Die heute unterzeichneten Verträge sehen Unterstützung für die dritte Projektphase vor.

Jutta Urpilainen‚ EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, sagte: „Erschwingliche Hochgeschwindigkeits-Breitbandverbindungen werden es afrikanischen Jugendlichen, Studenten und Forschern ermöglichen, die wissenschaftliche Zusammenarbeit mit ihren Kollegen auf der ganzen Welt zu fördern und ihnen bei der Bewältigung der Herausforderungen in Afrika zu helfen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Beseitigung der digitalen Kluft.“

Die verbesserte Internetanbindung soll die Teilnahme Afrikas an Forschungsprojekten von Weltrang erleichtern und Bildungs-, Ausbildungs- und Forschungseinrichtungen in die Lage versetzen, Anwendungen zu entwickeln und zu nutzen, um ihr Lehr- und Lernumfeld durch Angebote wie virtuelle Schulungen oder offene Online-Kurse zu verbessern.

Mit diesem zusätzlichen Beitrag in Höhe von 30 Mio. Euro werden die drei afrikanischen regionalen Forschungs- und Bildungsnetze (REN) unterstützt, die ebenfalls 7,5 Mio. Euro beitragen:

  • UbuntuNet Alliance (östliches und südliches Afrika),
  • WACREN (West- und Zentralafrika) und
  • ASREN (Nordafrika und arabische Länder des Nahen Ostens) sowie
  • GÉANT, Europas Spitzenkooperation auf dem Gebiet der elektronischen Infrastruktur/Dienste für Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Betreiber des europaweiten Forschungs- und Bildungsnetzes GÉANT.

Die heute unterzeichneten neuen Verträge sehen Unterstützung für die dritte Projektphase vor. Seit dem Projektstart im Jahr 2014 wurden mehr als 800 Hochschul- und Forschungseinrichtungen mit Internetanbindungen ausgestattet, ihre Hochgeschwindigkeitskapazität wurde deutlich erhöht und die Kosten gesenkt.

  • So konnte das nationale Forschungs- und Bildungsnetz (SAMREN) in Sambia seine Internetkapazität über einen Zeitraum von vier Jahren um das 60-fache steigern und gleichzeitig die Kosten um 94 % senken.
  • In Nigeria hat das Projekt Studierende bei der Verbesserung der Sicherheit auf dem Campus an der Universität Lagos unterstützt. So konnte mit der Installation der Attrappe eines Überwachungssystems in Form eines beweglichen Roboters zur Erkennung von Eindringlingen die Möglichkeit für eine kosteneffiziente Überwachung auf nigerianischen Campusplätzen aufgezeigt werden. Dies hat landesweit andere Universitäten dazu veranlasst, ebenfalls die Sicherheit auf dem Campus zu verbessern.
  • In Uganda förderte das Projekt Studierende bei der Verbesserung der Dienste ihrer Universität durch die Förderung eines erschwinglichen Online-Zugangs. Als Reaktion auf lange Wartezeiten und komplizierte bürokratische Verfahren entwickelte eine Gruppe von Studierenden des Fachbereichs Softwareentwicklung und Datenverwaltung eine Anwendung, mit der die Verwaltungsprozesse optimiert und ihre Lernerfahrung gestärkt werden konnten.
  • In Ägypten hat sich AfricaConnect gemeinsam mit Wissenschaftlern für die Übermittlung frühzeitiger Warnungen vor Naturkatastrophen eingesetzt. So konnten die Risiken von Staubstürmen, die zu Verletzungen durch herabfallenden Schutt oder zu Asthmaanfällen führen können, durch Überwachung und rechtzeitige Warnungen eingedämmt werden. Über die im Rahmen dieses Projekts bereitgestellte zuverlässige Internetanbindung können Daten von Satellitensensoren und Wetterstationen abgerufen, heruntergeladen und weitergeleitet werden.

Hintergrund

Im Rahmen von AfricaConnect3 werden leistungsfähige Internetnetze für Forschungs- und Bildungseinrichtungen auf dem gesamten afrikanischen Kontinent aufgebaut. Daran beteiligt sind regionale Netzwerkorganisationen und Koordinatoren für den grenzüberschreitenden Datenaustausch und Zusammenarbeit aus drei geografischen Gebieten: ASREN in Nordafrika; WACREN in West- und Zentralafrika; UbuntuNet Alliance (im östlichen und südlichen Afrika ) Durch die Verknüpfung mit dem transeuropäischen GÉANT-Netz werden die Verbindungen Europas zum afrikanischen Kontinent gestärkt und afrikanischen Forschungs- und Bildungsgemeinschaften Möglichkeiten für eine globale Zusammenarbeit geboten.

Die vorstehend genannten Projekte werden im Rahmen des Jahresaktionsprogramm 2018 für das Panafrikanische Programm finanziert.

Links zum Thema:

Allianz Afrika-Europa

Bericht der Taskforce EU‑AU für die digitale Wirtschaft

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.