11.03.2021 Brüssel. Haben Sie in den letzten fünf Jahren ein „Schengen-Visum“ für einen kurzfristigen Aufenthalt erhalten, oder möchten Sie zur Modernisierung der Visumverfahren Stellung nehmen? Die Europäische Kommission möchte dazu Ihre Meinung einholen und hat heute (Donnerstag) eine öffentliche Konsultation gestartet. Die Kommission will das Schengen-Visumverfahren bis 2025 vollständig digitalisieren. So soll Visumantragstellern die Möglichkeit eingeräumt werden, online ein Visum zu beantragen und die derzeitige Visummarke (in Papierform) durch ein digitales Dokument zu ersetzen. Die Konsultation läuft bis zum 3. Juni. Die Ergebnisse werden in die Vorbereitung eines Kommissionsvorschlags einfließen, der bis Ende 2021 vorgelegt werden soll.
Für die Beantragung eines Schengen-Visums müssen die Antragsteller derzeit ein Antragsformular ausfüllen, die erforderlichen Belege zusammenstellen und anschließend einen Termin bei einem Konsulat oder – in den meisten Fällen – in einem von einem externen Dienstleister betriebenen Visumantragszentrum vereinbaren. Dort müssen sie den Antrag einreichen, ihre Fingerabdrücke abgeben, sich fotografieren lassen und die Visumgebühr (bar, per Kreditkarte oder Banküberweisung) entrichten.
Die Initiative würde eine Reihe von Neuerungen für die Visumantragsteller und die Mitgliedstaaten mit sich bringen. Dank des Online-Antragsverfahrens könnte eine große Anzahl von Antragstellern ihre Anträge online einreichen, ohne im Konsulat oder Visumantragszentrum persönlich vorstellig werden zu müssen. Im Falle einer positiven Entscheidung würde das Visum in digitaler Form erteilt und stünde den Visuminhabern und den zugangsberechtigten Behörden zur Verfügung.
Die Europäische Kommission hat sich in ihrem neuen Migrations- und Asylpaket von 2020 das Ziel gesetzt, das Schengen-Visumverfahren bis 2025 vollständig zu digitalisieren.
Links zum Thema:
Digitalisation of visa procedures: Commission launches public consultation
Nachricht der EU-Kommission vom 11.03.2021.
Konsultation zu Online-Visumantragsverfahren und digitalem Visum
Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.