Europaministerin Birgit Honé und Energieminister Olaf Lies begrüßen Wasserstoffstrategie der EU Kommission © Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung

PresseInformation des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung vom 08.07.2020.

HANNOVER. Am (heutigen) Mittwoch hat die Europäische Kommission eine EU-Wasserstoffstrategie für ein klimaneutrales Europa vorgelegt. Dazu erklärt Europa- und Regionalministerin Birgit Honé: „Ich begrüße die Vorlage der EU Kommission zur Wasserstoffstrategie. Sie unterstützt die Entwicklung von Wasserstoff-Regionen in Europa. Die Kommission und die EU-Ratspräsidentschaft betrachten den Aufbau eines Wasserstoffmarktes als europäisches Gemeinschaftsprojekt. Dies kommt auch unseren Bemühungen in Niedersachsen zugute. Es ist aber weiterhin notwendig, dass die Kommission den Fokus auf grünen Wasserstoff legt.“

Energie- und Umweltminister Olaf Lies: „Wasserstoff ist und bleibt für mich einer der wichtigsten Bausteine, um die Energiewende zum Erfolg zu führen. Der besondere Charme: Wasserstoff ist ein hervorragend speicherbarer Energieträger und Grundstoff für die Industrie, um Produktionsprozesse beispielsweise bei Stahl und Chemie zu dekarbonisieren. Und ein weiterer Vorteil: Er kann quasi überall erzeugt und abtransportiert werden – natürlich in Deutschland und Europa, aber auch in der anderen sonnenreichen Regionen der Welt – und vor allem aus erneuerbaren Energien. Für uns heißt das: Wenn wir den Ausbau der Windenergie an Land und auf See weiter vorantreiben, kann Niedersachsen zum Wasserstoffland Nummer Eins werden.“

Aus Sicht des Energieministers ist Wasserstoff vielfältig und sinnvoll einsetzbar: in der Industrie, als Treibstoff oder zur Erzeugung von synthetischem Erdgas sowie Kraftstoff genutzt werden. „Jetzt brauchen wir die richtigen Rahmenbedingungen um die enormen Investitionen auch auszulösen. Eine feste Quote im Bereich der Mobilität als Beimischung um einen gesicherten Markt für die Produktion zu schaffen, die Regulierung um die Wasserstoffnetze auszubauen und vor allem den Mut in große industrielle Strukturen zu investieren. Die Wirtschaft ist bereit, ja sie drängt sogar auf schnelle Entscheidungen. Für Europa ist das eine große Perspektive, für Niedersachsen eine riesige Chance.“

Ministerin Honé hatte für den Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) die Berichterstattung für eine Stellungnahme für sauberen Wasserstoff übernommen. Diese hat der AdR am 2. Juli verabschiedet. Darauf nimmt der heutige Kommissionsvorschlag direkt Bezug. Birgit Honé: „Ich freue mich, dass die EU Kommission mit dem Maßnahmenplan in ihrer Strategie meinen Forderungen nachkommt. Dies betrifft zum Beispiel eine EU-weite Nachhaltigkeitsklassifizierung von Wasserstoff, EU-weite Produktionsziele, die Schaffung von Leitmärkten für grüne Wasserstofftechnologien und deren Einsatz in der Stahlproduktion sowie die Überarbeitung der EU-Gesetzgebung zu erneuerbaren Energien sowie zur Transport- und Energieinfrastruktur.“

Europaministerin Birgit Honé und Umweltminister Olaf Lies drängen gemeinsam darauf, dass die EU-Wasserstoffstrategie nun zeitnah und konsequent von der EU-Kommission umgesetzt wird. Das Europäische Parlament und der Ministerrat müssen als Gesetzgeber die vorgesehenen rechtlichen Änderungen vornehmen. Die heutige Gründung der Europäischen Allianz für sauberen Wasserstoff ist ein erster wichtiger Schritt.