30.03.2020 Brüssel. Die EU-Kommission geht weiter gegen die Verbreitung von Falsch- und Desinformation in Bezug auf die Coronavirus-Pandemie vor. Dazu hat sie heute (Montag) eine neue Website mit Faktenchecks zu gängigen Mythen gestartet. Zudem arbeitet die Kommission weiterhin eng mit Online-Plattformen zusammen. Am Freitag sprach EU-Kommissionsvizepräsidentin Věra Jourová, zuständig für Werte und Transparenz, dazu erneut mit Google, Facebook, Twitter, Microsoft, Mozilla und dem Branchenverband EDiMA. In der Telefonkonferenz informierten die Plattformen die Kommission über Fortschritte bei ihren Bemühungen, verlässliche Quellen zu fördern und potenziell schädliche Inhalte zu entfernen.
Vizepräsidentin Jourová begrüßte die von den Plattformen ergriffenen Maßnahmen, rief aber zu weiteren Anstrengungen auf: „Ich unterstütze den Ansatz, der den Zugang zu verlässlichen Quellen fördert und gleichzeitig gegen schädliche Inhalte und ausbeuterische oder irreführende Werbung vorgeht. Aber es muss noch mehr getan werden, sowohl von den Plattformen als auch von den Behörden. Die Plattformen müssen ihre Anstrengungen verstärken, um ihre neue Politik vollständig durchzusetzen und mehr Nachweise dafür zu liefern, dass ihre Maßnahmen funktionieren. Ebenso wichtig ist es, unsere analytischen Kapazitäten zu verstärken und die Reaktion auf schädliche Inhalte besser zu koordinieren.“
Die Plattformen, die alle den Verhaltenskodex für den Bereich der Desinformation unterzeichnet haben, berichteten der Vizepräsidentin, dass die Schritte, die sie in den letzten Wochen unternommen haben, zu einem verbesserten Zugang zu verlässlichen Informationen (wie z.B. der WHO oder nationalen Gesundheitsbehörden) sowie zur Herabstufung und Entfernung schädlicher Inhalte beigetragen haben. Die Plattformen bestätigten, dass sie weiterhin falsche und schädliche Informationen hauptsächlich in Gesundheitsfragen beobachten, die sie in großen Mengen entfernen.
Die Vizepräsidentin forderte die Unternehmen auf, relevante Daten mit Forschern und Faktenprüfern zu teilen, mit den Behörden in allen Mitgliedstaaten zusammenzuarbeiten und Beispiele der entfernten Inhalte zu zeigen.
Die Plattformen stellten eine Zunahme des Onlineverkehrs zu verlässlichen Quellen fest, insbesondere bei Gesundheitsfragen. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, die hohe Qualität dieser Inhalte in allen Sprachen aufrechtzuerhalten.
Heute startet die Kommission auf ihrer Website zur EU-Krisenreaktion auf die Ausbreitung des Coronavirus einen speziellen Abschnitt über die Bekämpfung von Desinformation im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie. Die Seite bietet Material zur Bekämpfung von Mythen und die Überprüfung von Fakten.
Parallel dazu hat auch der Europäische Auswärtige Dienst daran gearbeitet, die Verbreitung von Desinformationen über die Pandemie von externen Quellen und externen Akteuren zu analysieren und aufzudecken.
Links zum Thema:
Coronavirus: Commission discusses disinformation with online platforms, launches dedicated webpage to support myth busting and fact checking on the pandemic
Nachricht der EU-Kommission vom 30.03.2020.
Desinformation und Coronavirus-Pandemie: Website der Kommission
Verhaltenskodex über Desinformation
Website EUvsDisinfo.eu
Coronavirus: Krisenreaktion der EU
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.