Neun weitere Länder entwickeln EU-weite Quantentechnologien © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Jennifer Jacquemart

04.12.2019 Brüssel. Neun weitere EU-Mitgliedstaaten haben sich der Erklärung über die Quantenkommunikationsinfrastruktur in Europa angeschlossen. Somit verpflichten sich nach den zehn bisherigen Unterzeichnern auch Kroatien, Zypern, Griechenland, Frankreich, Litauen, Slowakei, Slowenien, Schweden und Finnland innerhalb der nächsten zehn Jahre gemeinsam an einer hochsicheren Quantenkommunikationsinfrastruktur zu forschen. Das Engagement deutscher Forschender zeigt sich bereits durch die hohe Beteiligung an den 20 bisher bewilligten Projekten der Einstiegsphase des Quantum Flagships, wie z.B. dem Projekt MetaboliQs, an dem die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung mitarbeitet.

Das MetaboliQs-Projekt will die Quantendynamik zu nutzen, um eine sichere multimodale Herzbildgebung zu ermöglichen, die eine besseren Diagnose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen ermöglichen soll.

Thierry Breton, das für den Binnenmarkt zuständige Kommissionsmitglied, sagte: „Die Erklärung, die mehrere Länder nach der ersten Unterzeichnung im Juni gerade unterzeichnet haben, spiegelt die große Bedeutung wider, die die Mitgliedstaaten der Entwicklung einer europäischen Quantenkommunikationsinfrastruktur beimessen. Dieses Projekt ist entscheidend für die technologische Souveränität der EU und die Vorbereitung der nächsten Generation der Kommunikationssicherheit mit quantensicherer Verschlüsselung […]. Die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene wird für die EU von größter Bedeutung sein, um als globaler Wettbewerber in der Quantentechnologie erfolgreich zu sein.“

Die EU-Kommission fördert die „Leitinitiative zur Quantentechnik“ als Teil des EU-Forschungsprogramms Horizon2020 Programmes mit einer Summe von insgesamt 1 Milliarde Euro. Es vereint über 5.000 Spitzenforscher und fördert die Forschung auf fünf Feldern der Quantentechnologie. Langfristig soll dadurch in Europa ein sogenanntes Quantennetz entstehen, in dem Quantencomputer, -simulatoren und -sensoren über Quantenkommunikationsnetze miteinander verbunden sind.

Hintergrund

Seit 1998 wurden mithilfe des Kommissionsprogramms für neue und neu entstehende Technologien (FET) rund 550 Millionen Euro für die Quantenforschung in Europa bereitgestellt.

Die Leitinitiative zur Quantentechnik ist eine FET-Leitinitiative der EU (d.h. für künftige und neu entstehende Technologien), in der sich Forscher und Industrie aus verschiedenen Bereichen zusammenfinden, um wichtige wissenschaftliche Fortschritte zu erzielen und sie in konkrete Innovationen zu verwandeln, die das Wirtschaftswachstum fördern und dazu beitragen werden, die gesellschaftlichen Herausforderungen in Europa zu bewältigen.

Die Leitinitiative zur Quantentechnik ist Teil der Europäischen Cloud-Initiative der Kommission, die im April 2016 zusammen mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen gestartet wurde, um nationale Initiativen zur Digitalisierung der Industrie und zugehöriger Dienstleistungen zu unterstützen und miteinander zu verknüpfen und um – gestützt auf strategische Partnerschaften und Netze – neue Investitionsanreize zu geben.

Links zum Thema:

Nine more EU countries commit to the development of an ultra-secure quantum communication infrastructure
Nachricht der EU-Kommission vom 04.12.2019.

Kommission startet 1-Milliarde-Euro-Initiative zur Entwicklung der Quantentechnik in Europa
Presseinformation der EU-Kommission vom 29.10.2018.

Factsheet zur Leitinitiative zur Quantentechnik (englisch)

Website zur Leitinitiative zur Quantentechnik (englisch)

FAQ zur Quantenkommunikationsinfrastruktur (englisch)

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.