04.04.2019 Brüssel. Im vergangenen Jahr sind weniger Menschen auf den Straßen Europas ums Leben gekommen. Im Jahr 2018 waren in der EU28 etwa 25.100 Todesfälle bei Straßenverkehrsunfällen zu verzeichnen, was einem Rückgang um 21 Prozent gegenüber 2010 und um 1 Prozent gegenüber 2017 entspricht. Dies geht aus den neuen vorläufigen Daten über die Zahl der Straßenverkehrstoten im Jahr 2018 hervor, die heute (Donnerstag) von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurden. Mit 49 Straßenverkehrstoten je eine Million Einwohner sind die Straßen Europas zwar die mit Abstand sichersten weltweit. Allerdings reichen die momentanen Anstrengungen nicht, um das Ziel der EU zu erreichen, die Zahl der Straßenverkehrstoten bis 2020 zu halbieren. In Deutschland waren im vergangenen Jahr 39 Verkehrstote je eine Million Einwohner zu beklagen.

Violeta Bulc, EU-Kommissarin für Verkehr, erklärte: „Natürlich begrüße ich es, dass die Zahl der Toten im Straßenverkehr rückläufig ist, doch ist jeder einzelne Verkehrstote einer zu viel. Eben deswegen sind wir mit Entschlossenheit und Ehrgeiz an das Thema der Straßenverkehrssicherheit herangegangen: Wir haben einen strategischen Aktionsplan und konkrete Maßnahmen für die Sicherheit von Fahrzeugen und Infrastrukturen verabschiedet und ein politisches Rahmenkonzept für das nächste Jahrzehnt angenommen. Zusammen mit den Mitgliedstaaten, dem Parlament und allen im Bereich der Straßenverkehrssicherheit tätigen Verbänden arbeiten wir weiter auf die ‚Vision Zero‘ hin – null Verkehrstote bis zum Jahr 2050. Wir wollen für die Bürgerinnen und Bürger der EU ein Sicherheitsniveau gewährleisten, das sie wünschen und das sie verdienen.“

Die EU-Länder mit den besten Ergebnissen im Bereich der Straßenverkehrssicherheit waren 2018 das Vereinigte Königreich (28 Tote je eine Million Einwohner), Dänemark (30), Irland (31) und Schweden (32). Die Länder, in denen die Zahl der Straßenverkehrstoten von 2017 auf 2018 überdurchschnittlich stark rückläufig war, sind Slowenien (-13 Prozent), Litauen (-11 Prozent), Bulgarien (-9 Prozent) sowie die Slowakei und Zypern (jeweils -8 Prozent).

Die Länder mit den statistisch größten Opferzahlen sind Rumänien (96 Tote je eine Million Einwohner), Bulgarien (88), Lettland (78) und Kroatien (77).

Unter den Verkehrstoten befand sich eine große Zahl an besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern wie Fußgänger, Fahrradfahrer, Motorradfahrer und ältere Menschen, insbesondere in städtischen Gebieten. Aufgrund des demografischen Wandels und des anhaltenden Trends zur nachhaltigen Mobilität dürften diese Gruppen in Zukunft noch stärker im Straßenverkehr vertreten sein und besondere Aufmerksamkeit erfordern.

Darüber hinaus hat sich die EU dem Ziel verschrieben, die Zahl der Schwerverletzten zu senken: Schätzungen zufolge kamen zu jedem Toten auf den Straßen der EU im vergangenen Jahr fünf Mal so viele Schwerverletzte (rund 135.000) hinzu.

Nächste Schritte

Im politischen Rahmenkonzept für die Straßenverkehrssicherheit 2021-2030 und im strategischen Aktionsplan für die Straßenverkehrssicherheit, die beide im Mai 2018 im Rahmen des Pakets „Europa in Bewegung“ veröffentlicht wurden, hat die Kommission das langfristige Ziel der EU bekräftigt, die Zahl der im Straßenverkehr Getöteten und schwer Verletzten bis zum Jahr 2050 auf nahezu Null zu bringen. Die neuen Zwischenziele im Sinne der Valletta-Erklärung von 2017 der Verkehrsminister sind folgende: Von 2020 bis 2030 soll die Zahl der Straßenverkehrstoten um 50 Prozent gesenkt und auch die Zahl der Schwerverletzten im selben Zeitraum halbiert werden.

Links zum Thema:

Factsheet: Statistiken zur Straßenverkehrssicherheit 2018 – Was steckt hinter den Zahlen?

Arbeit der Kommission im Bereich der Straßenverkehrssicherheit und Statistiken der EU zur Straßenverkehrssicherheit

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.