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Aufruf zur Interessensbekundung bis 11. Juni: Kommission mobilisiert mehr Geld zur Erforschung des Coronavirus und der Folgen der Epidemie © Europäische Union, 2019, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

19.05.2020 Brüssel. Die Europäische Kommission mobilisiert weitere 122 Millionen Euro aus ihrem Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 für die dringend notwendige Erforschung des Coronavirus. Eine neue Aufforderung zur Interessenbekundung ergänzt weitere von der EU finanzierte Forschungs- und Innovationsmaßnahmen zur Entwicklung von Diagnostika, Behandlungen und Impfstoffen. Im Rahmen der aktuellen Aufforderung sollen auch die sozioökonomischen Folgen der Epidemie untersucht werden. Vorschläge können bis 11. Juni eingereicht werden.

Die neue Aufforderung zur Interessenbekundung ist ein Beitrag im Rahmen der Zusage der Kommission, 1,4 Milliarden Euro für die Initiative zur weltweiten Corona-Krisenreaktion zu mobilisieren, für die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am 4. Mai 2020 den Startschuss gegeben hatte.

EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel erklärte: „Wir mobilisieren alle uns zur Verfügung stehenden Mittel, um diese Pandemie mit Tests, Behandlungen und Prävention zu bekämpfen. Um jedoch den Kampf gegen das Coronavirus zu gewinnen, müssen wir auch verstehen, welche Auswirkungen es auf unsere Gesellschaft hat und wie diese Schritte am besten und rasch umgesetzt werden können. Wir müssen technologische Lösungen prüfen, damit die Herstellung von medizinischer Ausrüstung und Ausstattung beschleunigt wird, die Ausbreitung der Krankheit überwacht und verhindert wird und die Patienten besser behandelt werden können.“

Die im Rahmen dieser Aufforderung zur Interessenbekundung finanzierten Projekte sollten darauf ausgerichtet sein, die Produktion rasch auf lebenswichtige medizinische Ausstattung und Ausrüstung für Tests, Behandlungen und Prävention umzustellen und Medizintechnologien und digitale Instrumente zur besseren Erkennung und Überwachung sowie zur Versorgung von Patienten zu entwickeln. Neue Forschungsarbeiten werden von großen Patientengruppen (Kohorten) in ganz Europa profitieren. Zudem könnte ein besseres Verständnis der Auswirkungen der Epidemie auf das Verhalten der Menschen sowie der sozioökonomischen Folgen von Covid-19 zur Verbesserung der Behandlung und der Präventionsstrategien beitragen.

Konkret erstreckt sich die Aufforderung auf die folgenden fünf Bereiche:

  • Umstellung der Produktion auf lebenswichtige medizinische Ausstattung und Ausrüstungen (23 Millionen Euro)
  • Medizinische Technologien, digitale Werkzeuge und Analyse mit künstlicher Intelligenz zur Verbesserung der Überwachung und Pflege mit hohem Technologie-Reifegrad (56 Millionen Euro)
  • Auswirkungen der Maßnahmen zur Eindämmung des Ausbruchs auf das Verhalten der Menschen und die Bereiche Soziales und Wirtschaft (20 Millionen Euro)
  • Europaweite COVID-19-Kohorten (20 Millionen Euro)
  • Zusammenarbeit zwischen auf EU- und internationaler Ebene en bestehenden Kohorten, die für COVID-19 von Bedeutung sind (3 Millionen Euro)

Die Einreichungsfrist endet am 11. Juni 2020, und die Aufforderung zielt auf rasche Ergebnisse ab.

Die neuen Lösungen müssen im Einklang mit den Grundsätzen der weltweiten Corona-Krisenreaktion für alle verfügbar und erschwinglich sein. Zu diesem Zweck wird die Kommission in die Finanzhilfevereinbarungen, die aufgrund dieser neuen Aufforderung zur Interessenbekundung geschlossen werden, Klauseln über den schnellen Datenaustausch aufnehmen, damit die Erkenntnisse und Ergebnisse auch unverzüglich genutzt werden können.

Hintergrund

Diese neue spezifische Aufforderung im Rahmen von Horizont 2020 ergänzt frühere Maßnahmen, mit denen 18 Projekte zur Entwicklung von Diagnostik, Therapien, Impfstoffen und die Vorbereitung auf Epidemien mit 48,2 Millionen Euro gefördert wurden, ferner einen Betrag von 117 Millionen Euro, der über die Initiative Innovative Arzneimittel für 8 Projekte zu Diagnose und Behandlung bereitgestellt wurde, sowie Maßnahmen zur Unterstützung innovativer Ideen, die über den Europäischen Innovationsrat auf den Weg gebracht wurden. Damit wird die Maßnahme 3 des Aktionsplans ERAvsCorona mgesetzt. Dieses Arbeitsdokument ist das Ergebnis eines Austausches zwischen den Kommissionsdienststellen und den nationalen Institutionen.

Links zum Thema:

Spezifische Aufforderung zur Interessenbekundung im Rahmen von Horizont 2020

Coronavirus-Krisenreaktion: 7,4 Milliarden Euro für universellen Zugang zu Impfstoffen mobilisiert
Presseinformation der EU-Kommission vom 04.05.2020.

Website zur weltweiten Corona-Krisenreaktion

Fragen und Antworten: weltweite Reaktion zur Bekämpfung des Coronavirus

Factsheet zur weltweiten Corona-Krisenreaktion

Unterstützung der EU für Forschung und Innovation im Zusammenhang mit dem Coronavirus

Coronavirus – Krisenreaktion der Kommission

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland