EU mobilisiert nach Erdbeben Hilfe für Haiti © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Aurore Martignoni

17.08.2021 Brüssel. Angesichts der verheerenden Auswirkungen des Erdbebens in Haiti am 14. August stellt die Europäische Union 3 Mio. Euro an humanitärer Hilfe bereit, um den dringendsten Bedarf vor Ort zu decken. Sie stehe bereit, weitere Hilfe zu leisten, erklärte Janez Lenarčič, EU-Kommissar für Krisenmanagement am Dienstag (17. August). Er sagte: „Die EU mobilisiert rasch Unterstützung für dieses ohnehin schon äußerst fragile Land, in dem Wirbelstürme und heftige Regenfälle die schwierige Lage noch verschlimmern. Das Erdbeben ereignete sich zu einer Zeit, in der die COVID-19-Pandemie und die eskalierende Unsicherheit bereits eine Bedrohung für das Land darstellen.“

Um möglichst rasch zu helfen, werden die EU-Mittel über humanitäre Partner verteilt, die bereits im Rahmen der Nothilfe für die Menschen Haitis tätig sind. Die Mittel werden zur Deckung des dringendsten Bedarfs eingesetzt, z. B. für die medizinische Versorgung der überlasteten Krankenhäuser vor Ort, für die Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Hygiene, für Unterkünfte und Schutzmaßnahmen für die am stärksten betroffenen Menschen.

Der Copernicus-Satellitennotdienst der EU wurde direkt nach dem Erdbeben ebenfalls aktiviert und liefert derzeit Karten des Gebiets. Das EU-Koordinierungszentrum für Notfallmaßnahmen, das rund um die Uhr im Einsatz ist, bewertet die Lage ständig, um die Entwicklungen zu überwachen und eventuelle weitere EU-Unterstützung zu koordinieren.

Hintergrund

Am 14. August wurde der Südwesten Haitis von einem Erdbeben der Stärke 7,2 und einer Tiefe von 10 Kilometern erschüttert, bei dem mehr als 1.300 Menschen ums Leben kamen und fast 6.000 verletzt wurden. Starke Erschütterungen haben Gebäude und Wohnungen zerstört, Krankenhäuser und Schulen schwer beschädigt und die Wasserversorgung, Straßen und Brücken unterbrochen.

Das Erdbeben trifft ein ohnehin schon äußerst anfälliges Land. Nahrungsmittelknappheit und Unterernährung, Krankheitsepidemien und der durch die anhaltende Migrationskrise verursachte humanitäre Bedarf erforderten bereits eine kontinuierliche humanitäre Hilfe. Darüber hinaus trägt die COVID-19-Krise zur Verschärfung der anhaltenden Krise der Ernährungsunsicherheit in Haiti bei. Davon sind 4,4 Millionen Menschen, also 40 Prozent der Bevölkerung, betroffen.

Links zum Thema:

Vollständige Pressemitteilung

Humanitäre Hilfe der EU für Haiti

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.