20.09.2018 Dublin/Wiesbaden/Mainz – Drei deutsche Nachwuchsforscher wurden diese Woche in Dublin beim 30. European Union Contest for Young Scientists (EUCYS) ausgezeichnet. Die deutschen Preisträger sind Anna Amelie Fleck und ihr Bruder Adrian aus Hessen sowie Max von Wolff aus Rheinland-Pfalz. 130 junge Wissenschaftler haben sich mit 88 Forschungsprojekten an dem Wettbewerb beteiligt.

Die Geschwister Fleck gehören zu den drei Erstplatzierten. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro und sind eingeladen, an der Nobelpreisverleihung in Stockholm und im kommenden Jahr in London an einem zweiwöchigen Intensivcamp für junge Wissenschaftler teilzunehmen.

Angetreten sind die beiden mit dem „FleckProtec“, einer neuen Methode, die bei Stürzen mit dem Motorrad, dem Skateboard oder ähnlichem schützt. Innovativ an den FleckProtec-Protektoren ist ihre Flexibilität, die aufgrund einer weichen mit einer stärkehaltigen Flüssigkeit gefüllten Silikonhülle gewährleistet wird. Bei hoher Krafteinwirkung erstarrt die Flüssigkeit zum Feststoff und schützt so vor Verletzungen.

Max von Wolff, der mit dem Sonderpreis der Europäischen Weltraumagentur (ESA) ausgezeichnet wurde, ist eingeladen an einer der kommenden Konferenzen der ESA teilzunehmen. Sein Projekt kombiniert Physik mit Messtechniken. Er hat eine Messmaschine entwickelt, die die Größe von Regentropfen bestimmen kann. Dazu werden die Schwingungen einer Kunststoffmembran erfasst, die von Regentropfen ausgelöst werden. Da Regentropfen je nach Wetterlage unterschiedlich groß sein können, soll seine Messmaschine der gezielteren Wettervorhersage dienen, was insbesondere die Vorhersage von Extremwetterlagen erleichtert.

Beim EUCYS kamen junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 38 verschiedenen Staaten zusammen. Hauptsächlich stammten sie aus europäischen Mitgliedsstaaten, doch auch aus Drittstaaten wie den USA, der Türkei, Israel oder Russland. Die Forschungsgebiete sind weit gefächert. Von Ingenieurswissenschaften, der Biologie und der Physik über Sozialwissenschaften, dem Umweltschutz und der Medizin werden jährlich viele verschiedene Forschungsschwerpunkte vorgestellt. Dieses bunte Teilnehmerfeld stellte seine Ergebnisse bis gestern in Dublin vor. Dabei wurden die einzelnen Projekte von einer Jury, bestehend aus 20 international renommierten Wissenschaftlern, bewertet.

Bewertungskriterien sind u.a.: Kreativität und Originalität, die Beschreibung des Weges von der Konzeption zum Ergebnis, die korrekte Interpretation der Ergebnisse und letztlich die Fähigkeit der jungen Wissenschaftler, ihre Ergebnisse ansprechend zu präsentieren und diskursiv verteidigen zu können.

Um sich für den EUCYS zu qualifizieren, müssen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zunächst auf nationaler Ebene durchsetzen. Dazu gibt es Organisationen, wie der Stiftung Jugend forscht e.V. in Deutschland, die Wissenschaftswettbewerbe veranstalten.

Weitere Informationen:

Website des EUCYS-Wettbewerbs

Gewinner des EUCYS-Wettbewerbs