05.04.2019 Brüssel. Ob giftiges Spielzeug oder fehlerhafte Autos: im Jahr 2018 lösten rund als 2200 gefährliche Produkte EU-Weiten Alarm aus. 362 Meldungen kamen aus Deutschland. Die meisten Gefahrenmeldungen an das „Sicherheitstor für gefährliche Produkte“ (das ehemalige Schnellwarnsystem RAPEX) gingen im letzten Jahr in den Bereichen Spielzeug (31 Prozent) und Kraftfahrzeuge (19 Prozent) ein, gefolgt von Textilien (10 Prozent). In Deutschland führten Kraftfahrzeuge (68 Prozent), Schmuck (6 Prozent) und Kleidung (6 Prozent) die Liste der gemeldeten gefährlichen Produkte an. Wie schon im Vorjahr war China das Ursprungsland Nr. 1 für gefährliche Produkte, mehr als die Hälfte der Warnmeldungen entfielen auf Importe aus China. Die Zahlen hat die Europäische Kommission heute (Freitag) in Brüssel vorgestellt.
EU-Verbraucherkommissarin Věra Jourová sagte: „Das Sicherheitstor ist ein wichtiges Instrument, um die Europäer vor gefährlichen Produkten zu schützen, und es funktioniert. Mit mehr als 2.000 Warnungen und fast doppelt so vielen Rückrufen und Entnahmen vom Markt zeigt der Bericht eine effektive Durchsetzung der Vorschriften. Wir werden weiterhin mit den nationalen Behörden und Drittländern zusammenarbeiten, um die Sicherheit aller europäischen Verbraucher zu gewährleisten.“
Produktrückrufe sind eine der häufigsten Maßnahmen zur Verringerung der Risiken, die von gefährlichen Produkten ausgehen. Jedoch ist der Anteil der Produkte, die von den Verbrauchern tatsächlich zurückgebracht wurden, im Allgemeinen gering. Die Ergebnisse einer neuen Umfrage zu diesem Thema zeigen, dass ein Drittel der Befragten bewusst weiterhin zurückgerufene Produkte verwendet, was darauf hindeutet, dass Rückrufhinweise möglicherweise nicht ausreichend wahrgenommen werden und/oder dass das Risiko nicht klar genug kommuniziert wird.
Mehr als die Hälfte aller gemeldeten gefährlichen Produkte kommt aus China. Die Zusammenarbeit mit den chinesischen Behörden im Bereich der Produktsicherheit hat weiterhin Priorität, die Ergebnisse sind jedoch gemischt. Die Kommission arbeitet in dieser Angelegenheit weiterhin mit den zuständigen chinesischen Behörden zusammen. Dazu gehört auch die Sensibilisierung für die Produktsicherheitsvorschriften, die beim Verkauf an EU-Verbraucher eingehalten werden müssen.
Das EU-Schnellwarnsystem ermöglicht es den nationalen Behörden, Informationen über gefährliche Produkte rasch auszutauschen, damit die anderen Mitgliedstaaten ihren Markt überprüfen und – falls dasselbe Produkt gefunden werden sollte – gegebenenfalls geeignete Maßnahmen ergreifen können.
Links zum Thema:
Jahresbericht und Factsheet mit nationalen Statistiken
Liste der Warnmeldungen
Erhebung über die Wirksamkeit von Rückrufaktionen
Suche nach veröffentlichte Informationen des Schnellwarnsystems
Nationale Kontaktstellen für Sicherheitstor
Safety Gate Statistiktool zur Erstellung eigener Statistiken
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.