Erasmus+-Budget wird für 2020 auf mehr als 3 Milliarden Euro erhöht © Europäische Union, 2018, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

05.11.2019 Brüssel. Die Europäische Kommission hat heute (Dienstag) dazu aufgerufen, Vorschläge für das Programm Erasmus+ für 2020 einzureichen und erhöht das geplante Budget um 12 Prozent auf mehr als 3 Milliarden Euro. Damit werden jungen Europäern im kommenden Jahr noch mehr Möglichkeiten geboten, im Ausland zu studieren, sich weiterzubilden oder Berufserfahrung zu sammeln. Die Kommission plant für 2020 auch ein zweites Pilotprojekt zu europäischen Universitäten.

Tibor Navracsics, Kommissar für Bildung, Kultur, Jugend und Sport, erklärte: „Ich freue mich sehr, dass die Europäische Union mehr als 3 Milliarden Euro in Erasmus+ investiert. Diese kontinuierlichen Investitionen in den europäischen Bildungsraum werden helfen, die ‚Europäischen Universitäten‘ voranzubringen. Ich bin stolz darauf, dass die Hochschulen starke Allianzen bilden, die den Weg für die Universitäten von morgen ebnen.“

Allein für die Mobilitätsförderung von Einzelpersonen hat der Deutsche Akademische Austauschdienst DAAD im Jahr 2019 über 148 Millionen Euro aus dem Erasmus+ Programm zur Verfügung. Die größten Empfänger sind hierbei Studierende, Auszubildende und Schüler in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. 2017 haben 104.006 Deutsche am Erasmus+ Programm teilgenommen, davon 61 Prozent Frauen und 39 Prozent Männer. Insgesamt konnten seit dem Start des Programmes im Jahr 1987 rund 651.000 Studierende aus Deutschland gefördert werden.

Das Jahr 2020 ist das letzte im derzeit laufenden Erasmus-Programm.

Europäische Universitäten

Die ersten 17 „Europäischen Universitäten“ wurden im Juni 2019 ausgewählt; insgesamt umfassen sie 114 Hochschulen aus 24 EU-Staaten. An 14 der Allianzen sind deutsche Hochschulen beteiligt. Die Allianzen sind dabei, ihre Aktivitäten aufzunehmen. Die heute veröffentlichte zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen baut auf dieser ersten Testphase auf. Die Initiative steht im Mittelpunkt einer Veranstaltung der Europäischen Kommission am 7. November 2019, bei der sich erstmals alle bisher ausgewählten europäischen Universitäten treffen werden, um Informationen auszutauschen und mit Studenten, Rektoren und Ministerien, die für die Hochschulbildung zuständig sind, über das weitere Vorgehen zu diskutieren. Auch andere Universitäten werden bei Diskussionen über die Zukunft der Hochschulbildung in Europa vertreten sein.

Allgemeine und berufliche Bildung und Erwachsenenbildung

2020 ist das dritte Jahr der Schulaustauschpartnerschaften – eine Erasmus+-Aktion, die europäischen Schulen die Möglichkeit bietet, Schüler und Lehrer auszutauschen. In den letzten zwei Jahren haben mehr als 15.000 Schulen teilgenommen. Im Jahr 2020 werden weitere 9.000 Schulen die Möglichkeit haben, daran teilzunehmen.

In der beruflichen Bildung liegt der Schwerpunkt der Investitionen auf ErasmusPro – Möglichkeiten für Lernende und Auszubildende, zwischen drei Monaten und einem Jahr im Ausland zu verbringen und ihre beruflichen und sprachlichen Kompetenzen zu entwickeln. Seit seinem Start im Jahr 2018 ist es ErasmusPro gelungen, das Interesse an langfristigen Praktika in der beruflichen Bildung zu steigern und mehr als 12.000 Lernende pro Jahr zu unterstützen. Die Unterstützung wird auch zur Einrichtung von transnationalen Kompetenzzentren für die berufliche Bildung beitragen, die in lokale und regionale Entwicklungsstrategien integriert sind. Die Zentren werden eng mit anderen Bereichen der allgemeinen und beruflichen Bildung, der Wissenschaft und der Wirtschaft zusammenarbeiten, um qualitativ hochwertige Lehrpläne zu entwickeln, die sich auf die sektoralen Fähigkeiten konzentrieren.

Im Bereich der Erwachsenenbildung wird die finanzielle Unterstützung zum Auf- oder Ausbau regionaler oder nationaler Netzwerke von Anbietern von Erwachsenenbildung beitragen, damit sie eine größere Anzahl von qualitativ hochwertigen Projekten für das nächste Erasmus-Programm anbieten können.

Zusätzliche Möglichkeiten in der Afrika-Europa-Allianz

Wie 2019 wird die diesjährige Aufforderung zusätzliche Möglichkeiten bieten, den Austausch von afrikanischen Studenten und Mitarbeitern zur Teilnahme an Erasmus+ zu unterstützen. Während bereits 26.247 Austausche stattgefunden haben, ist es das Ziel, bis 2020 35.000 Menschen zu unterstützen, wie in der Africa-Europe Alliance for Sustainable Investment and Jobs angekündigt. Universitäten können sich auch für den Aufbau von Kapazitäten in Hochschulprojekten bewerben, die direkt zu den Empfehlungen der jüngsten hochrangigen Konferenz Afrika-Europa über die Zusammenarbeit im Hochschulbereich beitragen.

Links zum Thema:

Webseite von Erasmus+

Factsheet „30 Jahre Erasmus“ vom DAAD

Statistiken zu Erasmus+

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.