PresseInformation des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung vom 12.12.2019.
LÜNEBURG. Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, hat am (heutigen) Donnerstag zwei Förderbescheide für die Richtlinie „Zukunftsräume Niedersachsen“ überreicht. Ziel des Programms ist die Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität von Klein- und Mittelstädten, Gemeinden sowie Samtgemeinden ab 10.000 Einwohnern in Niedersachsen, die in ländlichen Räumen Zentrumsfunktionen wahrnehmen. „Mit dem neuen Programm haben wir eine Lücke im bisherigen Angebot an Fördermöglichkeiten geschlossen“, sagte Honé bei der Übergabe der Förderbescheide. „Mit der Richtlinie stärken wir die ländlichen Räume nachhaltig. Hier übernehmen die kleinen und mittleren Zentren eine wichtige Rolle. Sie sind es, die Niedersachsen jenseits der Ballungsräume attraktiv halten, weil ihre Infrastruktur und ihre Angebote für das ländliche Umland unerlässlich sind.“
Zwei Projektträgern überreichte Regionalministerin Birgit Honé im Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg einen Förderbescheid:
- die Stadt Achim erhält 119.760 Euro für das Projekt „A zwei O“ und
- die Gemeinde Wurster Nordseeküste 296.766 Euro für das Projekt „Sorgende Gemeinschaft mit Weitsicht“
Ministerin Honé: „Die Bandbreite unserer Richtlinie zeigt sich auch bei den Projekten, die heute einen Förderbescheid erhalten. Das Zusammenwirken von fachlichem Know-how und einem hohen Engagement der antragstellenden Kommunen haben in kürzester Zeit zu wirklich guten Projektideen und Projektanträgen geführt.“
Die Landesbeauftragte für den Amtsbezirk Lüneburg, Monika Scherf, ergänzte: „Das Interesse unserer Kommunen am neuen Programm Zukunftsräume ist sehr hoch, was uns sehr freut. Wir stärken damit vor allem die Orte im ländlichen Raum, die eine besondere Bedeutung für das Umland haben. Wir sind uns sicher, dass nicht nur die ausgewählten Gemeinden und Städte, sondern auch viele Menschen aus der umliegenden Region von der Förderung profitieren werden.“
Das Land Niedersachsen setzt mit dem neuen Förderprogramm ein deutliches Signal, die Ankerfunktion von kleinen und mittleren Zentren in ländlichen Räumen für ein lebenswertes ländliches Umfeld nachhaltig zu entwickeln.
Weitere Informationen zu den geförderten Projekten:
Informationen über die im Amtsbezirk Lüneburg geförderten Projekte:
1. Projektantrag der Stadt Achim:
„A zwei O“
Die „A zwei O“-Mobilitätsregion steht durch die Nähe zur Hansestadt Bremen vor einer Herausforderung: Die räumliche Nähe und die gute Verkehrsanbindung sorgen für viele Arbeitsplätze und sind für viele Einwohner ein Vorteil. Doch wie hält man den eigenen Einzelhandel, die Gastronomie und die medizinische Versorgung im Umland attraktiv?
Ziel des Projektes ist die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit gegenüber der angrenzenden Großstadt Bremen. Außerdem soll der ländliche Raum aufgewertet und die Daseinsvorsorge gesichert werden. Zudem möchte man mehr Menschen zum Fahrradpendeln motivieren, um den zunehmenden Staus entgegenzuwirken.
Das Projekt lebt von der engen Zusammenarbeit der benachbarten Gemeinden und hat eine Vorbildfunktion im Bereich regionale Kooperation. Hervorzuheben ist außerdem der integrative Ansatz, der neben den drei Kommunen und deren Services auch Unternehmen und Einzelhändler einbezieht. Die lokale Infrastruktur und die Wirtschaft werden dadurch gestärkt.
Damit leistet das Projekt in besonderem Maße einen Beitrag zur regionalen Landesentwicklung. Außerdem hat es Modellcharakter, weil es „vom Ganzen her gedacht“ ist, also themen- und fachgebietsübergreifend gearbeitet wurde.
Die Zuwendung wird in Höhe von 119.760 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Stadt Achim ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 199.600 Euro.
2. Projektantrag der Gemeinde Wurster Nordseeküste:
„Sorgende Gemeinschaft mit Weitsicht“
Nach der Schule raus in die weite Welt oder zumindest in die nächste größere Stadt – diesen Leitsatz befolgen viele junge Menschen, die in Niedersachsen auf dem Land aufwachsen. Doch was passiert, wenn die Jungen gehen und möglicherweise nicht zurückkommen? Auch die Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven steht vor den Herausforderungen des demografischen Wandels.
Ziel des Projektes: Die soziale Infrastruktur für Kinder, Jugendliche und Familien nachhaltig verbessern, sodass diese Zielgruppen langfristig bleiben oder nach beruflicher Qualifizierung zurückkehren. Die Einwohnerzahl soll gesichert und ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit kontinuierlich gesteigert werden.
Um die Einwohner miteinzubeziehen, werden als ein Meilenstein Zukunftswerkstätten und Sozialraumkonferenzen durchgeführt. Außerdem soll das Familienzentrum ausgebaut und eine Ehrenamtsagentur eingerichtet werden. Auch die Jugendarbeit und Präventionsangebote an Schulen sollen gestärkt werden.
„Im Rahmen des Projektes soll die Wurster Nordseeküste ein attraktiver, identitätsstiftender und zukunftsfähiger Wohnort insbesondere für Kinder, Jugendliche und Familien werden“, heißt es im Projektantrag.
Die Zuwendung wird in Höhe von 296.740 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 90 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Gemeinde ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 329.740 Euro.