05.04.2019 Brüssel/Württemberg. EU-Kommissar Christos Stylianides, zuständig für Humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, besucht heute (Freitag) Baden-Württemberg. In Stuttgart trifft er mit dem stellvertretenden Ministerpräsidenten und Innenminister Baden-Württembergs, Thomas Strobl, zusammen. Außerdem wird ihm dort vom Präsidenten des Technischen Hilfswerks (THW), Albrecht Broemme, das Ehrenzeichen in Gold der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk überreicht. Dies ist die höchste Ehrung, die die Bundeseinrichtung Technisches Hilfswerk zu vergeben hat. Am Abend ab 19 Uhr diskutieren Stylianides und Strobl bei einem Bürgerdialog in Schwäbisch Gmünd über die aktuelle Europapolitik.

„Wir intensivieren im Katastrophenschutz die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Kommission und dem Land Baden-Württemberg. Damit tragen wir dazu bei, dass auch künftig die Solidarität, aber eben auch die Eigenverantwortung und die unterschiedlichen nationalen Kompetenzen und Strukturen der Länder im EU-Katastrophenschutz berücksichtigt werden“, erklärten Thomas Strobl und Christos Stylianides in Stuttgart.

„Der Katastrophenschutz in Deutschland beruht weitgehend auf dem ehrenamtlichen Engagement vieler Freiwilliger. Hier unterscheiden wir uns ganz wesentlich von anderen EU-Mitgliedsstaaten. Niemand ist mit den jeweiligen Risiken und den Besonderheiten mehr vertraut als die Behörden und Einsatzkräfte vor Ort. Dies ist der große Vorteil unseres dezentralen, auf regionalen Kräften beruhenden Ansatzes. Schön, dass das in der EU-Kommission Anerkennung findet“, sagte Strobl.

EU-Kommissar Christos Stylianides betonte, dass dieser Ansatz mit dem vor kurzem in Kraft getretenen neuen EU-Katastrophenschutzverfahren „rescEU“ bedacht worden sei: „Naturkatastrophen machen nicht vor Landesgrenzen halt. Um Menschenleben zu retten, müssen wir sicherstellen, dass die Experten aus unterschiedlichen Ländern über alle Ebenen hinweg miteinander sprechen und ihr Fachwissen austauschen. Aus diesem Grund werden wir im Rahmen des vor kurzem in Kraft getretenen neuen EU-Katastrophenschutzverfahren ein EU-Wissensnetzwerk für den Katastrophenschutz schaffen, um diese unterschiedlichen Kompetenzen zu nutzen und damit ein effizientes und zukunftsfähiges Verfahren in der Katastrophenabwehr zum Schutz unserer Bürgerinnen und Bürger zu ermöglichen. Kooperationen, Vernetzungen sowie ein kontinuierlicher Informations- und Wissensaustausch sind hierbei zentrale Bestandteile dieses neuen Systems.“ In einem ersten Schritt solle daher ein stetiger Informationsaustausch etabliert werden.

Die Kommission hatte im November 2017 vorgeschlagen, die Katastrophenschutzmaßnahmen der EU durch rescEU zu bündeln und zu stärken. Der rescEU-Vorschlag ist ein zentraler Bestandteil der Agenda von Präsident Juncker für ein Europa, das schützt.

Links zum Thema:

rescEU: ein neues europäisches System zur Bewältigung von Naturkatastrophen

Bürgerdialog in Schwäbisch Gmünd

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.