03.04.2020 Brüssel. Die Online-Plattformen Allegro, Amazon, AliExpress, Bing, CDiscount, Ebay, Facebook, Google, Rakuten, Wish und Yahoo haben positiv auf den Aufruf der Kommission reagiert, Verbraucher in der Coronakrise besser vor Betrug im Internet zu schützen. Dabei geht es u.a. um gefälschte Produkte wie Gesichtsmasken, Handschuhe und Desinfektionsmittel. „Ich begrüße die prompte Reaktion von Plattformen, sozialen Medien, Marktplätzen und Suchmaschinen auf meine Aufforderung, eine starke Allianz mit den EU-Verbraucheraufsichtsbehörden aufzubauen. Nur gemeinsam können wir die Kanäle wirksam blockieren, die Betrüger nutzen, um die Ängste der Verbraucher seit dem Ausbruch von COVID-19 auszunutzen. Ich freue mich, dass starke Maßnahmen ergriffen wurden, und erwarte, dass sie während der Krise konsequent angewendet werden“, erklärte heute (Freitag) EU-Justiz- und Verbraucherkommissar Didier Reynders.
Alle Plattformen reagierten positiv auf die Aufforderung der Kommission: sie haben nicht nur spezifische Kommunikationskanäle eingerichtet, um die Zusammenarbeit mit den nationalen Verbraucherbehörden zu verstärken, sondern auch die Maßnahmen zur Bekämpfung und Verhinderung von irreführenden Praktiken und Verbraucherbetrügereien im Einzelnen dargelegt.
Am 23. März hatte Justiz- und Verbraucherkommissar Didier Reynders verschiedene Plattformen, soziale Medien, Suchmaschinen und Online-Marktplätze gebeten, gemäß dem gemeinsamen Standpunkt des Netzes für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC) gemeinsam gegen Betrug auf den jeweiligen Plattformen vorzugehen.
Während sich das neue Virus in der EU ausbreitet, bewerben und verkaufen unseriöse Händler Produkte wie Schutzmasken, Hauben und Handdesinfektionsmittel, die angeblich eine Ansteckung verhindern oder Kranke heilen. Am 20. März 2020 haben die Verbraucherbehörden der Mitgliedstaaten und die Kommission in einer gemeinsamen Pressemitteilung über CPC Common Position COVID19 die am häufigsten gemeldeten Betrugsmaschen und unlauteren Praktiken informiert. Hierdurch sollen Betreiber von Internetplattformen solche Praktiken leichter erkennen, unterbinden und künftig verhindern können.
Auch Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte in der letzten Woche in einer Videobotschaft vor wachsender Internetkriminalität im Zuge der Coronakrise gewarnt. „Nach den Beobachtungen zuständiger Stellen der Europäischen Union hat die Zahl der Internetkriminalität in der EU zugenommen. Die Zahl gefälschter Medikamente etwa, angeblicher Desinfektionssprays und Wundermittel, die online angepriesen werden, ist schwindelerregend. Die derzeit am häufigsten online angebotenen Medizinprodukte sind gefälschte Operationsmasken. Wir arbeiten eng mit den Regierungen der Mitgliedstaaten und den EU-Agenturen zusammen. Wir tun alles, um dieses Problem zu bekämpfen und unsere Bürgerinnen und Bürger zu schützen“, so die Kommissionspräsidentin in ihrer Videobotschaft.
Links zum Thema:
Coronavirus: online platforms respond positively to Commission’s call to stop scams and protect consumers
Nachricht der EU-Kommission vom 03.04.2020.
Website der Kommission: Betrugsmaschen im Zusammenhang mit COVID-19
Netz für die Zusammenarbeit im Verbraucherschutz (CPC)
Videobotschaft von Kommissionspräsidentin von der Leyen zu Internetkriminalität
Website zum Coronavirus
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.