28.03.2019 Straßburg – Das Europäische Parlament stimmte heute (Donnerstag, 28.3) für Maßnahmen zur Stärkung des Vertrauens der Verbraucher in Leitungswasser als preisgünstigere und umweltfreundlichere Alternative zu Tafelwasser.

Die Abgeordneten schlagen vor, die Höchstwerte für bestimmte Schadstoffe wie Blei (das um die Hälfte gesenkt werden soll) und für schädliche Bakterien zu verschärfen und neue Grenzwerte für die umweltschädlichsten Stoffe im Leitungswasser zu setzen. Der Bericht unterstützt auch den Grundsatz des Zugangs zu Wasser für alle in der der EU.

Mit der Annahme dieses Berichts, der per Handzeichen angenommen wurde, schließt das Parlament seine erste Lesung ab, nachdem es seine Position im Oktober letzten Jahres festgelegt hatte. Die EU-Minister haben sich bisher noch nicht auf einen gemeinsamen Standpunkt einigen können, so dass die Verhandlungen mit dem Parlament nicht mehr vor Ablauf der Legislaturperiode aufgenommen werden können. Die Verhandlungen werden demnach in der neuen Legislaturperiode nach den Europawahlen im Mai beginnen.

„Mit einem klaren Zeitplan hat das Europäische Parlament den Erwartungen der europäischen Bürger entsprochen und war bereit, die Verhandlungen über den Text bereits im November vergangenen Jahres aufzunehmen, um eine interinstitutionelle Vereinbarung vor Ablauf der Wahlperiode zu erzielen. Trotz aller Bemühungen des rumänischen Ratsvorsitzes, die Verzögerung im Rat wettzumachen, bleibt aufgrund der Europawahl im kommenden Mai keine Zeit mehr, mit den EU-Ländern darüber zu verhandeln“, sagte der Berichterstatter Michel Dantin (EVP,FR) am Mittwoch.

Zugang zu Wasser

Die Mitgliedsstaaten sollten den allgemeinen Zugang zu sauberem Wasser in der Europäischen Union fördern und Zugang zu Wasser in Städten und öffentlichen Einrichtungen verbessern, und zwar durch die Einrichtung von frei zugänglichen Trinkbrunnen, soweit dies technisch möglich und verhältnismäßig ist. Die Abgeordneten plädieren auch dafür, dass Leitungswasser kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr in Restaurants, Kantinen und bei Catering-Dienstleistungen bereitgestellt wird.

Hintergrundinformationen

Laut der Europäischen Kommission könnte ein geringerer Verbrauch von Flaschenwasser den Haushalten in Europa zusätzlich zu Einsparungen von mehr als 600 Millionen Euro pro Jahr verhelfen. Mit einem größeren Vertrauen in Leitungswasser können die Bürgerinnen und Bürger auch dazu beitragen, Kunststoffabfälle zu verringern, die durch den Verbrauch von Flaschenwasser entstehen und unter anderem die Meere verschmutzen. Kunststoffflaschen gehören zu den an europäischen Stränden am häufigsten gefundenen Einwegprodukten aus Kunststoff.

Weitere Informationen: