27.02.2020 Brüssel. Die Europäische Kommission hat heute (Donnerstag) weitere 10 Millionen Euro zur Bekämpfung der schlimmsten Wüstenheuschreckenplage in Ostafrika seit Jahrzehnten angekündigt. Durch die Plage sind in einer Region, in der bereits 27,5 Millionen Menschen unter schwerer Ernährungsunsicherheit leiden, mindestens weitere 35 Millionen von Lebensmittelknappheit bedroht.
Jutta Urpilainen‚ EU-Kommissarin für internationale Partnerschaften, sagte: „Wir müssen die Fähigkeit verbessern, gemeinsam auf solche Bedrohungen zu reagieren.“ Jetzt sei entschlossenes Handeln nötig, um eine schwere Krise zu vermeiden, die Ursachen dieser Naturkatastrophe zu bekämpfen sowie die Existenzgrundlagen und die Nahrungsmittelerzeugung zu erhalten.
Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) hat einen Reaktionsplan ausgearbeitet, doch die Maßnahmen der Länder müssen rasch ausgeweitet werden, um die nationalen Regierungen der betroffenen Länder zu unterstützen. Die Zeit ist begrenzt, um die katastrophale Plage einzudämmen und die Existenzgrundlage von Millionen schutzbedürftiger Menschen in Ostafrika und darüber hinaus zu schützen.
Die EU arbeitet mit ihren Partnern im Globalen Netzwerk gegen Ernährungskrisen zusammen, um eine rasche Reaktion zu ermöglichen. Diese Partnerschaft, an der die EU, die FAO, das Welternährungsprogramm und andere Interessenträger beteiligt sind, wurde geschaffen, um nachhaltige Lösungen für Ernährungskrisen weltweit zu ermöglichen.
Der heute angekündigte EU-Beitrag in Höhe von 10 Millionen Euro ergänzt die Anlaufhilfe von 1 Mio. Euro, die bereits aus Mitteln für humanitäre Hilfe bereitgestellt wurden. Die EU wird ein gemeinsames Konzept der humanitären Hilfe und Entwicklung verfolgen, um die Krise zu bewältigen und die Existenzgrundlagen zu schützen.
Hintergrund
Die Wüstenheuschrecke gilt als der gefährlichste wandernde Schädling der Welt. Ernte- und Lebensmittelverluste in den betroffenen Gebieten können enorm sein, mit dramatischen Auswirkungen auf die Landwirtschaft und die Existenzgrundlagen.
Die Lage in Ostafrika hat sich im vergangenen Monat rasch verschlechtert. Vor allem während der langen Regenzeit, die im März beginnt, können sich die Wüstenheuschrecken rasant vermehren und in der Region ausbreiten. Ernte- und Weideschäden werden bereits aus Kenia, Äthiopien und Somalia, den drei am stärksten betroffenen Ländern, gemeldet, aber solche Verluste könnten rasch auch in anderen Nachbarländern, insbesondere Dschibuti, Eritrea, Südsudan, Tansania und Uganda, zu verzeichnen sein. Jemen, Sudan, Iran, Indien und Pakistan sind ebenfalls gefährdet.
Im Reaktionsplan der FAO wird davon ausgegangen, dass für die dringendsten Maßnahmen sowohl zur Bekämpfung der Wüstenheuschrecke als auch für Schutz und Wiederherstellung der landwirtschaftlichen Existenzgrundlage rund 70 Millionen Euro benötigt werden. Mit den heute ankündigten 10 Millionen Euro haben die EU und die internationalen Partner bisher insgesamt 29,4 Millionen Euro für den Plan bereitgestellt.
Links zum Thema:
EU mobilisiert weitere 10 Mio. EUR zur Bekämpfung der großen Wüstenheuschreckenplage in Ostafrika
Presseinformation der EU-Kommission vom 27.02.2020.
Das Globale Netzwerk gegen Ernährungskrisen
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.