EU stockt humanitäre Hilfe für 2021 auf © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Yasin Akgül

26.01.2021 Brüssel. Der humanitäre Bedarf ist durch die COVID-19-Pandemie und die Folgen des Klimawandels weltweit drastisch gestiegen. Die EU-Kommission hat deshalb Dienstag (26. Januar) die humanitäre Hilfe für 2021 auf 1,4 Milliarden Euro aufgestockt. Dies entspricht einer Erhöhung um mehr als 60 Prozent gegenüber der Mittelausstattung des vergangenen Jahres.

Janez Lenarčič‚ EU-Kommissar für Krisenmanagement, betonte: „Um dem weltweit gestiegenen Bedarf an humanitärer Hilfe decken zu können, brauchen wir eine ausreichende Mittelausstattung. Mit diesem aufgestockten Budget wird die EU in der Lage sein, weltweit eine führende Rolle bei der Bewältigung aufkommender und bestehender Krisen zu spielen. Humanitäre Hilfe hat vor allem das Ziel, Leben zu retten. Allerdings wird Lücke, die zwischen den von den Gebern bereitgestellten Finanzmitteln und dem rasch wachsenden humanitären Bedarf klafft, im Jahr 2021 immer größer. Um niemanden zurückzulassen und diese Lücke zu schließen, brauchen wir daher mehr internationale Partner. Wir sollten nicht vergessen, dass die Lösung globaler Probleme wie die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, von der alle betroffen sind, eine globale Reaktion erfordert.“

Die humanitäre Hilfe der EU für 2021 wird wie folgt zugewiesen:

  • 505 Millionen Euro werden für den afrikanischen Kontinent bereitgestellt, zur Unterstützung der von der langfristigen Krise im Tschadseebecken in Nigeria, Niger, Kamerun und Tschad betroffenen Bevölkerung; der Menschen in der Sahelzone, die unter der durch Sicherheitsvorfälle und Gemeinschaftskonflikte noch weiter verschärften Nahrungsmittel- und Ernährungskrise leiden (Burkina Faso, Mali, Mauretanien und Niger) und von Vertriebenen, die aufgrund bewaffneter Konflikte in Südsudan, der Zentralafrikanischen Republik und am Horn von Afrika (Somalia und Äthiopien) ihre Heimat verlassen mussten.
  • Im Nahen Osten und in der Türkei werden von der EU weitere Mittel in Höhe von 385 Millionen Euro für die von der regionalen Krise in Syrien und der äußerst ernsten Lage in Jemen Betroffenen bereitgestellt.
  • Zudem werden mit humanitärer Hilfe in Höhe von 180 Millionen Euro weiterhin die am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Asien und Lateinamerika unterstützt. Dazu gehören in Lateinamerika auch die Opfer der Krisen in Venezuela und Kolumbien. Die Europäische Union wird auch weiterhin Hilfe in asiatischen Ländern bereitstellen, u. a. in Afghanistan , wo ein Konflikt tobt, der als einer der tödlichsten weltweit eingestuft wurde, und in Bangladesch, das derzeit fast eine Million Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar/Birma aufgenommen hat. Die EU wird außerdem 28 Mio. Euro für die Finanzierung von Projekten zur Bewältigung von Krisen in der Ukraine, im Westbalkan und im Kaukasus bereitstellen.
  • Die restlichen Mittel in Höhe von 302 Millionen Euro werden für humanitäre Flugdienste der EU und für unvorhergesehene humanitäre Krisen oder plötzliche Notfälle aufgrund sich zuspitzender Krisen vorgesehen.

Da diese Bevölkerungsgruppen durch den Klimawandel immer stärker von humanitären Krisen bedroht sind, werden die Mittel auch dafür eingesetzt, sie bei einer effizienteren Vorbereitung auf unterschiedlichen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Waldbrände oder Wirbelstürme zu unterstützen.

Links zum Thema:

Die ausführliche Pressemitteilung

Humanitäre Hilfe der EU

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.