24.10.2019 Brüssel. Die Kommission hat erfolgreich ein neues Projekt zur Förderung der Mobilität von Kunst- und Kulturschaffenden getestet: Das im Rahmen des EU-Programms „Kreatives Europa“ finanzierte Pilotprojekt i-Portunus ist ein konkretes Ergebnis der im Jahr 2018 angenommenen neuen europäischen Agenda für Kultur. Das mit 1 Million Euro für das Jahr 2019 ausgestattete Projekt i-Portunus ermöglichte es 343 Kunst- und Kulturschaffenden im Bereich der darstellenden oder bildenden Künste aus 36 Ländern, für einen Zeitraum von 15 bis 85 Tagen in einem anderen Land zu arbeiten.
Tibor Navracsics, EU-Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, erklärte: „Ich bin stolz darauf, dieses erste von der EU finanzierte Mobilitätsprojekt für unsere Kunst- und Kulturschaffenden angestoßen zu haben, dass ihnen die Möglichkeit bietet, Erfahrungen im Ausland zu sammeln und neue grenzüberschreitende Partnerschaften mit anderen Kreativen aufzubauen. Dies ist überaus wichtig für die Förderung von Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europas Kultur- und Kreativbranchen, die für unsere Wirtschaft und Gesellschaft eine bedeutende Rolle spielen.“
Wer durch i-Portunus unterstützt werden wollte, musste ein konkretes, genau definiertes Ziel angeben, wie den Aufbau einer internationalen Zusammenarbeit, die Mitwirkung an einem produktionsorientierten Residenzstipendium oder an einem Projekt der beruflichen Weiterentwicklung im Aufnahmeland. Von April bis September 2019 gingen mehr als 3.200 Bewerbungen von Kunst- und Kulturschaffenden ein.
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden und der Kulturbranche waren sehr positiv. i-Portunus war besonders bei jungen und aufstrebenden Kunstschaffenden beliebt. Am 15./16. Oktober kamen anlässlich einer Konferenz in Brüssel einige der teilnehmenden Kunstschaffenden sowie wichtige Interessenträger aus Bereichen wie Musik, Theater, Tanz, Festivals und Literatur sowie Vertreter nationaler und internationaler Kulturinstitute wie der Europäischen Kulturstiftung zusammen, um zu erörtern, wie das Projekt verbessert werden könnte. Die Gespräche werden in die Empfehlungen einfließen, die die Interessenträger der Kommission am Ende des Projekts vorlegen werden.
Nächste Schritte
Im Jahr 2020 wird die Kommission weitere 1,5 Millionen Euro in zwei ähnliche Projekte investieren. Anhand der Ergebnisse und Empfehlungen aller Pilotprojekte wird anschließend festgelegt, wie die dauerhafte Maßnahme im Rahmen des nächsten Programms „Kreatives Europa“ 2021-2027 aussehen soll.
Hintergrund
Im Mai 2018 veröffentlichte die Europäische Kommission ihre Mitteilung „Eine neue europäische Agenda für Kultur“, in der sie Ziele für die Zusammenarbeit auf EU-Ebene festlegt und 25 vorrangige Maßnahmen vorschlägt. Eine der Maßnahmen ist die „Förderung der Mobilität von Kunst- und Kulturschaffenden“. Die Kommission hatte in das Arbeitsprogramm 2018 für „Kreatives Europa“ eine Mobilitätsmaßnahme für in der Kunst- und Kreativbranche Tätige aufgenommen, um eine neue Förderungsregelung zu erproben, die in den Jahren 2019 und 2020 ausgebaut und nach 2020 fest in das künftige Programm „Kreatives Europa“ aufgenommen werden soll.
i-Portunus ist ein kurzfristiges Pilotprojekt, verwaltet und gefördert durch das EU-Programm „Kreatives Europa“ zur Förderung der europäischen Kulturbranche und des audiovisuellen Sektors. Zur Umsetzung dieser neuen Initiative wurde 2018 eine Ausschreibung veröffentlicht. Den Zuschlag erhielt ein Zusammenschluss aus Goethe-Institut (Deutschland), Institut francais (Frankreich), Nida Art Colony of Vilnius Academy of Arts (Litauen) und Izolyatsia (Ukraine). Das Pilotprojekt lief im Januar an; zum Abschluss des Projekts im Februar 2020 wird der Zusammenschluss seine Bewertung und seine strategischen Empfehlungen vorlegen.
Links zum Thema:
Videos und Erfahrungsberichte
Programm „Kreatives Europa“
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.