COVID-19-Therapie: Kommission stellt Zuschüsse für Blutplasma-Geräte bereit © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Xavier Lejeune

31.07.2020 Brüssel. Die Europäische Kommission hat heute (Freitag) mehr als 200 Blutspendedienste in der gesamten EU eingeladen, Mittel für die Anschaffung von Plasmapherese-Ausrüstung zu beantragen. So soll die Behandlung neuer COVID-19-Patienten mithilfe von Blutplasma von genesenen COVID-19-Patienten unterstützt werden. Über das EU-Soforthilfeinstrument stehen für die Anschaffung dieser Geräte Zuschüsse in Höhe von insgesamt 40 Millionen Euro bereit, Anträge können einen Monat lang gestellt werden.

Plasmapherese bezeichnet ein Verfahren, mit dem Blutspendern Plasma entnommen wird, während die anderen Blutbestandteile zurückgegeben werden. Bei der Behandlung mit Plasma erhalten an COVID-19 erkrannte Personen sogenanntes Rekonvaleszenten-Plasma genesener Patienten. So sollen Immunität und Fähigkeit zur Bekämpfung der Krankheit gestärkt werden. Die Plasmatransfusion wird auch zur Reinigung von Antikörpern verwendet, um ein COVID-19-spezifisches Medikament (Immunglobulin) als kurzfristige Alternative zu Impfstoffen herzustellen.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides sagte: „Rekonvaleszenten-Plasma könnte eine vielversprechende Behandlung für COVID-19 sein. Mit der Finanzierung, die wir heute vorgeschlagen haben, sind wir in der Lage, bei der Plasmagewinnung einen Schritt weiter zu gehen, und ich fordere alle relevanten Interessengruppen auf, davon Gebrauch zu machen.“

Zuschüsse werden öffentlichen und NGO-Blutspendediensten gewährt, die zur Sammlung von Plasma berechtigt sind. Die Zuteilung erfolgt entsprechend dem von den Blutsammeldiensten der Mitgliedstaaten geäußerten Bedarf.

Gegenwärtig werden fast 75 Prozent des Plasmas, das von den öffentlichen Blutspendediensten und dem Roten Kreuz gesammelt wird, durch Vollblutspenden gewonnen, von denen das Plasma dann abgetrennt wird. Im Vergleich zur Plasmapherese ist dies eine wesentlich weniger effiziente Entnahmemethode. Bei der Plasmapherese können Spender größere Mengen Plasma auf einmal spenden und einmal alle zwei Wochen spenden, im Vergleich zu einmal alle drei bis vier Monate bei Vollblutspendern.

Mit dem Budget wird die Anschaffung einer Reihe von Plasmapheresegeräten und zugehöriger Ausrüstung unterstützt, darunter Entnahme-Kits, Lagereinrichtungen, die Erprobung und Charakterisierung von Plasma und organisatorische Programme.

Links zum Thema:

Coronavirus: European Commission strengthens support for treatment through convalescent plasma
Presseinformation der EU-Kommission vom 31.07.2020.

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.