EU und Nordafrika wollen gemeinsam den Kampf gegen Menschenschmuggel verstärken © Europäische Union, 2020, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Lukasz Kobus

13.07.2020 Brüssel. EU-Innenkommissarin Ylva Johansson und der Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung Olivér Várhelyi haben gemeinsam mit den Innenministern Frankreichs, Deutschlands, Italiens, Maltas und Spaniens sowie ihren Amtskollegen aus Algerien, Libyen, Mauretanien, Marokko und Tunesien heute (Montag) an einer Konferenz zur Bekämpfung des Menschenschmuggels teilgenommen.

„Es ist wichtiger denn je, unsere Beziehungen als Nachbarn und Partner zu stärken, den Menschenschmuggel zu bekämpfen und die Migration zu steuern“, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson in ihrer Rede auf der Konferenz.

Die Pandemie habe beispiellose und vielschichtige Auswirkungen auf unsere Gesellschaften und unsere Volkswirtschaften. Auf beiden Seiten des Mittelmeers.

Es bestehe die große Gefahr, dass Covid-19 die Schwächsten am härtesten trifft. Dazu gehören Migranten, Vertriebene und Geflüchtete. Nicht nur wegen des Virus selbst, sondern auch wegen der Wirtschaftskrise, die folgen wird. Wir können diese Krise nur gemeinsam bewältigen.

„Die Europäische Kommission hat einen Vorschlag für einen Wiederaufbaufonds in Höhe von 750 Milliarden Euro vorgelegt. Hoffentlich werden sich die Staats- und Regierungschefs Ende dieser Woche auf diesen Fonds einigen. Ein beträchtlicher Teil dieses Rettungsfonds ist für die soziale und wirtschaftliche Erholung unserer Partner bestimmt,“ sagte die EU-Kommissarin.

Die Kommissarin lobte die Fortschritte beim Kampf gegen die Schmuggler. Allein im letzten Jahr konnten 60 Prozent der Menschen, die sich auf den gefährlichen Weg begeben wollten, davon abgehalten werden.

Die libysche Küstenwache habe in den letzten Wochen aktiv daran gearbeitet, die Aktivitäten von Schmugglern zu unterbrechen. Mauretanien und Spanien haben gemeinsame Grenzpatrouillen durchgeführt und arbeiten weiter eng in gemeinsamen Einsatzteams zusammen. Die tunesische Polizei hat vor kurzem eines der größten Migrantenschmugglernetze in Sfax zerschlagen. Marokko arbeitet intensiv mit der EU zusammen und hat im vergangenen Jahr verhindert, dass 70.000 Menschen irregulär nach Spanien gelangen konnten.

Die Konferenz hat gezeigt, dass es notwendig ist, die Zusammenarbeit fortzusetzen und auszubauen. „Unser oberstes Ziel ist es, Menschenschmuggel und den Verlust von Menschenleben zu verringern“, so die Johansson. „Menschenleben zu retten ist das Wichtigste für uns.“

Die Zusammenarbeit mit Drittländern wird ein wichtiger Teil des Vorschlags für eine neue Asyl-und Migrationspolitik sein, den die EU-Kommission vorlegen wird.

Links zum Thema:

Die Rede der Kommissarin

Der Videomitschnitt der Pressekonferenz auf EbS

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.