• Startseite
  • EU stellt weitere 30 Millionen Euro zur Bekämpfung des Ebola-Ausbruchs in der Demokratischen Republik Kongo bereit

26.07.2019 Brüssel. Die EU stockt ihre humanitäre Hilfe um weitere 30 Millionen Euro als Antwort auf, um die Anstrengungen zur Bekämpfung von Ebola in der Demokratischen Republik Kongo zu unterstützen. In einem Land, das sich derzeit in einer prekären humanitären Lage befindet, forderte der bislang zweittödlichste Ebola-Ausbruch bereits mehr als 1.700 Menschleben. Mit der heute angekündigten Finanzierung beläuft sich die zur Bekämpfung des 2018 gemeldeten aktuellen Ebola-Ausbruchs bereitgestellte humanitäre Hilfe auf 47 Millionen Euro.

Christos Stylianides, Kommissar für humanitäre Hilfe und Krisenmanagement, sagte: „Der Kampf gegen die Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo befindet sich in einer entscheidenden Phase. Die EU stockt ihre Hilfen auf, um Menschenleben zu retten und weitere Infektionen zu verhindern. Damit leisten wir zusätzliche Unterstützung für die Behörden in der Demokratischen Republik Kongo, die Weltgesundheitsorganisation und die humanitären Partner vor Ort. Unsere uneingeschränkte Solidarität gilt ebenso den Helfern und Helferinnen vor Ort, die täglich ihr Leben aufs Spiel setzen, um den Ausbruch zu bekämpfen.“

Die neuen EU-Mittel werden für folgendes eingesetzt:

  • Infektionsprävention und Kontrollmaßnahmen,
  • Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinden zur Förderung der Akzeptanz der Hilfeleistungen, einschließlich Maßnahmen zur Verhütung von Ansteckungen, Zugang zur Gesundheitsversorgung und sichere würdige Gräber sowie
  • die Unterstützung von Ebola-Überlebenden und deren Familien.

Vor dem Hintergrund einer sich immer weiter zuspitzenden humanitären Krise, soll die Unterstützung der EU ebenfalls den dringendsten humanitären Bedarf in von Ebola betroffenen und stark gefährdeten Gebieten decken, u.a. durch die Bereitstellung von Nahrungsmitteln, den Zugang zu Gesundheitsdiensten und sauberem Wasser.

Die Bekämpfung der Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo findet in einem schwierigen sicherheitspolitischen, politischen und gesellschaftlichen Kontext statt. Aufgrund von Konflikten, der hohen Bevölkerungsmobilität, des schwachen Gesundheitssystems und des Misstrauens der Menschen im Land, werden die Anstrengungen des Notfallteams nach wie vor behindert.

Hintergrund

Obwohl sich die Ebola-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo derweil auf die östlichen Provinzen Nord-Kivu und Ituri beschränkt, steigen seit April 2019 die Zahlen bestätigter Ebola-Fälle vor allem in den Städten Beni, Butembo und Katwa. Laut Risikobewertung der Weltgesundheitsorganisation besteht weiterhin ein großes Ausbreitungsrisiko der Krankheit auf nationaler und regionaler Ebene; das Ausbreitungsrisiko außerhalb der Region ist jedoch gering. Am 14. Juli 2019 wurden ein Ebola-Fall in Goma, dem Hauptzugangstor im Osten der Demokratischen Republik Kongo, und drei eingebrachte Fälle in Uganda Anfang Juni 2019 aufgezeichnet.

Die Weltgesundheitsorganisation erklärte die Ebola-Krise am 17. Juli 2019 als gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite. In seiner raschen Risikobewertung vom 19. Juli 2019 kam das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten zu dem Schluss, dass das allgemeine Risiko der Einbringung und Verbreitung des Ebolavirus in der EU/der EWR sehr gering ist.

Wie die EU zur Bekämpfung von Ebola beiträgt:

  • Seit August 2018 stellte die EU humanitäre Hilfe in Höhe von 47 Millionen Euro für Hilfsorganisationen in der Demokratischen Republik Kongo zur Verfügung, die sich an verschiedenen Maßnahmen zur Bekämpfung von Ebola in von der Krankheit betroffenen oder stark gefährdeten Gebieten beteiligen.
  • Die Bereitstellung des humanitären Flugdienstes (ECHO flight) der EU unterstützt humanitäre Helfer vor Ort, indem Personal und Ausrüstung in die von Ebola betroffenen Gebiete befördert werden kann. Mehr als 110 dieser Flüge wurden bisher durchgeführt.
  • Die Entsendung von EU-Expertinnen und -Experten für humanitäre Hilfe und Gesundheit, die die Bekämpfung in der Demokratischen Republik Kongo koordinieren.
  • Schulungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Union zum Umgang mit hochmodernen Quarantäneeinrichtungen im Fall von medizinischen Evakuierungen humanitärer Helferinnen und Helfer. Norwegen stellte sechs dieser Quarantäneeinrichtungen im Zuge des Verfahrens zur Bekämpfung von Ebola bereit.
  • Die finanzielle Unterstützung der Entwicklung von Ebola-Impfstoffen sowie der Forschung zu Behandlungsmöglichkeiten und Diagnosetests (über 160 Millionen Euro und geschätzte 16,25 Millionen Euro aus EU-Mitteln seit 2014)
  • Die Unterstützung des Gesundheitssektors in der Demokratischen Republik Kongo mithilfe eines Programms zur Entwicklungszusammenarbeit (180 Millionen Euro aus dem 11. Europäischen Entwicklungsfonds 2014-2020). Seit Februar 2019 finanziert die EU im Rahmen des aktuellen Ebola-Reaktionsplans mit fast 6 Millionen Euro kostenlose Gesundheitsleistungen über einen Zeitraum von sechs Monaten in acht von Ebola betroffenen Gebieten.
  • In Zusammenarbeit mit der Weltgesundheitsorganisation wurde ein Verfahren zur medizinischen Evakuierung von Gesundheits- und humanitären Helferinnen und Helfern zur Behandlung in der EU entwickelt.
  • Die Umsetzung von Ebola-Prävention und Vorsorgemaßnahmen in Nachbarländern der von Ebola betroffenen Gebiete der Demokratischen Republik Kongo. Seit 2018 stellte die EU mehr als 3,6 Millionen Euro zur Stärkung der Maßnahmen der Ebola-Schnellerkennung und -reaktion von eingetragenen Ebola-Fällen in Uganda, Südsudan, Ruanda und Burundi zur Verfügung.

Links zum Thema:

Hintergrundinformation: Demokratische Republik Kongo Ebola: Reaktion der EU auf die Ebola-Epidemie

Fotostory: Keine Ärzte und doch an der Front im Kampf der EU gegen Ebola

Pressemitteilungen: Humanitäre Hilfe zur Bekämpfung von Ebola in der Demokratischen Republik Kongo; 2019: Humanitäre Hilfe zur Ebola-Prävention und Finanzierung von Vorsorgemaßnahmen in Uganda und Südsudan

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.