Kommission bekräftigt Entschlossenheit im Kampf gegen sexuellen Missbrauch von Kindern © Europäische Union, 2018, Quelle: EU-Kommission - Audiovisueller Dienst, Fotograf*in: Mauro Bottaro

18.11.2020 Brüssel. Die Europäische Kommission hat heute (Mittwoch) am Europäischen Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch ihre Entschlossenheit bekräftigt, den sexuellen Missbrauch von Kindern mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu bekämpfen.

EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas sagte: „Im Rahmen der Strategie der Sicherheitsunion arbeiten wir daran, alle in Europa lebenden Menschen zu schützen, sowohl online als auch offline. Kinder sind besonders gefährdet, insbesondere da die Coronavirus-Pandemie mit einer zunehmenden Verbreitung von Bildern von sexuellem Kindesmissbrauch online einhergeht. Wir haben die Pflicht, die Kinder zu schützen.“

EU-Innenkommissarin Ylva Johansson sagte: „Die Menge an Material über sexuellen Kindesmissbrauch im Internet nimmt weiter zu, und die Ermittler in den Mitgliedstaaten stehen jeden Tag vor der unmöglichen Aufgabe zu entscheiden, welchem Bericht von mehreren sie nachgehen. Wir müssen jetzt handeln, um die Ermittlungen zu unterstützen, die Prävention und die Hilfe für die Opfer zu verbessern und die Kinder in die Lage zu versetzen, ihre Stimme zu erheben.“

In den vergangenen Jahren hat die Zahl der Fälle von sexuellem Missbrauch und sexueller Ausbeutung von Kindern erheblich zugenommen, und in jüngster Zeit hat die Coronavirus-Pandemie die Situation noch verschärft. Europol stellte fest, dass mit der Einführung von Sperr- und Quarantänemaßnahmen durch die Mitgliedstaaten die Zahl der selbst produzierten Materialien zunahm, während Reisebeschränkungen und andere restriktive Maßnahmen dazu führen, dass Täter Materialien zunehmend online austauschen.

Im Juli hat die Kommission eine umfassende EU-Strategie zur wirksameren Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern verabschiedet. Sie umfasst auch Gesetzesvorschläge, um sicherzustellen, dass Anbieter von Online-Kommunikationsdiensten weiterhin freiwillige Maßnahmen zur Aufdeckung von sexuellem Kindesmissbrauch im Internet ergreifen können. Darüber hinaus unterstützt Europol Maßnahmen wie jüngst eine Aktion gegen den Kinderhandel. Die Agentur beobachtet auch kriminelle Tendenzen im Rahmen der Bewertung der Bedrohungslage im Bereich der organisierten Kriminalität im Internet und erstellt Berichte über die Entwicklung der Bedrohungen, einschließlich des sexuellen Kindesmissbrauchs, während der COVID-19-Pandemie.

Links zum Thema:

EU-Strategie zur wirksameren Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern

EU-Strategie für die Sicherheitsunion

Gesetzgebungsvorschlag zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs von Kindern im Internet

Europol: Bewertung der Bedrohungslage im Bereich der organisierten Kriminalität im Internet

Europol: Berichte über die Entwicklung von Bedrohungen während der COVID-19-Pandemie

Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.