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Zukunftsräume Niedersachsen: Ministerin Honé übergibt Förderbescheide für neue Richtlinie des Landes in Oldenburg © Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung

PresseInformation des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung vom 09.12.2019.

OLDENBURG. Birgit Honé, Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, hat am (heutigen) Montag drei Förderbescheide für die Richtlinie „Zukunftsräume Niedersachsen“ überreicht. Ziel des Programms ist die Steigerung der Attraktivität und Lebensqualität von Klein- und Mittelstädten, Gemeinden sowie Samtgemeinden ab 10.000 Einwohnern in Niedersachsen, die in ländlichen Räumen Zentrumsfunktionen wahrnehmen. „Das große Interesse an dem neuen Programm zeigt deutlich, dass wir eine Lücke im bisherigen Angebot an Fördermöglichkeiten geschlossen haben“, sagte Honé bei der Übergabe der Förderbescheide. „Mit der Richtlinie stärken wir die ländlichen Räume nachhaltig. Hier übernehmen die kleinen und mittleren Zentren eine wichtige Rolle. Sie sind es, die ländliche Räume für Unternehmen attraktiv halten, weil ihre Infrastruktur und ihre Angebote die ländlichen Räume auch als Lebensräume interessant machen. Und nur so bekommen wir Fachkräfte in die ländlichen Räume.“

Drei Projektträgern überreichte Regionalministerin Birgit Honé im Amt für regionale Landesentwicklung Weser-Ems einen Förderbescheid:

  • Die Gemeinde Bad Essen erhält 75.354 Euro für das Projekt „Zukunftsraum Wittlager Land“,
  • die Stadt Meppen 189.000 Euro für das Projekt „Coworking-Space in der Meppener Innenstadt“ und
  • die Stadt Norden 300.000 Euro für die „Erweiterung und Sanierung des Jugendhauses Norden“.

Birgit Honé: „Die Bandbreite unserer Richtlinie zeigt sich auch bei den drei Projekten, die heute einen Förderbescheid erhalten. Das Zusammenwirken von fachlichem Know-how und einem hohen Engagement der antragstellenden Kommunen haben in kürzester Zeit zu wirklich guten Projektideen und Projektanträgen geführt. Ich wünsche Ihnen bei der Umsetzung gutes Gelingen!“

Das Land Niedersachsen setzt mit dem neuen Förderprogramm ein deutliches Signal, die Ankerfunktion von kleinen und mittleren Zentren in ländlichen Räumen für ein lebenswertes ländliches Umfeld nachhaltig zu entwickeln. „Die über das Programm ‘Zukunftsräume Niedersachsen‘ geförderten Projekte in Weser-Ems befassen sich mit wichtigen regionalen Zukunftsfragen“, betonte der Landesbeauftragte Franz-Josef Sickelmann. „So ist eine optimale und auf die spezifische Situation vor Ort zugeschnittene ÖPNV-Versorgung gerade für den ländlich geprägten Raum von erheblicher Bedeutung. Auch die Auswirkungen des zunehmenden Online-Handels auf die Innenstädte sowie die Abwanderung von Kreativen und Start-ups in die Metropolen beschäftigt uns sehr. Ebenso ist der Demografische Wandel in der Küstenregion und die Frage, wie man die abseits von Großstädten gelegenen Kommunen als Lebens-, Arbeits- und Wohnort für junge Menschen und Familien attraktiv gestalten kann, eine stete Herausforderung. Die drei geförderten Vorhaben können hier Lösungen entwickeln und bei erfolgreicher Umsetzung Modellcharakter für andere Städte und Gemeinden haben“, ist der Landesbeauftragte zuversichtlich.

Weitere Informationen zu den geförderten Projekten:

Über die im Amtsbezirk Weser-Ems geförderte Projekte:

1. Projektantrag der Gemeinde Bad Essen:

„Zukunftsraum Wittlager Land“

In dem Vorhaben „Zukunftsraum Wittlager Land“ kooperieren die drei Gemeinden Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln. Antragstellerin ist die Gemeinde Bad Essen.

Den Schwerpunkt des Antrages bilden die Evaluation der Mobilitätskampagne „WiLLi-Bus“ sowie deren Weiterentwicklung zum „WiLLi-Bus plus“. Die Mobilitätskampagne Wittlager-Land-Linien (WiLLi) ist im August 2018 gestartet und enthält zahlreiche Verbesserungen im ÖPNV: unter anderem eine höhere Taktung, mehr Verbindungen sowie ein Anruf-Bus, der nach Bedarf fährt. Im Jahr 2020 soll eine Evaluation dieses Angebots erfolgen und darauf aufbauend das Konzept „WiLLi-Bus plus“ erarbeitet werden. Ziel ist eine Vernetzung mit den übrigen Verkehren in der Region hin zu multimodalen Mobilitätsketten. Zudem sollen im Projekt drei ausgewählte Haltestellen zu „Mobilitätsstationen“ entwickelt werden.

Darüber hinaus sollen das von den drei Kommunen erstellte Konzept „Zukunftsraum Wittlager Land“ in Regionalworkshops, Bürgerforen und anderen Beteiligungsformaten konkretisiert und weitere umsetzbare Maßnahmen identifiziert werden.

Übergeordnete Ziele des Projektes sind insbesondere die Verbesserung der intraregionalen Mobilität im ländlich geprägten Wittlager Land, Anbindungen an die Oberzentren Osnabrück und Bremen sowie klima- und umweltfreundliche Alternativen zum motorisierten Individualverkehr. Dadurch sollen die Wohn-, Arbeits- und Lebensqualität in den beteiligten Kommunen gestärkt und Abwanderungen in Mittel- und Oberzentren entgegengewirkt werden.

Die Zuwendung wird in Höhe von 75.354 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Gemeinden ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 125.590 Euro.

2. Projektantrag der Stadt Meppen:

Coworking-Space in der Meppener Innenstadt

In einem Pilotprojekt will die antragstellende Stadt Meppen im Einkaufszentrum der Kreisstadt ein Coworking-Space einrichten. Mit einem Coworking-Space soll das Ziel verfolgt werden, für Freiberufler, Kreative, Gründer und Kleinunternehmen einen Ort zu schaffen, der ein konzentriertes Arbeiten am eigenen Projekt, aber auch in Teams beziehungsweise im Austausch mit anderen jungen Gründern außerhalb der eigenen vier Wände ermöglicht. Das Arbeiten innerhalb eines Coworking-Spaces führt in der Regel zu Synergieeffekten, da jeder von dem Wissen anderer profitieren kann. Da entsprechende Angebote bisher vorrangig in Großstädten zu finden sind, kam es in der Vergangenheit bereits zur „Abwanderung“ von kreativen Köpfen in benachbarte Oberzentren wie Osnabrück oder Münster, wo es bereits mehrere Coworking-Spaces gibt. Mit der Realisierung eines Coworking-Spaces in Meppen sollen die vorgenannten Personengruppen gehalten werden. Zudem kann mit einem Coworking-Space die alternative Nutzung eines Ladenlokals erprobt werden, da der klassische Einzelhandel in Mittelzentren rückläufig ist.

Gefördert werden sowohl die Ausstattung als auch der Betrieb des Coworking-Spaces. Darüber hinaus sollen im Projekt kulturelle und netzwerkfördernde Veranstaltungen angeboten und Coaching-Seminare sowie klassische Matching-Evens (Gründer trifft auf Unternehmer) durchgeführt werden. Damit sollen inter- und transdisziplinäre Mehrwerte über die eigentliche Arbeit hinaus geschaffen werden.

Die Zuwendung wird in Höhe von 189.000 Euro zur Durchführung des Projektes gewährt. Der Fördersatz beträgt 60 Prozent. Zusammen mit dem Eigenanteil der Stadt Meppen ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 315.000 Euro.

3. Projektantrag der Stadt Norden:

Erweiterung und Sanierung des Jugendhauses Norden

Das Jugendhaus Norden bietet freizeitpädagogische Betreuungsangebote für Jugendliche an und ist Begegnungsstätte von Kindern und Jugendlichen aus Norden und Umgebung. Um das Betreuungs- und Veranstaltungsangebot zu erweitern, sollen zusätzliche multifunktionale Räumlichkeiten geschaffen werden (Beratungs- und Seminarraum, Backstagebereich, WC- und Waschräume usw.). Das Haus soll zudem eine moderne Nutz- und Veranstaltungstechnik erhalten. Mit dieser Maßnahme soll die Attraktivität des Mittelzentrums Norden für Familien mit Kindern aber auch für Jugendliche und junge Menschen gesteigert werden. Zugleich sollen Integration und Inklusion gefördert und diesem Personenkreis gezielt Angebote gemacht werden, denn rund 50 Prozent der Besucher haben einen Migrationshintergrund. Mit dem Vorhaben soll aktiv den Herausforderungen des Demografischen Wandels (Alterung, Abwanderung junger Menschen) sowie der Integration von Migranten begegnet werden. Dieses Vorhaben ergänzt zudem die bereits erfolgten Maßnahmen beim Jugendhaus Norden. So wurde 2018 ein neues pädagogisches Konzept für eine moderne Jugendarbeit erstellt und von den politischen Gremien der Stadt beschlossen. Der vordere Teil des Gebäudes wurde bereits saniert.

Die Zuwendung wird in Höhe von 300.000 Euro (Zuschussobergrenze) zur Durchführung des Projektes gewährt. Zusammen mit dem Eigenanteil der Stadt Norden ergibt sich eine Gesamtprojektsumme von 690.000 Euro.