„Frauen und Rechtsextremismus: Aktuelle Einblicke zu Ideologien, Szeneaktivitäten und Tätertypen im europäischen Kontext“ am 02.09.2022 im Niedersächsischen Justiz-ministerium v.l.: Herr Prof. Dr. Rolf Pohl, Frau Cosima Schmitt, Frau Kira Ayyadi, Herr Dr. Florian Hartleb © EIZ

Die Veranstaltung „Frauen und Rechtsextremismus: Aktuelle Einblicke zu Ideologien, Szeneaktivitäten und Tätertypen im europäischen Kontext“  fand am 02.09.2022 in Kooperation mit dem Landespräventionsrat Niedersachsen (LPR), dem Landesfrauenrat Niedersachsen (LFR), dem Verein Gleichberechtigung und Vernetzung e.V. (GuV) sowie dem Europäische Informationszentrum (EIZ) Niedersachsen im Nds. Justizministerium in Hannover statt.

Auf dem Podium wurden drei – der ursprünglichen vier – Referierenden begrüßt, die nacheinander einen Input zu verschiedenen Themenschwerpunkten einbrachten.

In seinem Vortrag über „Incels: Männlichkeitswahn und Frauenhass als Einstieg in den Rechtsextremismus“ analysierte Prof. Dr. Rolf Pohl Ideologie und Vernetzung von Incels sowie die Bedeutung frauenverachtender Rhetorik in den rechtsextremen Parteien.

Anschließend vertiefte Dr. Florian Hartleb diese Problematik in seinem Vortrag zum Thema „Frauenhass in der Ideologie rechtsterroristischer Akteure“. Er verdeutlichte die Notwendigkeit, der Dimension der Frauenfeindlichkeit bei der Betrachtung der von jungen Männern verübten rechtsextremen Terroranschläge und Gewalttaten größere Beachtung zu schenken.

In einer kurzen Netzwerkpause vor dem dritten Input, hatten die Teilnehmenden und die Referierenden die Möglichkeit, sich bei Getränken und Snacks auszutauschen und zu vernetzen.

Zum Schluss ging Frau Kira Ayyadi noch auf die besondere Rolle „Extrem rechte[r] Influencerinnen“ in der neuen rechten Szene ein. Diesen gelinge es häufig, ihre rechte Ideologie auf besonders subtile Art und Weise in vermeintlich harmlosen Beiträgen auf diversen Social-Media-Kanälen zu vermitteln und dabei geschickt, die feministische Rhetorik für sich zu instrumentalisieren und umzudeuten.

Durch die unterschiedlichen Vorträge konnte die Rolle der Frau in der Rechtsextremen Ideologie und Szene in Europa aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet werden.

Während des anschließenden angeregten Austauschs der BesucherInnen mit dem Podium kamen vor allem Fragen nach Möglichkeiten der Prävention und Aufklärung zum Schutz insb. junger Menschen auf. Auch verdeutlichten die Beispiele aus den Vorträgen der Referierenden, welche Rolle dem Internet als Medium der weltweiten Vernetzung und Erstarkung der rechtsextremen Szene zukommt.

Diese, häufig antidemokratischen, Strömungen stellen insbesondere für Europa eine besondere Gefahr dar, der geschlossen und überlegt begegnet werden müsse, schlussfolgerten BesucherInnen und Podium.