06.06.2019 Brüssel. Die EU-Staaten haben heute (Donnerstag) grünes Licht für den Vorschlag der Europäischen Kommission gegeben, die Sicherheit von Personalausweisen und Aufenthaltstiteln zu erhöhen. Die Sicherheitsmerkmale von Personalausweisen werden an die von Reispässen angepasst: beide enthalten in Zukunft einen kontaktlosen Chip, auf dem ein Lichtbild und Fingerabdrücke des Inhabers gespeichert sind. Um Grenzkontrollen zu beschleunigen, werden Aufenthaltstitel für Drittstaatsangehörige, die Familienangehörige von EU-Bürgern sind, die in einem anderen Mitgliedstaat leben, in einem einheitlichen Format ausgestellt.

Die für Justiz, Verbraucher und Gleichstellung zuständige EU-Kommissarin Věra Jourová erklärte: „Mit den neuen Sicherheitsstandards für Personalausweise schließen wir Schlupflöcher, die von Kriminellen oder Terroristen ausgenutzt werden können. Gleichzeitig werden Bürgerinnen und Bürger auf Reisen weniger Probleme bei der Verwendung ihrer Personalausweise haben.“

Ausweise in Papierform, wie sie von einigen Mitgliedstaaten noch immer ausgestellt werden, stellen ein ernstes Sicherheitsrisiko dar: Sie können leicht gefälscht und von Terroristen und anderen Straftätern genutzt werden, um in die EU zu gelangen. Durch die vorgeschlagenen Vorschriften werden gemeinsame Mindeststandards eingeführt, damit diese Dokumente sicher und zuverlässig sind.

Die Mitgliedstaaten werden zwei Jahre nach Veröffentlichung der Verordnung im Amtsblatt mit der Ausstellung der neuen Dokumente beginnen. Personalausweise, die sich derzeit in Umlauf befinden und nicht mit den neuen Normen übereinstimmen, müssen innerhalb von fünf bis zehn Jahren ersetzt werden, je nach Gefahrenstufe.

Links zum Thema:

Security Union: Commission welcomes Member States‘ votes on new rules for secure ID cards
Nachricht der EU-Kommission vom 06.06.2019.

Factsheet (auf Englisch)

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.