EU-Verbraucherbarometer 2019: Mehr als die Hälfte der Verbraucher kauft umweltbewusst ein © Europäische Union, 2014, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lieven Creemers

28.11.2019 Brüssel. Vor dem „Black Friday“ und der Einkaufssaison zum Jahresende hat die Europäische Kommission Donnerstag (28. November) ihre jährliche Ausgabe des Barometers für Verbrauchermärkte veröffentlicht. Demnach verringert sich die Lücke des Verbraucherschutzniveaus zwischen den einzelnen Regionen der EU. Die Verbraucher denken beim Einkaufen auch stärker über die Umweltauswirkungen ihrer Einkäufe nach. Das Bewusstsein für den ökologischen Fußabdruck ist in Süd- und Osteuropa besonders hoch.

Věra Jourová, EU-Kommissarin für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung, sagte dazu: „Während meines Mandats wollte ich sicherstellen, dass alle Verbraucher in der EU fair behandelt werden und ihre Rechte genießen. Ich freue mich daher, eine weitere Verbesserung der Verbraucherbedingungen in den östlichen und südlichen EU-Mitgliedstaaten zu beobachten. Ich begrüße auch die positiven Rückmeldungen zur Durchsetzung des Produktsicherheits- und Verbraucherrechts. Nicht zuletzt verheißt das erhöhte Umweltbewusstsein der Verbraucher Gutes für unsere Bemühungen um Nachhaltigkeit. Mit Blick auf die bevorstehende Winter-Einkaufssaison fordere ich alle Verbraucher auf, sich an vertrauenswürdige Händler zu wenden, ihre Rechte zu kennen und verantwortungsbewusst einzukaufen und dabei an die Auswirkungen auf die Umwelt zu denken.“

Wichtigste Ergebnisse :

  • Angesichts der zunehmenden Sensibilisierung für die Klimaerwärmung und der weltweiten Plastikverschmutzung wird in der Erhebung festgestellt, dass ein zunehmender Anteil der Verbraucher in der EU die Umweltauswirkungen ihrer Einkäufe berücksichtigt . Bei den umweltbewussteren Verbrauchern in der EU handelt es sich um die südeuropäischen (59 Prozent) und die osteuropäischen Länder (57 Prozent). Eine deutliche Mehrheit der Einzelhändler (71 Prozent) ist der Ansicht, dass Umweltangaben für Produkte oder Dienstleistungen in ihrem Sektor zuverlässig sind.
  • Die Verbraucherbedingungen verschlechtern sich in Westeuropa, verbessern sich aber weiterhin in anderen Teilen der EU, wobei die südlichen und die östlichen EU-Länder den Abstand zum EU-Durchschnitt verringern . Der Unterschied zwischen dem Land mit der höchsten Punktzahl (Schweden mit 71 Prozent) und dem mit der niedrigsten Punktzahl (Kroatien mit 53 Prozent) ist jedoch nach wie vor beträchtlich.
  • Mehr als 70 Prozent der Verbraucher vertrauen bei den Einzelhändlern in der EU darauf, dass sie ihre Verbraucherrechte achten. Mehr als 70 Prozent der Einzelhändler finden es deshalb leicht, die Verbraucherschutzvorschriften einzuhalten. Darüber hinaus bewerten die meisten Einzelhändler in der EU die Durchsetzung der Rechtsvorschriften für Verbraucher und Produktsicherheit in ihrem Sektor positiv. Die besten Ergebnisse sind bei der Durchsetzung der Produktsicherheitsvorschriften zu verzeichnen, wo drei Viertel der Einzelhändler die Überwachungstätigkeit der Behörden würdigen.
  • 2018 kaufte rund 60 Prozent der Verbraucher im Internet ein , und diese Zahl steigt trotz großer Unterschiede weiter an. So lag siein Dänemark bei 84 Prozent und rund 20 Prozent in Rumänien und Bulgarien. Das Vertrauen der Verbraucher in den grenzüberschreitenden Einkauf in anderen EU-Ländern (48 Prozent) ist jedoch deutlich niedriger als beim Online-Einkauf im Inland (72 Prozent).

Hintergrund

Das Verbraucherbarometer für Verbraucherbedingungen misst die Verbraucherbedingungen in den einzelnen Ländern in Bezug auf

  1. Wissen und Vertrauen,
  2. Einhaltung und Durchsetzung,
  3. Beschwerden und Streitbeilegung.

Auch werden im Rahmen der Umfrage die bei der Integration des EU-Einzelhandelsmarkts und beim Online-Handel erzielten Fortschritte untersucht. Ihre wichtigsten Datenquellen sind repräsentative Umfragen bei Verbrauchern und Einzelhändlern in den EU-Mitgliedstaaten sowie mit Island und Norwegen.

Links zum Thema:

Pressemitteilung: Neuem Verbraucherbarometer zufolge denkt mehr als die Hälfte der Verbraucher in der EU beim Einkaufen an Auswirkungen auf die Umwelt

Website zum Verbraucherbarometer für Verbraucherbedingungen 2019 und ein dazugehöriges Informationsblatt

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.