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Weitere 16 deutsche Hochschulen verstärken in der Allianz der Europäischen Universitäten den europäischen Bildungsraum © Europäische Union, 2016, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Etienne Ansotte

10.07.2020 Brüssel. Europäische Hochschulen sind transnationale Allianzen von Hochschuleinrichtungen aus der gesamten EU, die sich zum Nutzen von Studierenden, Lehrenden und Gesellschaften zusammenschließen. Die Europäische Kommission hat weitere 24 Europäische Hochschulallianzen vorgestellt, die zu den ersten 17 bereits 2019 ausgewählten Europäischen Universitäten hinzukommen werden. 16 deutsche Hochschulen nehmen an 15 Allianzen teil, in der ersten Auswahlrunde war Deutschland mit 15 Hochschulen in 14 der Allianzen vertreten.

Der für die Förderung unserer europäischen Lebensweise zuständige Vizepräsident, Margaritis Schinas, erklärte: „Die Kommission reagiert heute eindrucksvoll auf die Forderung der Studierenden nach mehr Freiheit, in ganz Europa zu studieren, der Lehrkräfte und Forscher, Wissen besser zu bündeln, und der Hochschuleinrichtungen, Ressourcen zu bündeln. Mit 41 Europäischen Hochschulen, an denen 280 Einrichtungen beteiligt sind und die mit 287 Mio. Euro aus dem EU-Haushalt unterstützt werden, wird der europäische Bildungsraum für viele zu einer konkret erlebbaren Realität.“

Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, fügte hinzu: „Ich freue mich sehr, dass nun ein breites Spektrum von Hochschuleinrichtungen aus allen Mitgliedstaaten sowie anderen Ländern an den 41 Europäischen Hochschulen beteiligt ist. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass eine engere Zusammenarbeit über Grenzen, Fachgebiete und Kulturen hinweg der einzige Weg ist, die Krise zu überwinden und Resilienz aufzubauen. Diese Europäischen Hochschulen sind ein wichtiger Baustein für den europäischen Bildungsraum.“

An den 24 neu ausgewählten Europäischen Hochschulen, die aus 62 Bewerbungen ausgewählt wurden, sind 165 Hochschuleinrichtungen aus 26 Mitgliedstaaten und anderen Erasmus+-Programmländern beteiligt. Sie werden die Zusammenarbeit zwischen ihren Einrichtungen, ihren Studierenden und ihrem Personal vertiefen und Online- und physische Ressourcen, Kurse, Fachwissen, Daten und Infrastruktur bündeln. Eine engere Zusammenarbeit wird ihre Fähigkeit stärken, die Herausforderungen zu bewältigen, mit denen sie in der Phase der Rückkehr zur Normalität und darüber hinaus konfrontiert sind. Sie wird ihnen dabei helfen, einen inklusiven ökologischen und digitalen Wandel zum Nutzen ihrer Studierenden und aller Europäerinnen und Europäer zu fördern.

Europäische Hochschulen zeigen erste Ergebnisse

Die Kommission hat kürzlich eine Umfrage unter den bereits bestehenden 17 Europäischen Hochschulen durchgeführt, die im vergangenen Jahr ausgewählt wurden. Die Ergebnisse zeigen, dass 96 Prozent der Einrichtungen glauben, dass sie besser auf die Coronavirus-Pandemie vorbereitet gewesen wären, wenn ihre Europäische Hochschule bereits voll funktionsfähig gewesen wäre (sie hatten erst vor 6 bis 9 Monaten begonnen). Mehr als 60 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass die Teilnahme an einer Europäischen Hochschule ihnen bereits geholfen habe, die derzeitigen Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der Krise zu bewältigen. Gute Beispiele hierfür sind die Einrichtung interuniversitärer Campusse, die Blended-Learning-Kurse und gemeinsame Unterrichtseinheiten anbieten, die in die Lehrpläne aller Mitgliedshochschulen integriert sind. Die Europäischen Hochschulen wollen auch das lebenslange Lernen weiter unterstützen, indem sie Lernenden aller Altersgruppen die Möglichkeit bieten, nach Abschluss von kurzen Lehrgängen oder Modulen Micro-Credentials zu erhalten.

Zu den Europäischen Hochschulen gehören verschiedene Arten von Hochschuleinrichtungen, von Fachhochschulen über Technische Hochschulen und Kunsthochschulen im Bereich Film und Medien bis hin zu Gesamthochschulen und forschungsintensiven Hochschulen. An diesen Zusammenschlüssen werden etwa 280 Hochschuleinrichtungen aus allen Mitgliedstaaten und anderen Ländern beteiligt sein, die nicht nur in Hauptstädten, sondern auch in abgelegeneren europäischen Regionen angesiedelt sind.

Die einzelnen Allianzen setzen sich aus durchschnittlich sieben Hochschuleinrichtungen zusammen. Während einige Allianzen einen gesamtheitlichen, multidisziplinären Ansatz verfolgen, konzentrieren sich andere beispielsweise auf nachhaltige Entwicklung, Gesundheit und Wohlbefinden, Digitalisierung und künstliche Intelligenz, Kunst, Ingenieurwesen oder Raumfahrt.

Für die 41 Europäischen Hochschulen steht ein Gesamtbudget von bis zu 287 Millionen Euro zur Verfügung. Jede Allianz erhält bis zu 5 Mio. Euro aus dem Programm Erasmus+ und bis zu 2 Millionen Euro aus dem Programm Horizont 2020 für einen Zeitraum von drei Jahren, um mit der Umsetzung ihrer Pläne zu beginnen und den Weg für weitere Hochschuleinrichtungen in der EU zu ebnen. Die Finanzierung aus beiden Programmen ist ein wichtiger Schritt zur Stärkung des Zusammenwirkens des europäischen Bildungsraums und des europäischen Forschungsraums. Die Fortschritte der einzelnen Allianzen werden aufmerksam verfolgt.

Hintergrund

Die Europäische Kommission schlug diese neue Initiative führenden EU-Politikern im Vorfeld des Sozialgipfels von Göteborg im November 2017 vor, als Teil der Gesamtvision des Aufbaus eines europäischen Bildungsraums bis 2025. Die Initiative wurde im Dezember 2017 vom Europäischen Rat gebilligt, der zur Herausbildung von mindestens 20 Europäischen Hochschulen bis 2024 aufrief. Das Konzept der Europäischen Hochschulen wurde unter der Federführung der Europäischen Kommission in enger Zusammenarbeit mit Mitgliedstaaten, Hochschuleinrichtungen und Studierendenorganisationen entwickelt.

Links zum Thema:

24 neue Europäische Hochschulen verstärken den europäischen Bildungsraum
Presseinformation der EU-Kommission vom 09.07.2020.

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.