Beschäftigtenzahl in der EU erreicht Höchststand © Europäische Union, 2014, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Thierry Charlier

08.11.2019 Brüssel. Der europäische Arbeitsmarkt trotzt dem Konjunkturrückgang. Mit 241 Millionen Menschen ist die Zahl der Beschäftigten in der EU auf ihrem höchsten Niveau, die Arbeitslosenquote dagegen ist auf dem niedrigsten Stand seit Beginn des Jahrhunderts. Das geht aus dem heute (Freitag) von der Europäische Kommission veröffentlichten jährlichen Bericht über Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklungen in Europa hervor.

Marianne Thyssen, Kommissarin für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität, erklärte dazu: „Es ist gut zu sehen, dass der europäische Arbeitsmarkt nach wie vor stark ist. Es gibt aber auch einige Warnzeichen am Horizont. Der Aufbau von Kompetenzen ist wichtiger denn je, und deswegen freue ich mich über die Begeisterung, die ich bei der vierten Europäischen Woche der Berufsbildung Mitte Oktober in Helsinki erleben durfte. Investitionen in die allgemeine und berufliche Bildung bleiben die wichtigsten politischen Maßnahmen für die kommenden Jahre.“

Wie in den vergangenen Jahren ging die Arbeitslosigkeit stärker zurück, als aufgrund des Wirtschaftswachstums zu erwarten gewesen war. Länder mit hohen Arbeitslosenraten, darunter Kroatien, Griechenland, Spanien und Portugal, konnten ein hohes Beschäftigungswachstum verzeichnen, und die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern gingen weiter zurück. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit spiegelt zum Teil die strukturelle Verbesserung des Arbeitsmarktes wider. Dies ist unter anderem den Reformen zu verdanken, die nach der Krise 2008 durchgeführt wurden.

Obwohl die Löhne weiter stiegen, blieb das durchschnittliche Wachstum moderat. Wie schon in den Vorjahren war das Lohnwachstum in den mittel- und osteuropäischen Ländern höher als im Rest der EU, was zu einer Verbesserung der Lohnkonvergenz in der EU führt. Auch der Anteil der Menschen mit Einkommen unterhalb der Armutsgrenze ist zurückgegangen. Dennoch haben die ärmsten Menschen in etwa der Hälfte der Mitgliedstaaten eine Verschlechterung ihrer Lebensbedingungen erfahren. In dem Bericht der Kommission wird auch das Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage in einer sich wandelnden Arbeitswelt untersucht. Die Einführung neuer Technologien, die zu einem Rückgang der Nachfrage nach Routinetätigkeiten führt, könnte das Missverhältnis zwischen Qualifikationsangebot und -nachfrage erhöhen.

Links zum Thema:

Les marchés du travail et les salaires résistent malgré le ralentissement économique
Nachricht der EU-Kommission vom 08.11.2019.

Website mit Bericht Arbeitsmarkt und Lohnentwicklung in Europa

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.