15.12.2021 Brüssel. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich am Mittwoch (15. Dezember) vor dem Europäischen Parlament über die steigenden COVID-19-Fälle in Europa und die Ausbreitung der neuen Corona-Variante Omikron besorgt gezeigt. Europa sei heute aber auch besservorbereitet, das Corona-Virus zu bekämpfen.
„Wir sind inzwischen in der Lage, hier in Europa in jedem Monat 300 Millionen Impfdosen zu produzieren. Wir verfügen inzwischen über belastbare Lieferketten. Wir haben Verträge, die sicherstellen, dass wir auch Impfstoffe, die an neue Varianten angepasst sind, sofort bekommen“, so die Kommissionspräsidentin. „Wir haben ausreichend Impfstoff für jeden Europäer und jede Europäerin in diesem Jahr gehabt, nämlich insgesamt über eine Milliarde Impfdosen. Stand heute sind mehr als 66 Prozent der europäischen Bevölkerung doppelt geimpft“, betonte von der Leyen. Man müsse aber weiter wachsam bleiben.
Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte weiter: „Natürlich müssen wir noch sehr viel mehr über Omikron erforschen, aber dank der Arbeit unserer Gesundheitsbehörde HERA haben wir jetzt ein breites Netzwerk von Wissenschaft und Laboren mit dem wir jeden Tag neue Erkenntnisse gewinnen, was die neue Variante betrifft und vor allen Dingen die Gefahr, die von ihr ausgeht.“
Die Kommission arbeite eng mit der Europäischen Arzneimittelbehörde, EMA, zusammen, so dass „parallel zur Entwicklung des Omikron-adaptierten Impfstoffes das Zulassungsverfahren läuft, damit der angepasste Impfstoff schnellstmöglich dann auch zugelassen werden kann. Das heißt, wir bleiben wachsam, wir haben mit Umsicht geplant. Und beides zahlt sich jetzt aus.“
Am allerwichtigsten sei es jetzt, die Impfquoten in Europa so schnell wie möglich weiter hochzubringen – und zwar in allen Altersgruppen, Kinder eingeschlossen. „Denn der Preis, den wir alle inzwischen für zu niedrige Impfquoten zahlen, wird ja immer höher. Den zahlen die Menschen; den zahlt die Gesellschaft; den zahlt unser Gesundheitssystem; diesen Preis zahlt unsere Wirtschaft. Das gilt aber auch für die vielen älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger, die dieses Weihnachten wieder ihre Enkelinnen und Enkel nicht sehen können. Das gilt vor allem für die Kinder, die jetzt wieder nicht zur Schule gehen können. Mein Gott, was ist das für Lebens- und Freundeszeit, Lernzeit, dir wir ihnen dadurch nehmen. Das heißt ihnen allen sind wir es schuldig, dass sich alle impfen lassen und das wir mit aller Kraft diese Pandemie bekämpfen“, so von der Leyen.
Europa habe auch in beispiellosem Umfang Impfstoff an den Rest der Welt geliefert, sagte von der Leyen weiter. „Wenn man sich die Zahlen anschaut, global, dann sind inzwischen 44 Prozent der Weltbevölkerung vollständig geimpft, und daran hat Europa einen überragenden Anteil. Wir haben mehr als 1,4 Milliarden Impfdosen an 150 Länder geliefert. Und inzwischen sind wir auch weltweit der größte Impfstoffgeber. Wir haben bis heute 377 Millionen Impfdosen aus Europa weitergegeben, und zwar hauptsächlich an COVAX.“
Die Kommission arbeite auch an einem Paket für Afrika. „Wir wollen nicht nur mehr Impfstoffe zur Verfügung stellen, sondern – und das ist oft auch ein Hinderungsgrund – mehr an der Infrastruktur arbeiten; mehr an der medizinischen Ausbildung arbeiten; mehr Spritzen zur Verfügung stellen; mehr Infrastruktur, die für die Impfmöglichkeiten notwendig ist, die gesamte medizinische Ausrüstung – all das muss intensiviert werden. Zusätzlich arbeiten wir als Team Europe daran, mit unseren Partnern in Senegal, Ruanda und Südafrika, und gemeinsam mit dem privaten Sektor, den Aufbau von mRNA-Produktionskapazitäten zu ermöglichen“, so die Kommissionspräsidentin.
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Quelle dieser Informationen: EU-Nachrichten der Vertretung der EU-Kommission in Deutschland.