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Europäischer Forschungsrat veröffentlicht erste Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen von Horizont Europa © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

25.02.2021 Brüssel. Der Europäische Forschungsrat hat Donnerstag (25. Februar) als erste Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen des neuen Forschungsprogramms Horizont Europa die sogenannten Starting Grants ausgeschrieben, mit denen Spitzenforscher bei der Gründung ihres eigenen unabhängigen Forschungsteams oder der Durchführung ihres eigenen Forschungsprogramms unterstützt werden. Die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen verfügt über ein Budget von 619 Millionen Euro, Einreichungsschluss ist der 8. April.

Weitere Vergabeverfahren werden nach dem im Arbeitsprogramm dargelegten Zeitplan durchgeführt: Am 11. März wird die Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Consolidator Grants für Forschende, die ihr eigenes unabhängiges Forscherteam oder Forschungsprogramm ausbauen (konsolidieren), veröffentlicht. Hierfür sind 633 Millionen Euro vorgesehen. Die Frist für die Einreichung der Vorschläge läuft bis zum 20. April. Am 20. Mai wird der Europäische Forschungsrat schließlich eine Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen für Advanced Grants veröffentlichen, die sich an führende etablierte Forschende richtet, mit 626 Millionen Euro dotiert ist und für die bis zum 31. August Vorschläge eingereicht werden können.

Mit dem Übergang zum neuen Rahmenprogramm stehen die Synergy Grants im Rahmen des Arbeitsprogramms 2021 nicht zur Verfügung. Die Vergabe von Synergy Grants wird voraussichtlich wieder in das Arbeitsprogramm 2022 aufgenommen. Der sogenannte Proof of Concept Grant wird derzeit vom Wissenschaftlichen Rat, dem Leitungsgremium des Europäischen Forschungsrats, überprüft und ist daher ebenfalls nicht Gegenstand dieses Arbeitsprogramms.

Über den gesamten Zeitraum des langfristigen EU-Haushalts 2021-2027 sind für den Europäischen Forschungsrat mehr als 16 Mrd. Euro aus Horizont Europa vorgesehen, was einem Anstieg der Mittel um 22 Prozent gegenüber Horizont 2020 entspricht.

Die Europäische Kommission hatte am Montag das Arbeitsprogramm 2021 für den Europäischen Forschungsrat vorgelegt. Es ist das erste Arbeitsprogramm im Rahmen von Horizont Europa. Das Arbeitsprogramm umfasst drei Hauptaufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen für Maßnahmen auf dem Gebiet der Pionierforschung mit einer Gesamtmittelausstattung von 1,9 Milliarden Euro. Der Europäische Forschungsrat (ERC) bietet Spitzenforscherinnen und ‑forschern aus aller Welt, die bereit sind, nach Europa zu kommen oder weiter dort zu bleiben, Finanzhilfen für ihre bahnbrechenden wissenschaftlichen und technologischen Entdeckungen, die die Grundlage für neue Industrien, Märkte und soziale Innovationen der Zukunft bilden können.

Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, erklärte: „Ich freue mich sehr, dass wir heute das Arbeitsprogramm für den Europäischen Forschungsrat angenommen haben. Mit diesem wichtigen Schritt ist der Weg frei für Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen, mit denen Spitzenforscher und ‑forscherinnen und ihre Teams dabei unterstützt werden, Pionierforschung in verschiedenen Stadien ihrer Laufbahn zu betreiben. Junge Forscherinnen und Forscher in ganz Europa, die ein eigenes unabhängiges Forschungsteam oder ein eigenes Forschungsprogramm gründen, werden von der ersten Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen profitieren. Sie sind die Hoffnungsträger der europäischen Forschung.“

Das Arbeitsprogramm 2021 umfasst zudem weitere Maßnahmen und Verfahren zur Vergabe öffentlicher Aufträge, damit der Wissenschaftliche Rat seine Pflichten und seine Aufgaben einschließlich der Benennung unabhängiger Experten im Zuge der Bewertung der Vorschläge und der Vorbereitung der Aufforderungen bei der Ethikprüfung und der Überwachung der laufenden Projekte erfüllen kann. Darunter fallen auch die Verpflichtungen des Wissenschaftlichen Rates zur Aufstellung der Gesamtstrategie des Europäischen Forschungsrats und die Überwachung und Qualitätskontrolle der Programmdurchführung aus wissenschaftlicher Sicht.

Hintergrund

Der Europäische Forschungsrat gewährt Finanzhilfen über allgemeine Auswahlverfahren für Projekte, die von Nachwuchsforschenden und etablierten Forschenden geleitet werden. Da wissenschaftliche Exzellenz das einzige Auswahlkriterium ist, sollen Spitzenforscher und ‑forscherinnen aus der ganzen Welt dafür gewonnen werden, nach Europa zu kommen und dort zu bleiben. Bislang hat der Europäische Forschungsrat mehr als 9.500 Spitzenforscherinnen und ‑forscher in verschiedenen Phasen ihrer Laufbahn sowie mehr als 70.000 Postdoktoranden, Doktoranden und sonstige Mitarbeiter ihrer Forschungsteams gefördert. Wie eine unabhängige Überprüfung im Jahr 2020 ergab, brachten etwa 80 Prozent der geförderten Projekte einen wissenschaftlichen Durchbruch oder entscheidende Fortschritte, was ein Beweis für die herausragende Qualität dieser von der EU finanzierten Forschung ist.

Links zum Thema:

Pressemitteilung: Europäischer Forschungsrat (ERC) wird erste Aufforderungen zur Einreichung von Vorschlägen im Rahmen von Horizont Europa veröffentlichen

Arbeitsprogramm 2021 des Europäischen Forschungsrats

Europäischer Forschungsrat

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.