14.07.2021 Brüssel. Die Europäische Kommission hat am Mittwoch (14. Juli) das Arbeitsprogramm des Europäischen Forschungsrats (ERC) für das Jahr 2022 angenommen. Dies ist das zweite Arbeitsprogramm des Europäischen Forschungsrats im Rahmen des EU-Forschungsprogramms „Horizont Europa“ und umfasst über 2,4 Mrd. Euro an Fördermitteln, die in einer Reihe von Förderwettbewerben an schätzungsweise 1100 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der EU und den assoziierten Ländern vergeben werden.
Mit den Mitteln werden Projekte unterstützt, die die Grenzen des menschlichen Wissens in allen wissenschaftlichen Bereichen erweitern, die interdisziplinäre Forschung fördern und den ERC-Geförderten helfen, das gesellschaftliche oder kommerzielle Potenzial ihrer Entdeckungen zu erkunden. Dank dieser Finanzhilfen werden in den Teams der ERC-Geförderten voraussichtlich rund 8000 Arbeitsplätze für Postdoktoranden, Doktoranden und anderes Forschungspersonal geschaffen.
Mariya Gabriel, Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, sagte: „Dieses Arbeitsprogramm wird durch das bisher größte Jahresbudget für ERC-Finanzhilfen unterstützt – ein deutliches Zeichen für die anhaltende Unterstützung der Pionierforschung durch Europa. Ich freue mich auch darüber, dass der größte Teil der finanziellen Unterstützung für Stipendien für Forscher am Anfang und in der Mitte ihrer Karriere vorgesehen ist. Es ist wichtig, dass wir diese neue Generation von europäischen Talenten unterstützen.“
Gefördert werden können Forschende jeder Nationalität und jedes wissenschaftlichen Fachgebiets, solange sie in Europa arbeiten oder bereit sind, dies zu tun. Das Programm umfasst unter anderem die zweite Ausgabe des „ERC Public Engagement with Research Awards“, dessen Ziel es ist, Geförderte auszuzeichnen, die sich mit einem Publikum außerhalb ihres Fachgebiets auseinandersetzen und ihre EU-finanzierte Forschung kommunizieren.
Zu den Schwerpunkten des Arbeitsprogramms 2022 gehören:
- Synergy Grants. Nach einer Pause im Jahr 2021 kehrt dieser Förderwettbewerb zurück und wird am 15. Juli 2021 eröffnet. Synergy Grants bieten Unterstützung für eine kleine Gruppe von zwei bis vier Forschenden, um gemeinsam ehrgeizige Forschungsprobleme anzugehen, die von den Einzelnen und ihren Teams allein nicht bewältigt werden könnten.
- Im Rahmen dieses Arbeitsprogramms werden vier Proof-of-Concept-Förderrunden stattfinden. Die erste Ausschreibung wird im Juli 2021 für 25 Mio. Euro in Form von Zuschüssen zu je 150.000 Euro eröffnet. Im November 2021 wird der ERC dann eine weitere Ausschreibung mit 25 Mio. Euro eröffnen, die sich auf drei Termine im Februar, Mai und September des Folgejahres verteilt.
- Public Engagement with Research Award. Nach einem erfolgreichen Pilotwettbewerb im Jahr 2020 wird der ERC die zweite Auflage durchführen. Dabei werden drei ERC-Geförderte in den drei Kategorien mit jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet: „Involve“ für Citizen Science, „Inspire“ für Public Outreach und „Influence“ für Medien und Politik. Der Wettbewerb startet voraussichtlich am 5. Oktober 2021.
- Um die Auswirkungen der Coronapandemie auf die Forschungstätigkeit abzufedern, bietet das Arbeitsprogramm die Möglichkeit für Bewerberinnen und Bewerber, in ihrem Forschungsvorschlag auf pandemiebedingte Auswirkungen hinzuweisen, die einen negativen Einfluss auf ihren Lebenslauf oder ihre Erfolgsbilanz hatten. Dies wird bei der Bewertung der Vorschläge berücksichtigt.
- Gleichstellungspläne an den Gasteinrichtungen. Um für Ausschreibungen mit Fristen im Jahr 2022 in Frage zu kommen, müssen die Einrichtungen, die ERC-Geförderte aufnehmen sollen, zum Zeitpunkt der Unterzeichnung der Finanzhilfe und für die Dauer des Projekts über einen Gleichstellungsplan oder ein gleichwertiges strategisches Dokument verfügen.
Das heute veröffentlichte Arbeitsprogramm enthält einen Kalender von Förderwettbewerben. Der Wettbewerb für Synergy Grants und die erste Ausschreibung für Proof of Concept Grants sollen am 15. Juli 2021 eröffnet werden.
Link zum Thema:
ERC-Pressemitteilung: ERC plans for 2022 announced
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.