• Startseite
  • Erasmus-Projekt trotzt Corona: Fünf andalusische Auszubildende arbeiten in Niedersachsen – Europaministerin Honé würdigt Projekt als „gelebte Solidarität“
Erasmus-Projekt trotzt Corona: Fünf andalusische Auszubildende arbeiten in Niedersachsen – Europaministerin Honé würdigt Projekt als „gelebte Solidarität“ © Niedersächsisches Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung

PresseInformation des Niedersächsischen Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung vom 21.04.2021. 

HANNOVER. Trotz der Corona-Pandemie haben Niedersachsen und das südspanische Andalusien die verabredete Kooperation zur Zusammenarbeit in der Beruflichen Bildung vorangebracht. Fünf Auszubildende aus Malaga und Sevilla haben Ende März im Rahmen des Erasmus+-Programms ihre dreimonatigen betrieblichen Praktika in niedersächsischen Unternehmen aufgenommen. Mit Unterstützung der IHK Hannover fanden sich trotz der aktuellen Einschränkungen Unternehmen, die den jungen Leuten einen Praktikumsplatz boten. Nach Quarantäne und Testung haben die Auszubildenden ihre praktische Arbeit in der IT-Technik der BBS Neustadt, bei der Krage Speditionsgesellschaft (Langenhagen) und der Ehmann Verwaltungs-GmbH (Garbsen) aufgenommen.

Niedersachsens Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und regionale Entwicklung, Birgit Honé, sprach von einem positiven Signal in einer herausfordernden Zeit. Trotz widriger Umstände komme das Pilotprojekt zur dualen Berufsausbildung in Andalusien voran: „Der Austausch ist gelebte Solidarität und ein Zeichen von praktischem europäischen Miteinander“, sagte die Ministerin. Der Bedarf sei vorhanden, betonte Honé. „Wir hatten im vergangenen Herbst mehr als 150 Voranmeldungen“, sagte sie. Doch wegen der Pandemie habe Niedersachsen bislang nur fünf junge Menschen willkommen heißen können.

Das im Mai 2020 unterzeichnete Pilotprogramm soll eine wie in Deutschland übliche duale Berufsausbildung in Andalusien aufbauen, um der hohen Jugendarbeitslosigkeit zu begegnen.

Dazu erarbeiten niedersächsische Fachleute zusammen mit spanischen Partnerinnen und Partnern derzeit ein Programm für den ersten Ausbildungsjahrgang, der in diesem Herbst in Sevilla starten soll. Die sowieso schon hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien ist in der Corona-Krise sprunghaft gestiegen und betrug Anfang des Jahres knapp 40 Prozent – das ist der höchste Wert in der EU.

„Ich freue mich, dass wir es trotz aller Widrigkeiten geschafft haben, diesen jungen Frauen und Männern einen beruflichen Einstieg in Niedersachsen zu ermöglichen. Wir haben mit dem Erasmus+-Programm tolle Voraussetzungen für die Begegnung junger Menschen aus allen EU-Ländern. Das eröffnet ganz konkret gute Chancen für berufliche Weiterqualifizierungen von jungen Menschen und wir schaffen damit transnationale Netze für mehr Transparenz und Durchlässigkeit zwischen den nationalen Bildungssystemen. Wir müssen das gerade in so schwierigen Zeiten soweit wie möglich aufrechterhalten und sobald wir die Pandemie überwunden haben wieder schnell hochfahren“, sagte Maike Bielfeldt, Hauptgeschäftsführerin der IHK Hannover.

Ministerin Honé betonte, wie wichtig europäische Solidarität gerade in so schwierigen Zeiten sei: „Europa lebt durch die Begegnungen und Freundschaften der Bürgerinnen und Bürger. Wir wollen diese Begegnungen und damit den Zusammenhalt in Europa unterstützen und voranbringen.“