Eurobarometer: Zwei Drittel der jungen Europäer befürworten eine EU-Erweiterung © European Union 2023 - Source: EP

02.09.2025 Brüssel. 56 Prozent der Bürgerinnen und Bürger befürworten eine Erweiterung der EU.  Das zeigen die Ergebnisse einer Eurobarometer- Spezialumfrage, die die EU-Kommission veröffentlicht hat. Besonders hoch ist die Zustimmung unter jungen Menschen: Rund zwei Drittel der Befragten im Alter von 15 bis 39 Jahren sind der Meinung, dass Kandidatenländer und potenzielle Kandidatenländer der EU beitreten sollten, sobald sie die erforderlichen Bedingungen erfüllen. 

In Deutschland liegt die Zustimmung zu einer EU-Erweiterung bei 49 Prozent. Unter den jungen Menschen ist die Zustimmung deutlich höher: 61 Prozent der 15- bis 29-Jährigen und 57 Prozent der 25- bis 39-Jährigen befürworten die Erweiterung der EU.

EU-Erweiterungskommissarin Marta Kos sagte: „Die Ergebnisse zeigen, dass die EU-Bürger, insbesondere jüngere Menschen, die Erweiterung unterstützen. Das Eurobarometer sendet eine weitere klare Botschaft: Die Menschen wollen einen glaubwürdigen, wertebasierten Prozess, der von echten Reformen getragen wird. Gemeinsam mit den Mitgliedstaaten werden wir direkt mit den Bürgern in Kontakt treten, auf ihre Anliegen eingehen und zeigen, wie die Erweiterung zu Frieden, Wohlstand und einem geeinteren Europa beiträgt.“

Vorteile der Erweiterung

Eine Mehrheit (56 Prozent) ist der Meinung, dass ihr eigenes Land von einer künftigen Erweiterung profitieren würde. In Deutschland sind es mit 55 Prozent fast ebenso viele. Zu den am häufigsten genannten Vorteilen zählen ein stärkerer globaler Einfluss, ein größerer Markt für EU-Unternehmen, mehr Beschäftigungsmöglichkeiten sowie mehr Solidarität und Sicherheit.

Bedenken

Gleichzeitig äußern die Befragten Bedenken hinsichtlich Migration, Korruption und Kriminalität sowie der finanziellen Kosten der Erweiterung. Sie betonen, wie wichtig es ist, dass die Beitrittskandidaten die Rechtsstaatlichkeit wahren, Korruption bekämpfen und die Grundrechte schützen, da dies wesentliche Elemente eines glaubwürdigen und leistungsorientierten Beitrittsprozesses sind.

Fehlende Information

67 Prozent der Bürger geben an, sich nicht gut über die Erweiterung informiert zu fühlen.

Ergebnisse in Kandidatenländern und potenziellen Kandidatenländern

Umfragen wurden auch in Kandidatenländern und potenziellen Kandidatenländern durchgeführt. Sie zeigen insgesamt eine allgemeine Unterstützung für den EU-Beitritt. In den westlichen Balkanstaaten ist die höchste Zustimmung in Albanien (91 Prozent) und Nordmazedonien (69 Prozent) zu verzeichnen, während die Befragten in Serbien mit 33 Prozent die geringste Zustimmung in der Region zeigen. In den östlichen Nachbarländern zeigen Georgien und die Ukraine eine Zustimmung von 74 Prozent bzw. 68 Prozent.

Wie sehen die Menschen in (potentiellen) Kandidatenländern die EU?

Die Albaner haben auch das positivste Bild von der EU (82 Prozent), während der Prozentsatz in Serbien am niedrigsten ist (38 Prozent). In Moldau hat mehr als die Hälfte der Bürger ein positives Bild von der EU (55 Prozent), während dieser Wert in der Ukraine (49 Prozent) und Georgien (43 Prozent) niedriger ist. In der Türkei ergab eine ähnliche Umfrage eine Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft von 49,9 Prozent, während 50,7 Prozent der Bürger die EU positiv sehen.

Weitere Schritte

Die Umfrageergebnisse werden in die Bemühungen der Kommission einfließen, die Öffentlichkeit sowohl in der EU als auch in den Kandidatenländern und potenziellen Kandidatenländern über die EU-Erweiterungspolitik zu informieren. Sie werden auch in die Arbeit der Kommission einfließen, wie sie besser über die erzielten Fortschritte kommunizieren kann, unter anderem im Rahmen des jährlichen Berichtszyklus zur Erweiterung.

Die Umfrage wurde zwischen Februar und März 2025 durchgeführt und erfasst die Meinungen von über 26.300 Bürgern aus allen 27 EU-Mitgliedstaaten.

Links zum Thema:

Die vollständige Pressemitteilung

Alle Umfrageergebnisse

Die Umfrageergebnisse zu Deutschland (im EU-Vergleich)

Spezifische Daten unter anderem zu den Umfrageergebnissen der verschiedenen Altersgruppen

Informationen zum Erweiterungsprozess

 

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland