14.04.2021 Brüssel. Die EU und ihre Mitgliedstaaten haben als Team Europa ihre öffentliche Entwicklungshilfe für Partnerländer im Jahr 2020 um 15 Prozent auf 66,8 Milliarden Euro aufgestockt, was 0,5 Prozent des gemeinsamen Bruttonationaleinkommens (BNE) entspricht. Das zeigen heute (Mittwoch) veröffentlichte Zahlen der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Deutschland, Frankreich und Schweden haben dabei die stärksten nominalen Zuwächse verzeichnet. Die EU bestätigt damit ihre Stellung als weltweit größter Geber für Entwicklungshilfe. Ziel ist es, bis 2030 mindestens 0,7 Prozent des kollektiven BNE für die öffentliche Entwicklungshilfe aufzuwenden.
Jutta Urpilainen, EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, sagte: „Team Europa hat den Beitrag zur öffentlichen Entwicklungshilfe gegenüber dem Vorjahr erheblich erhöht. Dies ist angesichts der Tatsache, dass so viele Menschen in unseren Partnerländern derzeit mit erheblichen gesundheitlichen, ökonomischen und sozialen Herausforderungen im Zusammenhang mit der COVID-19-Krise konfrontiert sind, von entscheidender Bedeutung. Die Zahlen zeigen, dass wir zehn Jahre vor dem Zieltermin für die Erfüllung unserer Zusage, 0,7 Prozent unseres kollektiven BNE als öffentliche Entwicklungshilfe bereitzustellen, stärker denn je entschlossen sind, dieses Ziel zu erreichen.“
Die Daten beziehen sich auf den heute vom Ausschuss für Entwicklungshilfe der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD/DAC) veröffentlichten vorläufigen Zahlen. Diese Zahlen zeigen auch, dass die EU 2019 noch bei 0,41 Prozent ihres BNE für die Entwicklungshilfe aufgewendet hat.
Insgesamt haben im Jahr 2020 17 Mitgliedstaaten ihre öffentliche Entwicklungshilfe im Vergleich zu 2019 nominal erhöht, wobei Deutschland (+ 3,3 Milliarden Euro), Frankreich (+ 1,5 Milliarden Euro) und Schweden (+ 921 Millionen Euro) die stärksten nominalen Zuwächse verzeichneten. Auch Belgien, Bulgarien, Dänemark, Finnland, Kroatien, Lettland, Malta, Österreich, Polen, Rumänien, die Slowakei, Slowenien, Ungarn und Zypern haben ihren Beitrag erhöht. Die öffentliche Entwicklungshilfe der EU-Organe (d.h. der Europäischen Kommission und der EIB) stieg 2020 nominal um insgesamt 3,7 Milliarden Euro (27 Prozent). In Zypern und Griechenland ging die öffentliche Entwicklungshilfe als Anteil am BNE um mindestens 0,01 Prozentpunkte zurück.
Als Reaktion auf die Coronavirus-Pandemie haben die EU, ihre Mitgliedstaaten und die europäischen Finanzinstitutionen zusammen mit der Europäischen Investitionsbank und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung ihre finanziellen Ressourcen als Team Europa gebündelt. So wurden 2020 mehr als 40 Milliarden Euro zur Unterstützung der Partnerländer mobilisiert.
65 Prozent dieses Betrags wurden bereits 2020 zur Deckung des unmittelbaren humanitären Bedarfs ausgezahlt: für Gesundheits-, Wasser-, Sanitär- und Nahrungsversorgung sowie die Bewältigung der sozialen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie. Die durch die COVID-19-Krise hervorgerufene beispiellose Situation hat die öffentlichen Finanzen und die Schuldentragfähigkeit vieler Entwicklungsländer enorm belastet und dadurch ihre Fähigkeit beeinträchtigt, die Ziele für nachhaltige Entwicklung zu erreichen. Deshalb forderte Präsidentin von der Leyen im Mai 2020 eine Globale Aufbauinitiative, um Schuldenerlass und Investitionen mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung zu verknüpfen und so eine grüne, digital ausgerichtete, gerechte und krisenfeste Erholung zu fördern.
Links zum Thema:
Mit Team Europa wurde die öffentliche Entwicklungshilfe des weltweit größten Gebers 2020 auf 66,8 Mrd. EUR aufgestockt
Presseinformation der EU-Kommission vom 13.04.2021.
Veröffentlichung von Zahlen zur globalen Reaktion auf COVID-19 durch die Kommission (nur EN)
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.