Internationale Gemeinschaft unterstützt Migranten und Flüchtlinge aus Venezuela © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Dati Bendo

29.10.2019 Brüssel/Venezuela. Eine Internationale Solidaritätskonferenz zur Lage von Flüchtlingen und Migranten aus Venezuela, die heute (Dienstag) in Brüssel zu Ende ging, richtet eine nachdrückliche Botschaft der Unterstützung an die venezolanischen Flüchtlinge und Migranten sowie an ihre Gastgeberländer und Gemeinschaften in Lateinamerika und der Karibik. Offiziellen Angaben zufolge sind bislang ungefähr 4,5 Millionen Venezolaner infolge der politischen Unruhen, der sozioökonomischen Instabilität und der humanitären Krise in ihrer Heimat in andere Länder geflohen. Diese Zahl könnte bis Ende 2020 weltweit 6,5 Millionen Menschen erreichen.

Auf der abschließenden Pressekonferenz erklärte die Hohe Vertreterin der EU für die Außen- und Sicherheitspolitik, Federica Mogherini: „Die Nachbarländer Venezuelas haben Großzügigkeit und Solidarität gegenüber venezolanischen Flüchtlingen und Migranten gezeigt, aber wir müssen sie unterstützen. Die EU und ihre Mitgliedstaaten führen die internationale Reaktion mit 320 Millionen Euro an Hilfe an und leisten humanitäre Soforthilfe. In den letzten zwei Tagen haben wir bekräftigt, dass die internationale Gemeinschaft weitere Anstrengungen unternehmen muss. Diese Konferenz wird kein Einzelfall sein, sondern ein weiterer Schritt hin zu einer Geberkonferenz im nächsten Jahr auf der Grundlage eines aktualisierten Plans der Vereinten Nationen.“

„Wir haben deutlich gesagt, dass dies keine Geberkonferenz war. Und doch gab es in diesen zwei Tagen Zusagen, die eine gute Nachricht sind. Rund 120 Millionen Euro wurden heute als zusätzliche Beiträge einzelner Delegationen angekündigt. Und das kommt zu den zusätzlichen 30 Millionen Euro, die die Institutionen der Europäischen Union in diesen Tagen mobilisieren. Die Europäische Union und die Mitgliedstaaten haben bisher 320 Millionen Euro mobilisiert und sind bereit, mehr zu tun.“

Die Konferenz würdigte auch die koordinierte Reaktion der Länder Lateinamerikas und der Karibik. Der Quito-Prozess stellt einen bedeutenden Fortschritt bei der Harmonisierung der Politiken und Praktiken dar, wodurch die humanitäre Hilfe verstärkt und Flüchtlinge und Migranten in der gesamten Region integriert werden.

Den gemeinsamen Vorsitz der Konferenz führten Federica Mogherini, der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge Filippo Grandi und IOM-Generaldirektor António Vitorino, die sich auf eine Abschlusserklärung einigten. Ziel der Veranstaltung war es, das globale Bewusstsein für die venezolanische Krise und die Bemühungen der Aufnahmeländer und -gemeinschaften zu stärken. Ferner wurden bewährte Praktiken und Errungenschaften der Gastländer überprüft, die internationale Unterstützung für eine regionale und koordinierte Reaktion bestätigt und eine globale und integrative Partnerschaft gefordert.

120 Delegationen nahmen an der Solidaritätskonferenz teil, darunter die EU-Institutionen und die Mitgliedstaaten, die am stärksten betroffenen Länder Lateinamerikas und der Karibik, die Geberländer, die UN-Einrichtungen und Vertreter von NGOs und der Zivilgesellschaft.

Links zum Thema:

Die gemeinsame Mitteilung der EU, des IOM und des UNHCR

Die Pressekonferenz von Federica Mogherini nach der Solidaritätskonferenz

Die Mitschrift der Pressekonferenz

Die internationale Kontaktgruppe zu Venezuela

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.