16.03.2020 Brüssel. Start-ups und KMU, die mit Technologien und Innovationen bei der Behandlung, Prüfung oder Überwachung des Coronavirus-Ausbruchs helfen könnten, sind aufgefordert, sich dringend für die nächste Finanzierungsrunde des Europäischen Innovationsrates zu bewerben. Die Bewerbungsfrist für den EIC-Beschleuniger endet am Mittwoch, 18. März, um 17.00 Uhr (Brüsseler Ortszeit). Mit einem Budget von 164 Millionen Euro ist diese Aufforderung „bottom up“, es gibt also keine vordefinierten thematischen Prioritäten.
Die Kommission will die Vergabe von Zuschüssen und Mischfinanzierungen (Kombination von Zuschüssen und Kapitalbeteiligungen) des Europäischen Innovationsrats (EIC) für Coronavirus-relevante Innovationen beschleunigen und den Zugang zu anderen Finanzierungs- und Investitionsquellen erleichtern.
Hintergrund
Das EIC unterstützt bereits eine Reihe von Start-ups und KMU mit Coronavirus-relevanten Innovationen, die in früheren Runden gefördert wurden. Dazu gehören das EPI-shuttle Projekt für spezialisierte Isolationseinheiten, das m-TAP-Projekt für Filtrationstechnologie zur Entfernung von viralem Material und das MBENT-Projekt zur Verfolgung der menschlichen Mobilität bei Epidemien.
Der EIC-Beschleuniger (KMU-Instrument) ist Teil des Pilotprojekts des Europäischen Innovationsrats (EIC), das hochkarätige Innovatoren, Unternehmer und kleine Unternehmen mit Finanzierungsmöglichkeiten und Beschleunigungsdiensten unterstützt. Der Schwerpunkt des EIC-Beschleunigers liegt auf Innovationen, die neue Märkte gestalten und Arbeitsplätze, Wachstum und höhere Lebensstandards schaffen.
EPI-Shuttle will eine sichere Lösung für infizierte Patienten bieten. Von EpiGuard, einer Gruppe von Ärzten, die sich bemühten, die Ebola-Infektion einzudämmen, wurden spezialisierte Isolationseinheiten (SIU) wurden entwickelt. Nach drei Jahren Forschung kamen sie auf die EpiShuttle-Lösung – eine wiederverwendbare SIU für eine Person, mit einer harten Oberfläche (Polycarbonat). Im Rahmen der EpiShuttle 2.0-Initiative will EpiGuard moderne Gasdesinfektionstechnologie mit EpiShuttle kombinieren.
Smart Separations (SSL) hat einen Keramikfilter entwickelt mit Keramikmembranstruktur, die zu einem Filtersystem verarbeitet werden, um eine kontrolliertere, vielseitigere und kostengünstigere Lösung für verschiedene Industriezweige, einschließlich der Innenluftreinigung, zu bieten. SSL hat die Anwendung der Technologie zur Reinigung der Raumluft durch die starke Reduzierung von Kohlenstoffpartikeln, Staub, Pollen, Gerüchen und Chemikalien in der Luft, die effizienter und kostengünstiger als die derzeitigen Methoden sind.
MBENT bietet eine bahnbrechende, auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Anwendung zur Organisation und Optimierung des weltweiten Wi-Fi. Sie kann die Signale von Wi-Fi-Geräten kollaborativ synchronisieren, um Störungen zu verhindern und die Geschwindigkeit und Qualität des Internets zu maximieren.
Bereits am 30. Januar 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Aufruf zur Interessenbekundung mit dem Titel „SC1-PHE-CORONAVIRUS-2020: Fortschrittliche Erkenntnisse für die klinische und gesundheitliche Reaktion auf die [COVID-19]1-Epidemie“, mit einem Budget von 10 Millionen Euro, das in der Folge auf 47,5 Millionen Euro aufgestockt wurde – angesichts des Ausmaßes des Ausbruchs und des Potenzials der eingereichten Forschungsprojekte.
17 Forschungsprojekte kamen in die engere Auswahl für eine Finanzierung. Die Projekte sollen die Kentnisse zum Coronavirus (SARS-CoV-2) verbessern und zu einem effizienteren klinischen Management von Patienten, die mit dem Virus infiziert sind, beitragen. Von den Forschungsteams wird erwartet, dass sie die Daten schnell austauschen, damit die Ergebnisse sofort in die Reaktion des öffentlichen Gesundheitswesens einfließen können.
Links zum Thema:
Eine ausführliche Übersicht über dieses und weitere von der Kommission geförderten Forschungsprojekte zum Coronavirus gibt ein Factsheet.
Applications welcome from startups and SMEs with innovative solutions to tackle Coronavirus outbreak
Presseinformation der EU-Kommission vom 13.03.2020.
Website der Kommission zur Coronavirus-Krisenreaktion
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.