13.06.2018 Brüssel – Die EU-Kommission will den europäischen Fischereisektor weiterhin auf seinem Weg zu nachhaltigen Fischereimethoden unterstützen. Dazu schlägt die Kommission für den nächsten EU-Haushalt ab 2021 einen neuen Fonds von 6,14 Mrd. Euro für die europäische Fischerei und Meereswirtschaft vor. Um sicherzustellen, dass der Fonds sowohl effizient als auch wirksam ist, umfasst er mehrere neue Merkmale, beispielsweiße eine Vereinfachung und größere Auswahl für die Mitgliedstaaten‚ die nun die Unterstützung gezielter auf ihre strategischen Prioritäten ausrichten können und eine bessere Abstimmung mit anderen Fonds der EU, um die Gemeinsame Fischereipolitik besser zu unterstützen.
Karmenu Vella, Kommissar für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei sagte dazu: „Gesunde und gut bewirtschaftete Ozeane sind eine Voraussetzung für langfristige Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der Fischerei und in der blauen Wirtschaft im weiteren Sinne. Als globaler Akteur und weltweit fünftgrößter Erzeuger von Meereserzeugnissen hat die Europäische Union eine große Verantwortung für den Schutz, die Erhaltung und die nachhaltige Nutzung der Ozeane und ihrer Ressourcen. Der Fonds wird es den Mitgliedstaaten und der Kommission ermöglichen, diese Verantwortung zu übernehmen und in nachhaltige Fischereien, Ernährungssicherheit, eine florierende maritime Wirtschaft und gesunde und produktive Meere und Ozeane zu investieren.“
Ein Schwerpunkt des neuen Europäische Meeres- und Fischereifonds liegt auf der Unterstützung der kleinen Küstenfischerei. Der Fonds wird auch dazu beitragen, das Wachstumspotenzial einer nachhaltigen blauen Wirtschaft für eine wohlhabendere Zukunft der Küstengemeinschaften freizusetzen. Zum ersten Mal wird er sich dafür einsetzen, die internationale Meerespolitik für besser geschützte, sauberere, sicherere und nachhaltig bewirtschaftete Meere und Ozeane zu unterstützen. Schließlich verstärkt die Kommission die Umweltauswirkungen des Fonds, indem der Schutz der Meeresökosysteme in den Mittelpunkt gerückt. Dazu wird ein Beitrag von voraussichtlich 30 Prozent der Mittel des Fonds im Einklang mit denen im Rahmen des Pariser Klimaabkommens eingegangenen Verpflichtungen für die Anpassung an den Klimawandel und die Minderung seiner Folgen eingesetzt wird.
Die Fischerei ist für den Lebensunterhalt und das kulturelle Erbe vieler Küstengemeinschaften in der EU von entscheidender Bedeutung. Zusammen mit der Aquakultur trägt sie auch zu Ernährungssicherheit und Ernährung bei.
Was die Meereswirtschaft betrifft, so schlägt die Kommission vor, ihre Unterstützung im Vergleich zum Zeitraum 2014-2020 zu verstärken. Es handelt sich um einen Sektor mit hohem Potenzial, dessen weltweite Wirtschaftsleistung heute auf 1,3 Billionen Euro geschätzt wird und sich bis 2030 mehr als verdoppeln könnte. Der Meeresfonds wird Investitionen in neue maritime Märkte, Technologien und Dienstleistung wie die Meeresenergie und die Meeresbiotechnologie ermöglichen. Die Küstengemeinschaften werden mehr breitgefächerte Unterstützung erhalten, um lokale Partnerschaften und den Technologietransfer in allen Sektoren der blauen Wirtschaft, einschließlich Aquakultur und Küstentourismus, aufzubauen.
Im Rahmen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung hat sich die Union auch auf internationaler Ebene verpflichtet, die Meere und Ozeane sicherer, sauberer und nachhaltiger zu machen. Der neue Europäische Meeres- und Fischereifonds wird diese Verpflichtungen im Hinblick auf eine bessere internationale Meerespolitik unterstützen. Er wird unter anderem auch die erforderlichen Finanzmittel bereitstellen, um die Meeresüberwachung, die Sicherheit und die Zusammenarbeit der Küstenwachen zu verbessern.
Die nächsten Schritte
Eine rasche Einigung über den gesamten langfristigen EU-Haushalt und die sektoralen Vorschläge ist von entscheidender Bedeutung dafür, dass die EU-Mittel sobald wie möglich Wirkung zeigen. Verzögerungen, die mit den zu Beginn des laufenden Haushaltszeitraums 2014-2020 bestehenden Verzögerungen vergleichbar sind, würden bedeuten, dass die Bedürfnisse von Fischern und Küstengemeinschaften und der Schutz der Meeresumwelt, von der sie abhängen, nicht mit der gebotenen Dringlichkeit angegangen werden.
Bei einer Einigung über die nächste mehrjährige Finanzplanung im Jahr 2019 wäre für einen nahtlosen Übergang zwischen der aktuellen langfristigen Finanzplanung (2014-2020) und der neuen Finanzplanung gesorgt. Damit wären Berechenbarkeit und Kontinuität der Finanzierung zum Vorteil aller Beteiligten gesichert.
Weitere Informationen:
Rechtsakte und Factsheets zu natürlichen Ressourcen und Umwelt
Fragen und Antworten
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